Cares Welt

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AW: Cares Welt

Das wichtigste, was du da rüberbringen musst, ist nicht "darf ich nicht" sondern "will ich nicht".
Wenn jemand Blutwurst, Runkelrüben oder was auch immer eklig findet, macht es auch keinen Sinn, ihm aufzuquatschen "das ist ja soooo lecker". Care hat das ja beschrieben, ich würde es als "Selbstbewusst anders sein" zusammenfassen. Vielleicht sogar stolz.

Bravo, Flo! Genauso isses!

Allerdings wird "ich darf nicht" eher verstanden als "ich will nicht" und manche Leute haben einfach nicht den Grips oder die Muße, sich mit Ernährung näher zu befassen.
Der Nachbar von meiner besten Freundin sitzt inzwischen auf so einem elektrischen Roller, weil er so **** geworden ist. Spritzt Insulin. Bewegt seinen Hintern kaum noch. Raucht ohne Ende, er "hat ja sonst nichts mehr".
Die Diätistin, zu der er geschickt wurde, hat ihn versetzt, - und er hat keinen 2ten Termin gemacht. Er isst komplett falsch, bewegt sich nicht und hat keinen Bock, sich mit dem Ursprung seiner Krankheit zu befassen :shock:
Herrgott, er ist ein "junger" Kerl, Anfang 50!!
Da sollte man doch denken, dass ihn das alles so einschränkt, dass er das ändern WILL. Aber nein, - das kostet ja Mühe, man müsste ja seine "comfort zone" verlassen.
Da ist langsames Sterben vorprogrammiert. Unglaublich diese Ignoranz.
 
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Moin Drachenkind,

richtig so! Ich würde mir auch einen angenehmeren Platz zum Essen suchen, wenn die so gar nicht aufhören mögen. Zum Glück ist das bei uns dann doch anders (wir haben aber auch nicht so viele Familienessen und nicht so viel Familie) - die haben ja schon gesehen, wie viel ich auf meine Weise abgenommen habe, ich hab also schon den "Beweis" geliefert, dass es funktioniert ;)

Damoller,

ich kann mir vorstellen, dass man irgendwann in eine Art Lethargie verfällt.
Bevor ich die Diagnose Insulinresistenz bekam, war ich lange in einem Forum für Dicke, wo darum gekämpft wurde, die Diskriminierung, der dicke Menschen tagtäglich ausgesetzt sind, zu beenden. Da war es schon fast ein Tabu, wenn man abnehmen wollte, also Diäten waren total verpöhnt - allerdings wurde sehr auf gesundes/gutes Essen Wert gelegt. Manche, die sich vorher von FastFood ernährt hatten, haben auf die Weise tatsächlich abgenommmen - also plötzlich Gemüse gekocht und so, das brachte was.
Bei mir natürlich nicht, ich bin ja schon so aufgewachsen mit viel Gemüse und Fleisch und selbstgekochtem Essen.
Was ich bei insulinpflichtigen Diabetikern immer wieder höre (durch meinen Beruf) ist, dass sie (laut Ernährungsberatung/Arzt!) alles essen dürften, sie müssten das nur richtig berechnen, damit sie passend spritzen.
Das kann doch kein Zufall sein? Ich denke tatsächlich, dass denen das so gesagt wird - die Spritzenpläne sind ja auch so aufgestellt.
Offensichtlich wird eben NICHT die Erkenntnis verbreitet, dass man mit KH-armer Ernährung weniger Insulin bräuchte. Es sagt ihnen auch keiner, dass die Zellen immer unsensibler für Insulin werden, je mehr man von dem Zeug spritzt. Ich erinnere mich mit Grausen an eine übergewichtige Patientin ganz zu Beginn meines Berufslebens (damals in der ambulanten Pflege), die wirklich kaum etwas aß (ich weiß das, weil sie die Wohnung nimmer verlassen konnte und ich für sie einkaufte), die trotzdem 50 und mehr Einheiten spritzen musste, weil es anders nimmer ging - und trotz dieser Unmengen war der Zucker immer zu hoch.
Hätte die sich ketogen ernährt, wäre das ganz anders gekommen!
Aber auch eine Kollegin von mir - ebenfalls übergewichtig und insulinpflichtige Diabetikerin - oder auch mein Chef (der sogar eine Insulinpumpe hat!) - kennen nix von ketogener Ernährung, dafür wird auf Besprechungen (sonst kann ich das nicht beurteilen) ein Keks nach dem anderen in den Mund geschoben. Man kanns ja runterspritzen.

Ja, es ist im Prinzip ein Tod auf Raten ... und kein schöner. Allein die ganzen Folgeschäden - Gefäße (Herzinfarkte, Schlaganfälle, offene Beine, abgestorbene Zehen), Niereninsuffizienz, Blindheit, immer mehr und mehr Gewicht ... Warum sieht das keiner? Warum zieht niemand die Notbremse??? Warum wird IMMER NOCH empfohlen, zu jeder Hauptmahlzeit KH zu essen - ja klar, aus Vollkorn, aber macht es das besser? Ich sage: Nein.
Dafür viel zu wenig Fleisch/Fisch und natürlich soll man Fett sparen.
Ist doch klar, dass die Leute dann KH schaufeln, weil sie ja sonst Hunger haben. Wenig Eiweiß und Fett, wie soll man denn sonst satt werden, wenn man nicht durch KH ersetzt ...
Und schon ist man drin in der Spirale.
Niemand hinterfragt, warum das nicht funktioniert - ich verstehe das nicht. Man sieht doch, wie die Leute enden, wie die Entwicklung verläuft. Mein Patient ist ja auch nicht von jetzt auf gleich so schwer krank gewesen, der erste Herzinfarkt war Anfang der 90er, also vor 20 Jahren. Da kann man getrost davon ausgehen, dass er vorher schon krank war.
Und dann frage ich mich, warum das niemand gestoppt hat?
Sein Essen war auch immer frisch gekocht - die hatten alles aus dem eigenen Garten. Aber schon kh-lastig, viel Obst (frisch oder von seiner Frau eingemacht: mit Süßstoff! wie sie ganz stolz verkündete), viel selbstgebackenes Brot (da legte sie Wert drauf, selbst zur Suppe gabs Brot), natürlich Kartoffeln zum Essen ... und immer wieder zwischendurch Obst, Obst, Obst. Da war also der ganze Körper rund um die Uhr beschäftigt, die KH irgendwohin zu schaffen, natürlich mit Hilfe des gespritzten Insulins ...

Ich glaube, wenn man das mal verstanden hat, fällt es leichter, auch über komische Sprüche von anderen hinwegzuhören. Dann trifft man für sich die Entscheidung, dass man SO nicht enden möchte.
Ich könnte mir sogar vorstellen, dass es vielen Diabetikern leichter fallen würde, ketogen zu essen, weil die meisten, die ich kenne, schon gern herzhaft essen - nur eben leider immer mit Brot dazu. Aber das kann man ja gut weglassen ;)
 
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....genau das fällt vielen schwer - Brot weglassen. Das berührt bei vielen älteren etwas, was wir uns nur schwer vorstellen können. Das ist auch ein Symbol.

Wir habe heute die Chance auf einen Erfahrungsaustausch, wie er vor 20 Jahren undenkbar gewesen wäre. Da waren alle viel abhängiger von den Ärzten und der Pharmaindustrie.

Selbstständig denken und Verantwortung für die eigene Gesundheit übernehmen muss man natürlich auch. Puhhh, wie anstrengend.... :rolleyes: ;-)

Wie bist du mit LC in Berührung gekommen. Steht das schon irgendwo?
 
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Mich "bewundern" viele, weil ich mich mit meiner Ernährung auseinandersetze. Die wenigsten in meinem Freundeskreis wollen das. Viel zu anstrengend, da müsste man ja lesen und sich informieren, zuhören.
 
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....genau das fällt vielen schwer - Brot weglassen. Das berührt bei vielen älteren etwas, was wir uns nur schwer vorstellen können. Das ist auch ein Symbol.

Wir habe heute die Chance auf einen Erfahrungsaustausch, wie er vor 20 Jahren undenkbar gewesen wäre. Da waren alle viel abhängiger von den Ärzten und der Pharmaindustrie.

Selbstständig denken und Verantwortung für die eigene Gesundheit übernehmen muss man natürlich auch. Puhhh, wie anstrengend.... :rolleyes: ;-)

Wie bist du mit LC in Berührung gekommen. Steht das schon irgendwo?

Da hast Du schon recht, Perdita - Brot gehört für ganz viele ja unabdingbar dazu, gerade bei den Älteren ist das ja selbst beim Mittagessen noch üblich.
Ist ja auch billig und sättigt gut ...
Da hab ich vielleicht Glück, weil es bei uns immer schon "Üblich" war, dass sich sowohl mein (eigentlich geiziger) Großvater als auch mein Vater am Ende des Essens noch ein paar Scheiben Wurst oder Käse ohne Brot gegönnt hatten. So hab ich eher das Gefühl, dass ich schlemmen und genießen kann, wenn ich meine Wurst und Käse etc ohne Brot einfach so esse ;)
Macht mir auch jetzt gerade im Hotel am Frühstücksbuffet überhaupt gar nix aus, meinen Teller mit Omelette, Speck, Käse, Schinken etc vollzupacken, ohne eine Scheibe Brot oder Brötchen dazu :)
Leider komme ich am Obst nicht vorbei, aber das ist jetzt eben noch bis Freitag so. Ab Samstag (zuhause) werde ich dann eine GEM einschieben, damit ich schnell wieder in Ketose komme.

Wie ich damit in Berührung kam?
Puh - also im Prinzip auf zwei Wegen. Zum Einen hatte ich mit meinem Bruder gesprochen, der zusammen mit seiner Frau (damals noch Verlobten) gerade auf Diät war, damit sie für die Hochzeit schlank sind - sie ernährten sich mehrere Monate nur von magerem Fleisch (oft sogar roh als Tatar, ansonsten als Roastbeef) und Spinat und Champignons. Allerdings ziemlich fettfrei, also nur Eiweiß und die minimalen KH aus dem o.g. Gemüse. Die Abnahme war fantastisch (ich muss wohl nicht erwähnen, dass sie leider wieder zugenommen haben, weil sie nicht drangeblieben sind - ist aber auch zu einseitig). Da fielen erstmals so Begriffe wie LC und ketogen. Hab damals auch angefangen, mich im Net bissel zu informieren und bin auf Atkins gestoßen.
Dann waren da noch Gespräche mit meiner Osteopathin, die medizinisch, vor allem was alternative Heilmethoden angeht, extrem gut informiert ist (hat selbst Medizin studiert, ist regelmäßig in Asien, um sich fortzubilden etc), mit der ich mich darüber unterhalten hatte, dass ich ständig essen muss, weil ich immer wieder unterzuckere - so richtig schlimm mit Zittern und Schwindelanfällen etc.
Zu der Zeit hatte ich schon mehrfach über Jahre hinweg immer wieder Ärzte darauf angesprochen, aber mein Nüchtern-BZ war ja ok, also sah niemand Handlungsbedarf (obwohl der HbA1C schon deutlich erhöht war!).
Die Osteopathin empfahl mir dann einen Endokrinologen, mit dem sie schon öfter zusammengearbeitet hatte - zu dem ging ich dann hin und der diagnostizierte nach diversen Tests eine schwere Insulinresistenz.
Als wir dann über die mögliche Therapie sprachen und ich sagte, dass ich kein Metformin möchte, sondern, wie die Osteopathin vorgeschlagen hatte, es gerne mit ketogener Ernährung versuchen würde, war er einverstanden.
Er meinte, es wäre nicht einfach und wenn ich es nicht hinkriege, würde er doch zu Metformin raten, aber ich habs ja dann geschafft. :)
 
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Mich "bewundern" viele, weil ich mich mit meiner Ernährung auseinandersetze. Die wenigsten in meinem Freundeskreis wollen das. Viel zu anstrengend, da müsste man ja lesen und sich informieren, zuhören.

Das geht mir auch so - und inzwischen werde ich auch gern mal gefragt, weil sie merken, dass ich viel weiß (nicht nur über LC).
Für mich ist das aber auch sowas wie ein Hobby (also alles über Ernährung zu lesen) - ich finds ok, dass andere da nicht so viel wissen (wollen), ich weiß dafür auch gar nix über Modellflugzeuge oder sowas.
 
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Ja. Okay ist das für mich auch. Ich verstehe es nur dann nicht, wenn jemand eigentlich gerne Abnehmen möchte und dann aber schon zu bequem ist, sich zu informieren.
 
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Na ja, ich weiß nicht - es gibt auch Themen, wo ich keine Lust hab, mich mit zu beschäftigen, da bin ich froh, wenn ich jemanden einfach fragen kann und nicht ewig recherchieren muss.
Das Einzige, wo's mich ärgert ist, wenn jemand keine Ahnung hat und keine Lust, sich zu informieren und mir dann widerspricht ...
DAS mag ich dann gar nicht.

Und bei meiner Mam machts mich traurig - ich bin mir SO sicher, dass LC/ketogene Ernährung für sie DIE Lösung wäre, aber sie ist durch die scheiß Gehirnwäsche von WW so auf "no fat" konditioniert, dass sie nicht anders kann, die reagiert direkt mit Übelkeit auf LC und hat direkt Angst für Fett und viel Fleisch ...
 
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Ein bißchen Zufall und den Rest selbst erarbeitet. :D Da hattest du auch wirklich Glück mit deinen Ärzten. Ich bin leider in der Realität auf noch keinen pro LC getroffen.
Hoffe mir bleibt Diabetes erspart, von der Familie ist es eine 50/50 Chance, aber ich bin ja vorbereitet. :???:
 
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Ich denke, Leute mit einer langen Krankengeschichte kennen das nicht anders. Die kommen nicht auf die Idee, dass man das anders machen kann als denen die Fachleute empfehlen (Alles essen, was man will mit Berechnung und Spritzen.). Die haben bestimmt auch schon in der Familie oder Freundeskreis gesehen, wie die Krankheit bei anderen vorangeschritten ist, deswegen denken sie vielleicht, dass es halt so ist, man es akzeptieren muss und es unausweichlich ist.

Ein Vergleich zum Verständnis:
Ein Mensch benutzt Jahrzehnte lang Word und weiß einfach nicht, dass man da Formatvorlagen erstellen kann und ein automatisches Inhaltsverzeichnis einfügen kann. Dieser Mensch hat die ganzen Jahre immer die Überschriften selbst einzeln groß gemacht usw. und das Inhaltsverzeichnis selbst eingetippt, in dem er die Überschriften kopiert und die Seitenzahl dazu rausgesucht und eingetippt hat. Das ist ja eine unglaubliche Arbeitszeitverschwendung, vor allem, wenn dann änderungen kommen, wie zusätzliche Textteile in der Mitte, die die ganzen Seitenzahlen verändern. Wenn es für ihn unausweichlich ist, dann wird er halt sein Leben lang so weiter machen.

Jemand muss erstmal ankommen und vorführen, dass es anders geht oder darauf wenigstens hinweisen. Am besten sollte es jemand sein, dem die Person auch vertraut, also in dem Diabetes-Fall am besten ein Arzt.

Wuuaaah, ich bin gerade fast vom Stuhl gefallen. Ich musste lachen, aber es erschreckt mich und es ist eigentlich zum Heulen:
http://www.diabetesstiftung.org/naehrstoffe.html Fett macht fett, Leute ihr müsst unbedingt fettarm essen! Glaubt der Diabetesstiftung.
 
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Ein Vergleich zum Verständnis:
Ein Mensch benutzt Jahrzehnte lang Word und weiß einfach nicht, dass man da Formatvorlagen erstellen kann und ein automatisches Inhaltsverzeichnis einfügen kann. Dieser Mensch hat die ganzen Jahre immer die Überschriften selbst einzeln groß gemacht usw. und das Inhaltsverzeichnis selbst eingetippt, in dem er die Überschriften kopiert und die Seitenzahl dazu rausgesucht und eingetippt hat. Das ist ja eine unglaubliche Arbeitszeitverschwendung, vor allem, wenn dann änderungen kommen, wie zusätzliche Textteile in der Mitte, die die ganzen Seitenzahlen verändern. Wenn es für ihn unausweichlich ist, dann wird er halt sein Leben lang so weiter machen.

Jemand muss erstmal ankommen und vorführen, dass es anders geht oder darauf wenigstens hinweisen.

:shock: Ich glaub, ich muss mal wieder nen VHS-Kurs belegen ... :rotfl:
 
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Deshalb verstehe ich vermutlich nicht, warum man sich nicht schlau macht wenn man Gewichtsprobleme hat. Ich weiß auch nicht alles in Excel oder Word. Aber sobald ich merke dass was umständlich geht, google ich und such mir eine schnellere Lösung. Bisher war ich in fast allen Firmen die fitteste in Excel. Obwohl ich es nie gelernt habe.
 
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Hmm, vielleicht mögen Menschen allgemein eher keine Veränderung.
Oder: Du bist nicht so leidensfähig und versuchst dich direkt selbst glücklicher zu machen, statt mit dem Leid weiter zu leben. Deswegen bist du bestimmt ein Glückskeks, Harli.
 
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Ein bißchen Zufall und den Rest selbst erarbeitet. :D Da hattest du auch wirklich Glück mit deinen Ärzten. Ich bin leider in der Realität auf noch keinen pro LC getroffen.
Hoffe mir bleibt Diabetes erspart, von der Familie ist es eine 50/50 Chance, aber ich bin ja vorbereitet. :???:

Na ja, Glück ... es war dieser eine einzige Arzt - nach vielen Jahren Leidensgeschichte ja schon mit Hashimoto (auch da bekam ich die Diagnose erst fast 10 Jahre nach den ersten Symptomen, als ich dann so fertig war, dass ich 3 Wochen stationär musste, weil mein Körper komplett kaputt war).
Die anderen Ärzte müssen mehr oder weniger akzeptieren, dass ich so esse, wie ich es jetzt tue, ich diskutiere da nicht drüber. Das kommt durchaus nicht gut an, wenn man nicht macht, was der Weißkittel will (und z.B. eine rektale Untersuchung ablehnt, weil man WEISS, dass da keine Darmprobleme vorliegen, sondern die Verstopfung andere Ursachen hat).

Dieser eine Arzt ist nun leider auch zu weit entfernt, nachdem ich 400km weggezogen bin ... ob ich hier wieder so einen finde? Keine Ahnung, viel Hoffnung hab ich nicht ...
 
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Ich denke, Leute mit einer langen Krankengeschichte kennen das nicht anders. Die kommen nicht auf die Idee, dass man das anders machen kann als denen die Fachleute empfehlen (Alles essen, was man will mit Berechnung und Spritzen.). Die haben bestimmt auch schon in der Familie oder Freundeskreis gesehen, wie die Krankheit bei anderen vorangeschritten ist, deswegen denken sie vielleicht, dass es halt so ist, man es akzeptieren muss und es unausweichlich ist.

Ein Vergleich zum Verständnis:
Ein Mensch benutzt Jahrzehnte lang Word und weiß einfach nicht, dass man da Formatvorlagen erstellen kann und ein automatisches Inhaltsverzeichnis einfügen kann. Dieser Mensch hat die ganzen Jahre immer die Überschriften selbst einzeln groß gemacht usw. und das Inhaltsverzeichnis selbst eingetippt, in dem er die Überschriften kopiert und die Seitenzahl dazu rausgesucht und eingetippt hat. Das ist ja eine unglaubliche Arbeitszeitverschwendung, vor allem, wenn dann änderungen kommen, wie zusätzliche Textteile in der Mitte, die die ganzen Seitenzahlen verändern. Wenn es für ihn unausweichlich ist, dann wird er halt sein Leben lang so weiter machen.

Jemand muss erstmal ankommen und vorführen, dass es anders geht oder darauf wenigstens hinweisen. Am besten sollte es jemand sein, dem die Person auch vertraut, also in dem Diabetes-Fall am besten ein Arzt.

Wuuaaah, ich bin gerade fast vom Stuhl gefallen. Ich musste lachen, aber es erschreckt mich und es ist eigentlich zum Heulen:
http://www.diabetesstiftung.org/naehrstoffe.html Fett macht fett, Leute ihr müsst unbedingt fettarm essen! Glaubt der Diabetesstiftung.

Das mit WORD ist ein gutes Beispiel - ich weiß zwar viel über Ernährung, aber bei WORD und besonders Textformatierung scheitere ich jedes Mal wieder aufs Neue!
Dann hab ich mir mal unter mühevoller Recherche was rausgesucht, aber bis ich es das nächste Mal brauche, hab ichs wieder vergessen ...

Und der Link ist auch so beispielhaft: Die Leute informieren sich vielleicht, aber dann landen sie bei der Diabetesstiftung oder bei der Gesellschaft für Ernährung oder wie die offiziellen Stellen alle heißen - und was finden sie???
Ja eben ... :rolleyes:
 
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Deshalb verstehe ich vermutlich nicht, warum man sich nicht schlau macht wenn man Gewichtsprobleme hat. Ich weiß auch nicht alles in Excel oder Word. Aber sobald ich merke dass was umständlich geht, google ich und such mir eine schnellere Lösung. Bisher war ich in fast allen Firmen die fitteste in Excel. Obwohl ich es nie gelernt habe.

Harli,
es kommt doch drauf an, wo man sucht bzw. was findet. Schaut man bei der DGE oder bei WW oder wo auch immer, was so relativ offizielle/anerkannte Seiten angeht, dann steht da immer: Finger weg vom Fett, essen sie Vollkorn/KH und alles wird gut.
Auf die Weise (ein halbes Jahr lang mit Pellkartoffeln und Magerquark!) habe ich etliche Kilo zugelegt ...
Das ist nicht nur schon per se frustrierend, noch viel schlimmer ist es, wenn Dir jeder Arzt, dem Du das sagst, unterstellt, dass Du lügst und heimlich nachts Schokolade frisst.

Und dann sollst Du glauben, wenn in irgendeinem Forum steht, dass Du Schweinshaxen essen kannst zum Abnehmen?
 
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Da hast Du natürlich recht.
Ich hab ja vor 3 Jahren auch erstmal mit der Kohlsuppendiät angefangen :lol::lol:
 
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Das Einzige, wo's mich ärgert ist, wenn jemand keine Ahnung hat und keine Lust, sich zu informieren und mir dann widerspricht ...
DAS mag ich dann gar nicht.

Es ist diese irre Hilflosigkeit - glaub mir. Man muss zukucken, wie sie sich ruinieren und sich auch noch Sorgen um die falsche Person machen. Und dann kommt noch dazu, dass ich denke, sie wollen mir nicht glauben, es sei ein Mangel an Vertrauen in mich und/oder ich hätt' es nicht richtig erklärt. Dann strampel ich mich ab und strampel mich ab ... aber es ändert sich nix.

Dieses Drama kenn ich von klein auf. Tatsächlich liegt meine Lösung darin, zu verstehen, dass jeder sein eigenes Leben hat, seine eigenen Schwierigkeiten und seine eigenen Lösungen. Und dass ich wenig bis gar keinen Einfluss auf das Leben eines anderen habe, zumindest nicht so, wie ich es mir dächte. Und gleichzeitig liegt auch darin das große Glück des Loslassen, der Hingabe.

Es ist schön irgendwann an einen Punkt zu kommen, wo man sich selbst und andere einfach mal so gerne hat, wie man ist. Ohne was ändern zu wollen, ohne Druck, ohne Angst, einfach nackt unter Nackten. Und alles wird gut.

Liebe Grüße, sonjalena
 
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Moin SonjaLena,

dieses Nichtglauben und trotzdem nicht informieren hab ich eher auf Kollegen bezogen ;)
Da erlebe ich das leider - vor ein paar Monaten speziell bei einem Patienten (mit Normalgewicht! BMI um die 23), der seit JAHREN von meinen Kollegen auf 1000-1200kcal gesetzt wurde (wird künstlich ernährt). Das ist doch VIEL zu wenig!
Durch einen Hausarztwechsel nach einem längeren Klinikaufenthalt sollte er nun mehr Nahrung bekommen - die Hausärztin war mit mir der Meinung, dass das viel zu wenig ist. Also ordnete sie an, dass er 2000-2200kcal bekommen soll - meine Güte war das ein Aufstand. Diese Panik, dass er mit den von ihm benötigten Kalorien (ich habs in verschiedene Bedarfsrechner eingegeben, es kam IMMER diese Menge heraus) in wenigen Tagen total verfetten würde ... Unglaublich.
Trotzdem bestand die Ärztin drauf, er bekam das Zeug - und hielt wochenlang sein Gewicht, wurde aber kräftiger im Sinne von leistungsfähiger.
Dann plötzlich stieg das Gewicht um 4kg - ich bin ziemlich sicher, dass es eingelagertes Wasser ist, weil er wieder länger im Rollstuhl sitzt statt zu liegen, sodass die Beine recht ödematös sind. Und was ist das Ergebnis? Er bekommt wieder weniger Nahrung :(
Von meinem einen Kollegen wurde die Ärztin fast unter Druck gesetzt - schließlich wäre es für uns dann nimmer möglich ihn zu versorgen, wenn er so **** ist. Dass ich jetzt mit 160kg auch klarkommen musste, darüber denkt keiner nach ... Der andere hier hat nicht mal die Hälfte ...

Na ja, mal schauen, nach meinem Urlaub bin ich wieder da - und der informationsunwillige Kollege im Urlaub - vielleicht schrauben wir die Kalorien doch wieder hoch ;)

Was ich sagen will:
Ich bestehe nicht darauf, dass jeder LC oder gar ketogen isst - aber auch generell was Ernährung angeht, herrscht erschreckende Uninformiertheit. Ganz viele denken, wenn man nur weit genug runter geht mit den Kalorien, dann nimmt man ab - aber dass man dem Körper damit wichtige Nährstoffe vorenthält, dass der Körper damit in einen Hungerstoffwechsel gezwungen wird ... all das kommt irgendwie nicht an.
 
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Moin SonjaLena,

dieses Nichtglauben und trotzdem nicht informieren hab ich eher auf Kollegen bezogen ;)
Da erlebe ich das leider - vor ein paar Monaten speziell bei einem Patienten (mit Normalgewicht! BMI um die 23), der seit JAHREN von meinen Kollegen auf 1000-1200kcal gesetzt wurde (wird künstlich ernährt). Das ist doch VIEL zu wenig!
Durch einen Hausarztwechsel nach einem längeren Klinikaufenthalt sollte er nun mehr Nahrung bekommen - die Hausärztin war mit mir der Meinung, dass das viel zu wenig ist. Also ordnete sie an, dass er 2000-2200kcal bekommen soll - meine Güte war das ein Aufstand. Diese Panik, dass er mit den von ihm benötigten Kalorien (ich habs in verschiedene Bedarfsrechner eingegeben, es kam IMMER diese Menge heraus) in wenigen Tagen total verfetten würde ... Unglaublich.
Trotzdem bestand die Ärztin drauf, er bekam das Zeug - und hielt wochenlang sein Gewicht, wurde aber kräftiger im Sinne von leistungsfähiger.
Dann plötzlich stieg das Gewicht um 4kg - ich bin ziemlich sicher, dass es eingelagertes Wasser ist, weil er wieder länger im Rollstuhl sitzt statt zu liegen, sodass die Beine recht ödematös sind. Und was ist das Ergebnis? Er bekommt wieder weniger Nahrung :(
Von meinem einen Kollegen wurde die Ärztin fast unter Druck gesetzt - schließlich wäre es für uns dann nimmer möglich ihn zu versorgen, wenn er so **** ist. Dass ich jetzt mit 160kg auch klarkommen musste, darüber denkt keiner nach ... Der andere hier hat nicht mal die Hälfte ...

Na ja, mal schauen, nach meinem Urlaub bin ich wieder da - und der informationsunwillige Kollege im Urlaub - vielleicht schrauben wir die Kalorien doch wieder hoch ;)

Was ich sagen will:
Ich bestehe nicht darauf, dass jeder LC oder gar ketogen isst - aber auch generell was Ernährung angeht, herrscht erschreckende Uninformiertheit. Ganz viele denken, wenn man nur weit genug runter geht mit den Kalorien, dann nimmt man ab - aber dass man dem Körper damit wichtige Nährstoffe vorenthält, dass der Körper damit in einen Hungerstoffwechsel gezwungen wird ... all das kommt irgendwie nicht an.

Künstlich ernährt werden ist echter Mist. Wenn man wenigstens ne Magensonde hat, dann kann man ja variieren. Aber nur so, wie es der Arzt, die Betreuung und die Familie, falls vorhanden, versteht.

Ich hatt mal einen Schlaganfall-Patienten mit Magensonde, der wurde LC ernährt von seiner Frau, weil der HA das empfohlen hat. Der bekam auch grüne Smoothies morgens. Das waren ältere Leute, aber echt fit im Kopf. Auf meine Anregung bekam er dann auch täglich Kausäckchen mit seinen Lieblingsspeisen (Schinken, Gurke, etc.). So konnt er wenigstens nach+nach den Mundraum besser erfahren. Für die komplette Ernährung hats aber nicht gereicht leider.

Also, es gibt auch Ausnahmen, aber sie sind selten. Und in der Klinik kannste knicken. Da funzt es nur bei uns auf Intensiv ("Sonnenkost") und auf Neuro. Die haben da halt Erfahrung mit ketogener Kost wg der Epileptiker. Immerhin ist es kostensparend :cool:
 

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