So, danke für das TB nach vorne ziehen und jetzt kommt ja was
Ich war noch nicht ganz gelöst von meinem Schweinehund. Blödes Vieh, das einzige was ich kenne, was nach abstoßen wieder so schnell zutraulich wird.
Aber mal im ernst. Ich stand da mit meiner eigenen Aussage, ist ja alles toll und nicht schwer und überhaupt. Das war auch okay so. Allerdings war ich noch nicht so weit weg von den Kohlenhydraten, dass sie mir total egal waren. Ich hatte die Sicht auf die nahende Zukunft mit Weihnachten und Silvester. Silvester war eine sehr fröhliche, kleine Party geplant (wie sie letztendlich auch geworden ist) und ich hatte dieses Bild vor Augen, wie ich mir den Abend, dank des Jiepers, selbst versaue. Meine Motivation mir selbst etwas zu essen mit zu bringen, mich den ganzen Abend zu überreden keinen Amaretto zu trinken usw. hat mir im Vorfeld schon die Stimmung versaut. Ich sah mich gelangweilt und mit mir selbst beschäftigt zwischen den anderen sitzen. Ich habe mich dann gefragt, ob das jetzt, aufgrund dieser Ansicht, tatsächlich so bleibt oder ob es sich ändert.
Dank meines Schweinehundes und den noch lockenden Kohlenhydraten habe ich mich selbst überzeugt, dass das ein Horrorabend wird und habe mir den 2. Januar als Datum gesetzt, wo dann wirklich Schluss ist. Also habe ich meinen Amaretto-Apfelsaft gesüffelt. Da ich den Entschluss nicht erst Silvester gefasst habe, habe ich schon ein paar Tage vorher wieder Kohlenhydrate zu mir genommen. Allerdings war es komisch. Ich habe praktisch darauf gewartet, dass der 2. Januar kommt. So als könne ich es nicht erwarten. Und tief sind die ewigen Abgründe der eigenen Psyche.
Naja, die Feiertage über die Bühne gebracht, die Waage gemieden, bin ich am 2. Januar mit 93 kg wieder angefangen. 93 wohooo. Das ist mal eine Hausmarke. Ich habe dann auf Felix gesetzt. Die ersten zwei Tage habe ich erstmal 4 kg abgeworfen. Und dabei blieb es. Ich hab dann zwischenzeitlich noch mal eine Kilotendenz nach oben gesetzt. Problem bei Felix... entweder mache ich etwas grundlegend falsch oder es reicht mir nicht. Ich habe Hunger. Daher rührte wohl auch die Zwischenzunahme. Denn ich lief suchend durch die Gegend. Die Erlaubnis Käse zu essen (zum Beispiel) bietet zuviel falsche Möglichkeiten. Also hab ich mich nochmal hingesetzt und die ersten Seiten meines Tagebuchs gelesen.
Atkins... warum eigentlich das Pferd wechseln, wenn das alte so gut läuft? Also bin ich gerade dabei mich in Atkins einzufinden.
Was ich sagen muss. Es fühlt sich an, wie ich es gewohnt bin. Hunger weg, Apettit auf erlaubte Sachen wieder da. Kein Gedanke mehr an irgendwelche Ausrutscher. Kommende Feierlichkeiten sehe ich genauso entspannt entgegen, wie es immer war. Gewichtstechnisch liege ich bei 89,2 kg. Das ist aber okay. 90 +-2 war damals schon ein Knackpunkt und ich war wohl zu lange dort, um jetzt Wunder zu erwarten. Trotzdem kommt die Neugier wieder, wo ich morgens auf die Waage sprinte, mich freue, wenn ich viel Pipi muss (weil macht ja leichter - ich weiß doof, ist aber so) und das Gewicht entgegen sehe. Sobald ich 88,x kg habe ist es schon ein Stück weit erfolgreich. Primärziel liegt jetzt auf 83,5 kg, um erstmal zum Ausgangspunkt zurück zu kommen. Anders als vor Weihnachten besteht jetzt keine Unsicherheit das zu erreichen. Ich muss die 90 kg +-2 Mauer umschiffen und dann wirds schon. Ab da wird es dann wieder eine neue Erfahrung geben, wenn der Fokus auf der 7 liegt.
Unabhängig von der Zahl auf der Waage hat sich das Körpergefühl geändert. Wasser ist raus, man fühlt sich erschlankter. Komischer Weise sitzt meine Hose auch wieder besser als auf dem Weg der Zunahme bei gleichem Gewicht
Wie dem auch sei. Auch ohne Änderung auf der Waage tut sich was. Zumindest bin ich dafür wieder empfänglich.
An dieser Stelle möchte ich meiner vermurksten Psyche nochmal danken, dass sie sofort Panik auslöst und mir altgewohnte Bilder suggeriert, wenn die Waage in nicht gewollte Bereiche wandert. Das hilft ungemein, um sich selbst seelische Backpfeifen zu erteilen und aus der Erziehungsmaßnahme zu lernen.
Frohes Neues (lieber spät als nie und wenn ehrlich gemeint, genauso wertvoll) und auf in Schwammis Geschichte, so als hätte es Juni bis Dezember nie gegeben.