die aussage von steffny bezieht sich darauf, dass wenn du zu schnell läufst, dein körper die ganze energie aus den kh-depots holen muss und keine möglichkeit hat, auf den fettstoffwechsel zuzugreifen. weil er braucht SCHNELL viel energie um das hohe tempo halten zu können.
das hat zum ziel, dass du zu schnell aus der puste kommst und vermutlich bereits nach 20 - 30 min (wenn überhaupt solange) am ende bist und nicht mehr weiter laufen kannst weil du keine energie mehr hast.
ist der körper erstmal in anaeroben zone, kann er nicht mehr drosseln auf aerob (warum weiss ich jetzt grad nimmer), sondern erschöpft sich danach.
so lernt dein körper nicht, sich die kh-depots einzuteilen und sich seine energie möglichst lange aus dem fettstoffwechsel zu holen, ohne auf die kh-depots zugreifen zu müssen.
die kh-depots dienen für leistungsspitzen. die werden bei hohem tempo geleert, oder dann natürlich nach und nach bei sehr langen läufen.
eine gute grundlagenausdauer, also viele ruhige laufminuten, führt zu einem immer besseren fettstoffwechsel und einer besseren ausnutzung der kh-speicher.
soviel mein verständnis von der theorie
aber auch mein trainer redet noch von fettverbrennungspuls. ebenso wie der typ letzthins im intersport der mir die neuen laufschuhe verkaufte.
zitat steffny:
Dass der Fettstoffwechsel erst nach einer halben Stunde beginnt, ist ein weit verbreitetes Märchen, dass irgend jemand mal aufgebracht hat. Der (oder die?) konnte offenbar wissenschaftliche Grafiken nicht richtig lesen. Und nun schreiben alle unkritisch voneinander ab. Die Grafik besagte nur: In Wettkampfdisziplinen über 30 Minuten (also 10.000 Meterlauf und aufwärts) spielt der Fettstoffwechsel erst eine physiologisch entscheidende Rolle. Der Fettstoffwechsel wird immer dann, also auch schon zu Beginn eines Laufes, angekurbelt, wenn man nur langsam genug joggt. Sein Einsatz ist also nicht dauer-, sondern intensitätsabhängig! Wer aber zu schnell los läuft, der wird wie beim Kaltstart mit dem Auto unnötig viel Sprit und dabei v.a. Kohlenhydrate verheizen. Man ist noch nicht warm gelaufen, der Fettstoffwechsel läuft noch nicht auf vollen Touren. Wer nach dem Startschuss eines Volkslaufs oder Marathons so richtig losprügelt (Stampede?), der kommt sogar in den roten "anaeroben Bereich". Man spricht von einer "initialen Anaerobiose". Das ist im Marathon natürlich ein Kardinalfehler und kann später zum Einbruch führen. Wer viel (jahrelang) im (grünen = langsamen) Grundlagenausdauerbereich trainiert hat, kann allerdings immer effizienter seinen Fettstoffwechsel aktivieren, als ein Einsteiger. Die fettverbrennenden Enzyme in den Mitochondrien (="Kraftwerke der Zelle") können bis zum Dreifachen vermehrt werden.
Richtig ist auch, dass, wer Abnehmen möchte, nach einigen Wochen Einsteigertraining bald länger als 30 Minuten unterwegs sein sollte. Eine halbe Stunde ist zum Kalorienverbrennen noch nicht sehr viel. Die Fettverbrennung wird auch dann gesteigert, wenn die Kohlenhydratspeicher (Glykogendepots) entleert sind. Das kann beim Einsteiger nach einer halben Stunde passieren, wer besser trainert ist, sich richtig ernährt, dem reicht sein Kohlenhydratspeicher allerdings länger (bis zu 90 Minuten). Im Ratgeber steht übrigens noch mehr zur Fettmessung und Fettverbrennung. Über "Nüchternläufe" und deren Grenzen kannst du ebenfalls dort lesen. Abnehmen kann man allerdings nicht über Laufen alleine, sondern muss auch seine Ernährung verbesssern. Hierzu empfehle ich unser Buch: "Perfektes Lauftraining - Das Ernährungsprogramm" mit viel Basiswissen zur Ernährung für Ausdauersportler, auch zum Thema Abnehmen und Rezepten von Weltklasseläufer und Olympiakoch Charly Doll. Es ist im Südwestverlag erschienen und bereits in der 3.Auflage.
:winke: