Nur gut, dass noch kein fressflash kam.
Sieh' mal, wie dein Unterbewusstsein schon die Option dafür offen lassen möchte.
Das Wörtchen "noch" kann sehr machtvoll sein. In diesem Fall lässt es dir das Hintertürchen für einen möglichen fressflash auf. Du kannst es aber auch positiv einsetzen. Z.B. kannst du im Moment noch nicht mit Leichtigkeit, mit solchen Gefühlen umgehen.
Kann der Zyklus wirklich so viel Einfluss haben???
Am Anfang, ja, denn die Reaktion darauf, dem Druckgefühl nachzugeben, hat im Gehirn starke Verknüpfungen gebildet, die dann wie ferngesteuert ausgeführt werden können. Du bist inzwischen schon an dem Punkt, wo du innehalten kannst und dir den Gefühlen und dem Handlungsdruck, der daraus entsteht, bewusst wird.
Das kannst du dir vorstellen, wie einen Weg, den du jedes Mal von Schnee frei räumst, wenn es nur leicht beginnt zu schneien. Der wird nie zuschneien und du nimmst dann auch jedes Mal diesen Weg, denn der ist ja schön komfortabel zu begehen.
Wenn du dich nun entscheidest, einen anderen Weg vom Schnee zu befreien, weil du künftig diese Richtung gehen willst, dann funktioniert das, in dem du dich auf den neuen Weg konzentrierst, sobald es schneit.
Beide Wege gleichzeitig freihalten, geht nicht wirklich. Du kannst nur an einer Stelle alles geben, ansonsten wird es halbherzig und das Ergebnis fühlt sich auch so an. Beide Wege können dann ungemütlich und unsicher werden.
Du gewinnst also nichts. Die Belastung ist nur größer, weil nun die doppelte Arbeit ansteht.
Also konzentrierst du dich auf den neuen Weg. Der fühlt sich zwar
noch komisch an, weil er dir
noch unbekannt ist, aber das Freiräumen dieses Weges fällt dir zunehmend leichter, weil er dir dadurch vertraut wird.
Um den etablierten Automatismus zu umgehen, benötigst du also eine Absicht, wie du künftig anders damit umgehen willst.
Diese Strategie wird dann der neue Weg, den du freischaufelst. Und je regelmäßiger du sie anwendest, desto besser klappt sie auch. Das können z.B, Verhaltensweisen sein, wie Carmen sie beispielsweise für sich wählt oder du überlegst dir deine ganz eigenen Strategien. Du könntest dir einen Ersatz suchen oder was komplett gegensätzliches tun. Es geht alles, was für dich funktioniert und zuträglich ist.
Um nun nochmal auf den Ursprung deiner Frage zu kommen. Ja, die Auslöser bleiben, aber sie werden sich anders anfühlen und du bist ihnen nicht mehr ausgeliefert.
Nutze ich das vielleicht bloß als Ausrede, um Fressattacken zu rechtfertigen???
Menschen neigen dazu, fest etablierte Verhaltensweisen oder auch Charaktereigenschaften als unumstößlich anzusehen.
Das ist so, das war schon immer so, so bin ich nun mal ... hmm, diese Denke ist der Garant, dass sich nichts ändern wird.
Denn solange wir im Kopf nicht bereit sind, andere Optionen zuzulassen, werden sie sich auch nicht etablieren können.
Wie auch? Ein Nachbar wird bestimmt nicht für uns den Wunschweg frei räumen, während wird uns genüsslich um den lieb gewonnenen Weg weiterhin kümmern.
Ich finde das Bewusstsein darüber, alles sein zu können, wenn ich nur wirklich will, sehr spannend und mächtig.
Sich "nur" Gedanken darüber machen zu brauchen, wo die Reise hingehen soll und dann die Funktionsweisen des Körpers dafür nutzen, das Ziel zu erreichen, ist ein sehr befreiendes Gefühl und gibt Handlungsvollmacht.
Das hat schon fast etwas spielerisches und weckt dann mein Interesse, diese
Tools für mich einsetzen zu wollen. Denn manches hat sich
gegen mich etabliert und da muss dann nachjustiert werden.
Dass du so offen über deine Bedenken und mögliche Schwächen schreibst und sie dir bewusst machst, sehe ich als großen Vorteil. Damit beleuchtest du deine Schattenseiten und schwupps, ist der Schatten auch schon verschwunden, wenn Licht ins Spiel kommt.^^