Spannend, was Du schreibst. In den Katakomben unter Frankfurt gibt es (möglicherweise noch immer) mehrere dicke Ordner des Jugendamtes Frankfurt wegen Kindesmisshandlung. Ich war Mündel des Jugendamtes, weil mein Stiefvater mich nicht adoptieren wollte. Mich, das Bankert meiner bildhübschen jungen Mutter. Zwischen Hundepeitsche, Teppichklopfer und - ganz zahm - Kochlöffel hab ich eigentlich alles kennen gelernt. Die Hundepeitsche habe ich irgendwann entwendet, und sie dann mehrere Häuser weiter in einen Mülleiner geworfen, kurz bevor die Müllabfuhr kam. Nachdem mein Stiefvater gestorben war (lt. Äußerungen meiner Mutter natürlich durch meine Schuld), hat sie dann fröhlich weitergeprügelt. Viel Spaß hatte sie dann aber nicht mehr daran; ich habe es immer wieder fertig gebracht, die Luft anzuhalten und bin dann innerhalb von Sekunden einfach umgekippt. Ich war vom Schulsport befreit, und musste jahrelang auf dem Armsünderbänkchen während des gesamten Sportunterrichtes sitzen. Irgendwann gab es ganz leichte Gymnastikübungen, und ich habe so gebettelt, mitmachen zu dürfen, dass meine Sportlehrerin ok gesagt hat. Ich hab mir dann bloß den Rock und den Pullover ausgezogen und mitgemacht. Nach dem Unterricht bin ich in die Umkleide mitgegangen und hab mir den verschwitzten 2. Pullover, den ich über dem Unterhemd trug, ausgezogen. Plötzlich war meine Lehrerin im Raum, und sie sah die Striemen. Am Nachmittag standen dann zwei Damen vom Jugendamt vor der Wohnungstür. Die Nachbarn hatten bestätigt, dass sie mich immer wieder schreien hörten, aber lt. Auskunft der Eltern war ich ein bitterböses Kind. Und es herrschte sowieso zu dem Zeitpunkt noch die Meinung, ne ordentliche Tracht Prügel hat noch keinem geschadet. Nun, meine Mutter wurde aufgefordert, bis zum nächsten Morgen einen Koffer mit meinen Sachen zu packen; ich durfte wählen, ob ich lieber zu den Ursulinen nach Offenbach oder zu den Augustinerinnen nach Offenburg/Baden in eine Klosterschule gehen wollte. Natürlich wollte ich so weit weg wie nur möglich, also wurde es Offenburg. Solche Lebenserfahrungen und noch viele andere negative aus dem engsten Familienbereich verhalfen mir dann rund 30 Jahre später zu einer 7 Jahre dauernden Psychotherapie …
Ansonsten lerne ich an mir selbst und mit mir selbst, bin der selbstsicherste Mensch weit und breit, und vielleicht finde ich in den bestellten Büchern einen Schlüssel zu all dem, was fehlt, was mich nicht vergessen, nicht verzeihen lässt..
Geschichte aus meiner Selbsthypnose:
Nachdem ich langsam alle Stufen der Treppe hinabgestiegen bin, stehe ich in einem wunderbar duftenden Garten voller blühender Bäume und Büsche. Mitten im Garten steht ein hübsches flaches Haus mit geschlossenen Fensterläden, das mir seltsam bekannt vorkommt. Ohne Eile gehe ich auf es zu, trete ein, und bin in einer großen, runden Halle. In dieser Halle gibt es viele Türen, aber sie sind alle geschlossen. Ich drehe mich mehrfach um mich selbst, aber nicht eine der Türen ist geöffnet. Ich werde unendlich traurig. Tränen laufen mir über das Gesicht, als ich mich umdrehe und das Haus wieder verlasse und zurückgehe.