Und schon wieder News!
Gestern war ich beim Neurologen, um einer erneuten Panikattacke seitens der Arzthelferin meines Hausarztes vorzubeugen.
Eigentlich dachte ich, wenn ich jetzt einen Termin mache, kommt das mit den 2 Monaten wohl hin, aber die haben mich netterweise dazwischengeschoben und ich dachte, es könnte ja nicht schaden.
Davor war ich noch nie beim Neuro und als ich das übliche Blatt mit Vorerkrankungen, etc ausgefüllt habe, habe ich natürlich Aspergerverdacht ausgelassen, weil es ja nicht schwarz auf weiß diagnostiziert wurde.
Ich musste insgesamt 3 Stunden warten, aber ich wurde vorgewarnt und habe meinen DS mitgenommen, von daher war das okay.
Ich habe im Wartezimmer sogar eine nette Dame kennen gelernt, die im Gespräch genauso "merkwürdige" Gedankensprünge gemacht hat, die mir oft vorgeworfen wurden, das fand ich natürlich unglaublich symphatisch
Am Ende wurde erst ein EEG (glaube zumindest, das es so hieß) erstellt, ich sollte 20 Min mit Elektroden auf der Birne in einem abgedunkelten, recht schalldichten Raum sitzen und mich so gut wie möglich entspannen, auch im Schädel, gerne auch ein bisschen dösen.
War auch kein Problem, ein bisschen Yogaatmung gemacht und ich bin mehrmals fast eingenickt.
Dann kam die Arzthelferin wieder, wirkte ein wenig verwundert und hat noch ein paar Kurztests gemacht, eine Minute entspannen mit geschlossenen Augen, eine Minute mit offenen Augen unterhalten.
Der Arzt wirkte nach der Auswertung ebenso verwirrt, fing erstmal an, mich über meinen Lebenswandel auszufragen.
Als ich ihm dann erklärt habe, dass es bei mir nicht Sex, Drugs & Rock'n'Roll, sondern Yoga, Low Carb und Hamster heißt, war er endgültig mit seinem Latein am Ende:
Er hat mir mein EEG gezeigt und mir erklärt, dass es so eigentlich nur bei einer hellwachen Person mit offenen Augen aussehen sollte.
Darauf habe ich ihm von dem Aspergerverdacht erzählt und er meinte, das könnte wohl hinkommen, sowas hatte er noch nie, ich habe sozusagen ein "Verspanntes Gehirn", deutlich aktiver, als es sein sollte.
Macht wohl auch Sinn, denn ich habe zwischendurch mal rumgegoogled, wie es so mit Zusammenhängen zwischen Asperger und Migräne aussieht und das Problem haben wohl viele.
Jedenfalls fing er direkt an mit der Empfehlung Betablocker.
Geht natürlich wegen meines niedrigen Blutdrucks nicht, darauf wollte er mir dann andere Sachen, die ich jeden Tag vorbeugend nehmen soll, die aber haufenweise Nebenwirkungen aufweisen, andrehen.
Als ich dann meinte, dass ich schon seit ich 13-14 bin Migräne habe, in der Schulzeit teilweise nur jeden zweiten Tag mal schmerzfrei war und so, wie es jetzt ist, mit 2-3 Triptanen im Monat wunderbar leben kann, war er endgültig verwirrt, denn die meisten seiner Patienten würden wohl ab 3-4 Migräneattacken im Monat auch Rattengift nehmen, solange er nur sagt, dass das vorbeugend hilft.
(Das tut er natürlich nicht, das ist nur eine Ausgeburt meines merkwürdigen Humors, weil er mir erklärt hat, dass andere da wohl ein ganz anderes Schmerzempfinden an den Tag legen.)
Ich muss das jetzt mit meinem Hausarzt besprechen, wenn der Bericht fertig und drüben ist, aber ich glaube nicht, dass ich mich da umstimmen lasse.
Bei zumindest meinen Triptanen finde ich deutlich weniger Nebenwirkungen als bei dem aufgezählten Kram und ich muss sie nur nehmen, wenn ich sie wirklich brauche.
Ich habe ja nicht die Pille abgesetzt, um mir jetzt den nächsten Mist reinzufressen...
Oder hat da jemand andere Erfahrungen gemacht oder kann mir etwas anderes raten?
Das würde mich schon sehr interessieren, wie besonders die Migränegeplagten dazu stehen.