BlackCat
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Habt ihr davon schon mal gehört? Bin gestern zum ersten Mal darauf gestoßen. Bin gespannt, was ihr dazu sagt...
http://de.wikipedia.org/wiki/Orthorexie
Umstrittene und nicht etablierte Krankheitsbilder
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Orthorexia nervosa - ein fragwürdiger Krankheitsbegriff
1997 von Steven Bratman beschriebene angebliche neue Essstörung. Allerdings hat Bratman keinerlei Forschung dazu betrieben. Der Begriff ist daher in Fachkreisen nicht anerkannt, sondern wird als pseudowissenschaftlich kritisiert. Die Orthorexie soll eine immer größere Verbreitung in der Bevölkerung finden. Bratman will an seiner Orthorexie (krankhaftes Gesundessen) selbst gelitten haben und geheilt sein. In Anlehnung an die tatsächlich gut etablierte Krankheit "Anorexia nervosa" nennt er sein Störungsbild Orthorexia nervosa (vom griechischen "orthos" = richtig und "orexis" = Appetit). Bei Bratmans Essstörung verbringen Betroffenen mehrere Stunden täglich damit, zwanghaft Vitamingehalt und Nährwerte zu berechnen und Lebensmittel auszuwählen, wobei sich die Auswahl der "erlaubten" Lebensmittel immer mehr verringert. Der Genuss am Essen schwindet, weil die Gedanken nur noch um das Essen, Kalorienzählen, Vitamine, Mineralstoffe und um die Gesundheit kreisen. Die Betroffenen sollen oft junge Menschen sein, die große Angst vor ungesunden Lebensmitteln, wie Süßigkeiten, Fast Food, Fertigprodukten, Backwaren, gekochtem Essen etc. haben. Sie leben zumeist komplett vegan, und verzichten ebenso auf Getreide, Milchprodukte, Kaffee und Alkohol. Oftmals bestehe auch eine Abneigung gegen Supermärkte, es wird zumeist (Rohkost)-Nahrung aus dem Bioladen oder gar von Spezialversendern gekauft. Unter den Betroffenen sollen mehr Männer als Frauen leiden. Es gibt keine statistischen Untersuchungen, die diese Behauptung stützen könnte. Als Grund wird der Druck gesehen, den der Körperkult nun auch zunehmend auf Männer ausübe. Da das männliche Schönheitsideal mehr in Gesundheit, Kraft und Muskeln als im bloßen Dünnsein besteht, verfallen eher Männer als Frauen einem gesundheitsfixierten Essverhalten.
Negative Folgen sieht Bratman in einem zu niedrigen Körpergewicht und sozialer Isolation, weil neben Selbstgerechtigkeit und vermeintlicher moralischer Überlegenheit auch Gesellschaften gemieden würden, da dort nicht mitgegessen werden könne. Gesunde Menschen werden häufig als "Schlechtkostesser" bezeichnet. Verstoßen Betroffene gegen die selbstauferlegten Regeln, indem sie z.B. anderen zuliebe "schlechte Kost" essen, so haben sie anschließend ein schlechtes Gewissen, das sie z.T. mit Erbrechen (ähnlich wie bei Bulimie und einem Subtyp der Anorexie) oder Fasten ausglichen.
Die Orthorexia ist jedoch als eigenständiges Krankheitsbild keineswegs wissenschaftlich etabliert und wird von der Mehrzahl der Fachleute als nicht haltbar eingestuft, da die Behauptungen nicht etwa durch Forschungsarbeiten fundiert sind. Grundlage der Theorien sind fast ausschließlich die Gedanken und Beobachtungen eines amerikanischen Allgemeinmediziners, der diese in einem populärwissenschaftlichen Ratgeber zusammengefasst hat. Viele psychologisch ausgebildete Fachleute ordnen sämtliche angeführten Symptome ursächlich mehreren und ganz verschiedenen etablierten Kranheitsbildern zu. Es ist fraglich, ob die Einführung einer eigenständigen neuen Störungskategorie diagnostisch sinnvoll oder kontraproduktiv ist. Die "Orthorexia Nervosa" kommt in keinem aktuell geltenden internationalen Klassifikationsschema vor, im Gegensatz zu Bulimie oder Anorexia nervosa hat sie somit keine ICD-Nummer (ICD: International Statistical Classification of Diseases).
edit: ich glaub, hier passts besser hin
http://de.wikipedia.org/wiki/Orthorexie
Umstrittene und nicht etablierte Krankheitsbilder
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Orthorexia nervosa - ein fragwürdiger Krankheitsbegriff
1997 von Steven Bratman beschriebene angebliche neue Essstörung. Allerdings hat Bratman keinerlei Forschung dazu betrieben. Der Begriff ist daher in Fachkreisen nicht anerkannt, sondern wird als pseudowissenschaftlich kritisiert. Die Orthorexie soll eine immer größere Verbreitung in der Bevölkerung finden. Bratman will an seiner Orthorexie (krankhaftes Gesundessen) selbst gelitten haben und geheilt sein. In Anlehnung an die tatsächlich gut etablierte Krankheit "Anorexia nervosa" nennt er sein Störungsbild Orthorexia nervosa (vom griechischen "orthos" = richtig und "orexis" = Appetit). Bei Bratmans Essstörung verbringen Betroffenen mehrere Stunden täglich damit, zwanghaft Vitamingehalt und Nährwerte zu berechnen und Lebensmittel auszuwählen, wobei sich die Auswahl der "erlaubten" Lebensmittel immer mehr verringert. Der Genuss am Essen schwindet, weil die Gedanken nur noch um das Essen, Kalorienzählen, Vitamine, Mineralstoffe und um die Gesundheit kreisen. Die Betroffenen sollen oft junge Menschen sein, die große Angst vor ungesunden Lebensmitteln, wie Süßigkeiten, Fast Food, Fertigprodukten, Backwaren, gekochtem Essen etc. haben. Sie leben zumeist komplett vegan, und verzichten ebenso auf Getreide, Milchprodukte, Kaffee und Alkohol. Oftmals bestehe auch eine Abneigung gegen Supermärkte, es wird zumeist (Rohkost)-Nahrung aus dem Bioladen oder gar von Spezialversendern gekauft. Unter den Betroffenen sollen mehr Männer als Frauen leiden. Es gibt keine statistischen Untersuchungen, die diese Behauptung stützen könnte. Als Grund wird der Druck gesehen, den der Körperkult nun auch zunehmend auf Männer ausübe. Da das männliche Schönheitsideal mehr in Gesundheit, Kraft und Muskeln als im bloßen Dünnsein besteht, verfallen eher Männer als Frauen einem gesundheitsfixierten Essverhalten.
Negative Folgen sieht Bratman in einem zu niedrigen Körpergewicht und sozialer Isolation, weil neben Selbstgerechtigkeit und vermeintlicher moralischer Überlegenheit auch Gesellschaften gemieden würden, da dort nicht mitgegessen werden könne. Gesunde Menschen werden häufig als "Schlechtkostesser" bezeichnet. Verstoßen Betroffene gegen die selbstauferlegten Regeln, indem sie z.B. anderen zuliebe "schlechte Kost" essen, so haben sie anschließend ein schlechtes Gewissen, das sie z.T. mit Erbrechen (ähnlich wie bei Bulimie und einem Subtyp der Anorexie) oder Fasten ausglichen.
Die Orthorexia ist jedoch als eigenständiges Krankheitsbild keineswegs wissenschaftlich etabliert und wird von der Mehrzahl der Fachleute als nicht haltbar eingestuft, da die Behauptungen nicht etwa durch Forschungsarbeiten fundiert sind. Grundlage der Theorien sind fast ausschließlich die Gedanken und Beobachtungen eines amerikanischen Allgemeinmediziners, der diese in einem populärwissenschaftlichen Ratgeber zusammengefasst hat. Viele psychologisch ausgebildete Fachleute ordnen sämtliche angeführten Symptome ursächlich mehreren und ganz verschiedenen etablierten Kranheitsbildern zu. Es ist fraglich, ob die Einführung einer eigenständigen neuen Störungskategorie diagnostisch sinnvoll oder kontraproduktiv ist. Die "Orthorexia Nervosa" kommt in keinem aktuell geltenden internationalen Klassifikationsschema vor, im Gegensatz zu Bulimie oder Anorexia nervosa hat sie somit keine ICD-Nummer (ICD: International Statistical Classification of Diseases).
edit: ich glaub, hier passts besser hin
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