Mein Körper -- der Lügner

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tiga

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Emden
Name
Jan
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1,85 m
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Zielgewicht
110 kg
Diätart
real food - keto
Hallo,

man hört oder liest ja immer wieder, dass einem dazu geraten wird auf seinen Körper zu hören.
Ich halte das zum größten Teil für absoluten Unsinn!
Schauen wir uns doch mal um. Ca. 70-90% der Leute in unserer Umgebung zeigen uns doch recht deutlich, dass dieser Rat so gut nicht sein kann.
Da gibt es Leute die vor lauter Wohlstand kaum noch aus den Augen schauen können und andere sind so dünn, dass sie sich kaum noch auf den Beinen halten können. Die Masse ist zwar "normal gebaut", aber das bedeutet auch nur, dass sie das übliche Übergewicht haben.
Einige treiben 1-2x pro Woche Sport, sind aber trotzdem nicht wirklich trainiert.
Wenn diese Leute nun also auf ihren Körper hören, dann wird er ihnen folgendes sagen:
"Mach so weiter wie bisher, das gefällt mir." Denn daran konnte er sich über Jahre gewöhnen.
Wenn diese Leute nun etwas an ihren Gewohnheiten ändern, reagiert ihr Körper ganz subtil: Auf ungewohnte Anstrengungen reagiert er mit Schweißausbrüchen, Mattigkeit und Schmerzen. Auf weniger Nahrung reagiert er mit Hunger und auf mehr Nahrung mit Völlegefühl und Übelkeit. Auf Änderungen in der Nahrungszusammensetzung teilweise mit allem zusammen und dazu noch mit Durchfällen oder Verstopfung.
Der Körper sagt also auf unterschiedlichste Weise, dass er es lieber wieder so hätte wie vorher. Er sagt den Leuten: "Vorher war es gut, was du jetzt machst, ist nicht gut und darum lasse ich dich leiden." Der Körper lügt.
Wenn der Körper wüsste was er braucht und was gut für ihn ist, dann würden die Leute nicht mehrheitlich so aussehen, wie sie aussehen.
Bei den Übergewichtigen ist "der Körper" (ich meine hier die innere Stimme, daß auf was die Leute versuchen zu hören) oft ein irre fetter und fauler Hund, der versucht seine äussere Erscheinung an seine Einstellung anzupassen. Auf so jemanden hört man nicht. So jemand bekommt Redeverbot und wird in den Keller gesperrt.
Bei vielen Dürren ist es eher andersrum. Da sagt der Körper: "Ich habe genug" oder "Ich bin zu dick" obwohl beides im Grunde nicht stimmt.
Mit der Bewegung ist es noch schlimmer. Der Körper ist ein fauler Sack und nur bei leuten die wirklich viel Sport treiben kommt zu der Faulheit noch eine leise Stimme die doch wieder Bewegung möchte. Bei den Leuten die nur wenig Sport treiben, ist diese Stimme aber nur ein Flüstern im Sturm.
Was sollte man den Leuten also raten, wenn "Hört auf euren Körper" wohl nicht das richtige ist?
Man könnte ihnen raten, ihrem Körper zu zeigen wer das Sagen hat und wenn er sich schon äussern möchte, solle er das nur tun wenn er auch gefragt wird. Diesen Leuten sollte man dabei aber auch noch sagen, dass sie erst lernen müssen ihren Körper zu verstehen und im Zweifelsfall doch auch mal den Verstand zu Worte kommen sollten.

Einiges klingt evtl. herablassend oder auch respektlos. Das ist es ganz sicher auch. Trotzdem finde auch ich mich an einigen Stellen in der Beschreibung oben wieder. Natürlich wird dieser Text auf Widerspruch stoßen. Das soll er auch. Er soll provozieren und zum Nachdenken anregen.
Wenn ich dadurch nun in der Achtung bei einigen Leuten gesunken bin, ist das OK für mich. Ihr dürft mich auch ruhig beschimpfen, dass kann ich ab
;)
 
AW: Mein Körper -- der Lügner

Hi,
irgendwie muss ich jetzt gerade an diesen Song von Anett Louisan denken:
http://www.youtube.com/watch?v=OP2txTgvkjo
"Mein innerer Schweinehund".

Der Mensch und sein Körper sind vor allem eines: Gewohnheitstiere. Alles, was gewohnt ist, fällt leicht, ist Routine, alles, was neu ist - zum Beispiel eine Ernährungsumstellung - ist schwierig, weil ungewohnt und muss erst gelernt werden. Es dauert, bis neue Dinge zur Gewohnheit geworden sind und sozusagen in Fleisch und Blut übergegangen sind. Dazu gehört eben auch das Essverhalten. ich bin damit aufgewachsen, dass man zum Frühstück Brot in verschiedensten Formen isst, mit Butter drauf und Aufschnitt, Käse, Marmelade oder Honig, Nutella und erdnussbutter. Wahlweise auch alles gleichzeitig. Mich auf low carb einzulassen, bedeutet für mich, diesen Schalter, das von Kindheit an "Gelernte", das, worauf ich sozusagen geprägt bin, zu ändern, und das fiel am Anfang sehr schwer. Nach knapp zwei Wochen, die ich jetzt low carb bin, wird es langsam für mich "normal", mir morgens ein herzhaftes Frühstück mit Eiern und Speck reinzupfeifen, auch wenn ich eher ein Süßfrühstücker war. Hin und wieder gönne ich mir eine Scheibe Eiweißbrot (war auch gewöhnungsbedürftig, das Zeug), und die empfinde ich dann schon als totalen Luxus.
Der Körper ist in einer Sache auf jeden Fall stinkendfaul - wenn es um Veränderungen geht.

Sich zu dünn oder zu dick fühlen kann aber auch mit der Selbstwahrnehmung bzw. der gestörten solchen zu tun haben, und dann wird es wirklich schwierig. Ein magersüchtiger Mensch wird nicht auf sinnige Argumente und wissenschfatliche Studien hören, weil er es einfach psychisch nicht auf die Reihe bekommt. Er sieht in den Spiegel und nimmt als Fettsack wahr, was eigentlich ein dünner Hering ist. Und es gibt durchaus übergewichtige Menschen, bei denen das Übergewicht tatsächlich krankhaft ist und nicht (nur) auf (Bewegungs)faulheit oder Disziplinlosigkeit zurückzuführen ist. Ich kenne einige Übergewichtige, die abnehmen wollen, aber es einfach nicht hinbekommen. Daneben aber auch eine Frau, die extremst übergewichtig war und mit viel Disziplin und innerem-Schweinehund-treten schon fast 50 Kilo abgespeckt hat.
Klingt wie eine Floskel, ist es auch, aber trotzdem wahr: Abnehmen beginnt im Kopf und nicht im Magen oder auf dem Teller. Nur wer wirklich etwas ändern will (nicht nur möchte. Wirklich will), kann etwas ändern.
Hm, mein Körper sagt mir gerade, dass er noch nen Proteinshake will. was mach ich denn jetzt?
VG,
Cassi
 
AW: Mein Körper -- der Lügner

Um zu verstehen warum es bei vielen nicht klappt und warum der Yoyo immer wieder zuschlägt empfehle ich das Buch



http://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_no...url=search-alias=aps&field-keywords=Diätmagie

Ich finde darin soviele wunderbare Tipps es zu schaffen und von der richtigen Seite aus zu betrachten.

Obwohl es kein Diätbuch im eigentlichen Sinne ist, halte ich es für ausgesprochen hilfreich geschrieben.
 
AW: Mein Körper -- der Lügner

Hi Doris,
der Link funzt nicht.

LG,
Cassi
 
AW: Mein Körper -- der Lügner

... Ist aber schon nach dem Lesen des Titels für mich gestorben. Wer's mag... ich nicht.

Da bin ich bei dir :)
Ich bin wohl ein viel zu großer Zweifler, als das ich mich auf ein solches Buch einlassen würde.
Ich mag einfach keine Sachen an die man glauben muß
 
AW: Mein Körper -- der Lügner

Hi,
okay, ich bin ja eigentlich für Esoterischs zu haben, aber das ist mir dann doch ein bisschen zu "magisch". Gewicht halten nach der Abnahme kann man meiner Meinung nach nur, wenn man weiter diszipliniert ist und nicht in die alten Verhaltensmuster, von denen man sich während der Diät gelöst hat, komplett wieder zurückzufallen. ich will nicht mein ganzes Leben lang nur noch low carb machen, dazu nasche ich einfach zu gern ab und zu mal ein Eis. Aber eben nur ab und zu,nicht täglich und auch nicht dreimal am Tag. Ich weiß ja, was dazu geführt hat, dass ich im Dezember noch 90 Kilo gewogen habe - ich war undiszipliniert, habe bei Süßem so richtig reingehauen und täglich Kuchen und Kekse in Massen und nicht in Maßen gefuttert. Dazu war mein Stoffwechsel wegen der vielen low fat-Diäten, die ich ausprobiert hatte, ziemlich ins Schnarchen gekommen, ich war faul und träge und konnte mich selbst nicht mehr leiden. Das war der Punkt, der mich dazu gebracht hat, was zu verändert: das eigene Wollen. Das eigene Spiegelbild hat mich so angekotzt, vor allem mein aufgeplustertes Gesicht und die mindestens 3 Kinns (Kinne...????argh... was ist die Mehrzahl von Kinn?) zu viel. Ich erinnere mich daran, wie ich ausgesehen habe, wie hässlich und unwohl ich mich gefühlt habe, und weiß: nie wieder. Und das bringt mich zum durchhalten und dazu, mindestens zweimal die Woche sporten zu gehen.

LG,
Cassi
 
AW: Mein Körper -- der Lügner

Gesunder (und darauf die Betonung) Selbsthass kann schon eine Motivation sein, hat mir auch geholfen. Mittlerweile finde ich mich meistens ganz gut :D Ich mache trotzdem weiter, jetzt habe ich Blut geleckt.

Aber natürlich hat das alles nichts mit Magie zu tun. Aber wir schweifen vom Thema ab.

Zum Thema:
Tiga hat im Eröffnungspost meines Erachtens bewusst "auf den Körper hören" fehlinterpretiert. Naja, auch ne Diskussionsgrundlage. Wenn ich aber sehe, wie gut meine Abnahme/Haut/Verdauung/Wohlbefinden seit Atkins sind kann ich daran sehr wohl was ablesen. Das ist hier gemeint mit "auf den Körper hören". Dass man die erste Zeit nach KHs kohldampf auf Süßes etc. hat ist sicher nicht gemeint. Aber jeder missinterpretiert so gut er kann, nich? :) Aber nur zu. Ich finde es unterhaltsam.
 
AW: Mein Körper -- der Lügner

Ihr wißt nicht worum es geht aber der Titel gefällt Euch nicht?!

Gut dann machts auf Eure Art, ich habe gemerkt dass ich in 10 Jahren Lowcarb nicht das halten konnte was ich einst erreicht habe und sehe hier eine Alternative, auch wenn der Titel blöd klingt, aber der Inhalt ist es nicht,
 
AW: Mein Körper -- der Lügner

Ich denke auch, dass es zunächst einer konkreteren Definiton bedarf, ab wann man wieder verlässlich auf seinen Körper hören darf.

Grundsätzlich ist es zunächst sicher nicht ratsam, auf die diversen Signale zu hören. Jedoch kann es hilfreich sein, sie wahrzunehmen und abzuleiten, wann und wie er in bestimmten Situationen mit uns kommunizieren möchte. Wir haben verlernt, wirklich bewusst dafür zu sein. Viele Mechanismen haben sich eingeschlichen und dauerhaft etabliert. Dazu kann gehören, dass wir auf Stress mit Essen reagieren, wenn wir traurig sind, zur Belohnung, weil uns langweilig ist oder auch, wenn wir von unserem Hirn dazu verleitet werden, weil wir zu kohlenhydratreich essen. Die Aufzählung kann sicher noch deutlich erweitert werden. Bei jedem wird es ein anderes Ausmaß haben und doch haben wir gemeinsam, dass Etwas aus den Fugen geraten ist bzw. war.

Etwas ähnliches kann sich auf unser Denken bezgl. Sport geprägt haben. Vielleicht auch nur die Ansichten unseres Umfeldes, die auf uns wirken. Oder auch Glaubenssätze wie "Sport ist Mord" oder "Ohne Fleiss kein Preis". Wenn etwas so negativ in uns verankert ist, sind wir wenig motiviert uns damit auseinandersetzen zu wollen. Da kann so eine interne "Selbsthass-Diskussion" sicher mal einen Impuls setzen, in die Puschen zu kommen. Die Frage ist nur, wie lange, die Form von Motivation dann auch anhält.

Ich bin der Meinung, dass erst durch freundliche positive Absichten in uns, eine positive Herangehensweise geformt wird und diese dann auch dauerhaft wirken kann. In meiner "Diätkarriere" und den Verlauf durch jahrzehntelange Essstörung habe ich sämtliche Zwänge durchlaufen und mich bis zum äußersten gegeisselt, weil ich dachte, nur so würde es gehen. Dabei habe ich wenig auf mein Wohl geachtet, vielmehr sollte mein Körper einfach nur funktionieren und die Motive, die ich hatte, waren auch eher zweifelhaft und hatten wenig mit mir selbst zu tun.

Da es mir gelungen ist, diesem Kreislauf zu entkommen und eine ganz neue Richtung einzuschlagen, kann ich inzwischen auch wieder auf meinen Körper hören. Ich bin unsagbar froh, dass er wieder auf eine natürliche Weise mit mir spricht und das, obwohl ich ihn jahrelang mißachtet und gequält habe. Und ja, ich betone nochmal ich habe ihn gequält, nicht er mich. Wir tun immer so, als wäre unser Körper derjenige, der uns in die Situation des "dick seins" gebracht hat, tatsächlich aber, war es, meiner Meinung nach, die Unwissenheit, das Unbewusstsein, die Unfähigkeit Gefühle auszudrücken oder anders zu kompensieren und die Prägung durch ein Umfeld, das es auch nicht besser wusste.

Daher bin ich überzeugt, dass jeder, der die Punkte meiner letzten Aufzählung für sich auflösen wird, auch wieder in der Lage sein wird, seinem Körper vertrauen zu können.
 
AW: Mein Körper -- der Lügner

Hallo
ich habe da einfach ein anderes Bild von meinem Körper.
Der Körper ist für mich nur ein Behälter und es liegt an meinem willen was ich damit mache. Ich kann ihn schinden, mästen, pflegen, verhätscheln usw.
Ich habe noch nie etwas getan, weil es gut für meinen Körper ist. Das hat sich bis heute nicht geändert.
Mein Körper muss in erster Linie mal funktionieren. Tritt ein defekt auf, werde ich sauer. Meine Frau sagt, dass ich ungenießbar bin, wenn ich mal ne Grippe habe. Wortlos frischen Tee hinstellen und nicht ansprechen ist dann angeblich das Beste.
Ich mache die anabole Diät auch nicht, um meinem Körper etwas Gutes zu tun. Ich mache sowas, weil es mir hoffentlich hilft meine Ziele zu erreichen und weil es im Moment kein besonderes Opfer für mich ist.
Ich habe immer gegessen was mir schmeckt. Rohes Grünzeug mag ich nur sehr selten. Mal abgesehen von süßem Tee und süßem Obst fehlen mir aber keine Süßwaren.
Ich liebe Weizenbrot und hasse Körnerfutter.
Warum ich zugenommen habe? Weil ich meinen Hintern nicht bewegt habe. Ich habe ein paar Jahre als Möbelpacker gearbeitet. Abends gab es Grillhühner mit Pommes und dazu nicht wenig Bier. Ich hatte keine Probleme damit und habe auch nicht zugenommen.
Erst als ich nur noch vorm Computer gesessen habe, ist die Sache aus dem Ruder gelaufen. Nicht extrem, aber mit fast 120 kg war da schon ein wenig zu viel.
Dann habe ich angefangen abzunehmen. Da ich mich aber noch immer nicht bewegt habe, habe ich so lange Muskelmasse abgebaut, bis ich Rückenschmerzen bekam. Also habe ich angefangen Sport zu treiben. Nicht um meinem Körper ne Freude zu machen, sondern damit ich wieder ein etwas ansprechenderes Äußeres entwickel. (Und damit ich mir ohne Skrupel wieder viele Lebensmittel in die Figur schaufeln kann, ohne Fett zu werden)
Mal sehen wie lange ich das Spiel durchhalte.
 
AW: Mein Körper -- der Lügner

Hi,
@Queen1: jede/r auf seine/ihre Weise. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass mich persönlich Esoterik beim Abnehmen nicht weiterbringt. In anderen Lebensbereichen bin ich dem gegenüber sehr offen. Ich will nicht schlechtreden, was Du machst und wenn Dir das Buch hilft, ist das vollkommen okaay.
Es kommt ja auch nicht jeder Mensch mit jeder Diätform klar. Für mich ist es eben im Moment low carb, weil ich mich dabei wohlfühle und endlich mal wieder abnehme.
 
AW: Mein Körper -- der Lügner

Nur um nochmal beim Beginn zu bleiben:
Ich habe Euch kein Buch aufgedrängt, nur eine Empfehlung gegeben.

Und schlechtreden kannst du mir schon Garnichts, ich weiß schon was ich tue, ich habe schon ganz andere Dinge gewuppt.

Wenn mich ein Tipp nicht interessiert klicke ich weg. Punkt!

Aber wenn Ihr Euch gerne dran hochziehen möchtet, bitte sehr.

Betroffener Hund bellt!
 
AW: Mein Körper -- der Lügner

Aber wenn Ihr Euch gerne dran hochziehen möchtet, bitte sehr.

Betroffener Hund bellt!

Jetzt bellst du aber gerade selbst recht laut. Ich habe einfach gesagt, dass es mich nicht interessiert. Punkt. Themawechsel. Was hat das mit "dran hochziehen" zu tun? Verstehe nicht, warum du da so empfindlich reagierst. Wie Tiga schon sagt: Dir hat es geholfen, prima! Ich fühle mich nicht motiviert es zu lesen, auch prima.

Alles gut.
 

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