Das kann in deinem Modell aber genau so passieren. Du sagtest ja selber, das es Phasen gab, wo es euch nicht so gut ging (Finanziell habe ich mal vermutet). Was wäre mit einer Frau (nicht deine) wenn der Mann (nicht du) sich eine neue suchen würde? Absicherung durch Vermögen ist noch nicht da, oder gerade weg, es gibt vielleicht schon Kinder und die Frau hat schon Jahre lang nicht gearbeitet, weil sie nicht musste. Wer nimmt bei der Trennung die Kinder? Wenn die Frau sie nimmt muss sie ab sofort zum Amt rennen, da der Versorger weg ist. Bei Euch ist deine Frau zwar mittlerweile abgesichert, auch für den Fall, das dir mal was passiert, das war aber wohl nicht immer so. Dein Modell klappt auch nur dann, wen man schon ein gewisses Maß an vermögen hat und es auch teilt.
In Allen Modellen ist es so, dass Versorgung -sobald gemeinsame Verpflichtungen da sind- nicht einfach aufgelöst werden können. In Allen Modellen steht überwiegend die Frau als "Verlierer" da.
Was in Sofis Modell sie nicht berücksichtigt, ist dass im Trennungsfall ihr Einkommen als weiterhin erzielbar fiktiv angerechnet wird um den Unterhaltsausgleich zu ermitteln.
Das heisst, auch wenn Sie 100% der Arbeit nun "am Back" hat, muss sie die 75% von vorher zusätzlich an der Arbeitsstelle erbringen, geschweige denn Überstunden für Karriere?.
Im Versorgermodell muss sie vorher "nur" Kinderbetreuung und Haushalt machen, nach der Trennung auch.
Sie kann hinzuverdienen, muss es aber nicht.
Im klassischen Modell verliert der Mann, im modernen die Frau.
Vielkeicht ist es deswegen modern?
Das mit dem "nicht so gut" war öfter, sowohl gesundheitlich als auch finanziell.
Es hat uns immer nur weiter zusammengeschweisst.
Als wir unser behindertes Kind hatten, haben wir in den Selbsthilfegruppen gesehen, wie die Väter reihenweise die Frauen verlassen haben , "weil sich die Gefühle und Oebensziele geändert haben?....", und diese völlig alleine da standen. Als meine Frau öfter monatelang mit dem Kleinen in allen möglichen Kliniken stationär war habe ich mich auch um unser anderes Kind, den Betrieb und Alles kümmern müssen, mehrfach die Woche hunderte Kilometer hin/hergefahren, und vieles mehr.
Über viele Jahre waren wir mehr auf der Strasse als zu Hause.
Wenn ich heute Diskussionen über "der beteiligt sich nicht an der Wäsche", "Wenn du Xxxx nicht machst, liebst du mich nicht" und was für einen ScheiXX höre, warum sich die Paare trennen, dann kann ich denen Allen nur mal empfehlen, mal ein paar Monate in eine Kinderkrebs oder Palliativstation zu gehen, das Nordet die Gefühlswelten für das, was Wichtig im Leben ist, ein.
Die Ehe als Versorgungs- und Schicksalsgemeinschaft (Sofi hat hier noch nicht mal unterschieden, dass eine Schicksalsgemeinschaft auch eine Frau als Hauptverdienerin haben kann) ist heute "unmodern".
Dennoch nimmt der Staat immer dieses Hilfskonstrukt wenn es darum geht, wer zahlungspflichtig ist.
Wenn wir Schicksalsgemeinschaft der Familie nicht mehr wollen, dann müssten
wir konsequent sein :
Keinerlei Unterhaltsanspruch. Weder Kind gegenüber Eltern noch Eltern gegenüber Kind noch Ehepartner gegenüber Ehepartner.
Das wäre das Modell von Sofi konkret zu Ende gedacht.
Das "kostenlose Kinderbetreuung" ist da ein kleiner Puzzelstein.
Im Sozialismus wollte man dieses Modell und es perfektionieren. Kinder sollten so früh und dauerhaft wie möglich aus den Familien und im "sozialistischen Geist" erzogen werden. Alles benötigte (Wohnen, Kita, etc) war faktisch kostenfrei oder extrem verbilligt, Berufsstress nicht da, Betriebskrabbelgrupoen und ykindergärten und Kantinen die Norm.
Wo hat es hingeführt..
Wollen wir es heute?
Pflege"versicherung", Bafög, keine vollständige Freistellung des steuerlichen Existenzminimums von Kindern, alles Puzzelbauteile in der Richtung der Aufhebung der individuellen Verantwortung und Vorsorge.
In der DDR waren Männer und Frauen auf Augenhöhe gleichberechtigt wohin hat es geführt? Nach der Grenzöffnung haben sie sich schaarenweise in den goldenen Westen begeben und begüterte Versorger gesucht. Muss wohl doch ein genetischer Grundreflex sein?