Ich habe das Atkins Buch bald durch.
Dass Low Carb zum Leben und ketogen zum Abnehmen mein Ding sind, wusste ich schon. Ich hatte sogar 2013 mal den Verdacht, dass Atkins mir mehr liegt als Dukan und das bestätigt sich jetzt - Dukan setzt auf Low Carb UND Low Fat und die lebenslange Ernährung sieht Low Fat auch weiterhin vor, während KH langsam in Maßen zurückkehren. Das hat damals schon nicht geklappt, für mich ist das nicht passend. Mein Körper braucht weniger KH. Und Atkins ist nicht so strikt. Man soll wöchentlich um 5g KH pro Tag steigern, aber man kann flexibler gestalten, welche Lebensmittel man möchte. Das passt für mich besser. Allerdings bleib ich noch eine Weile in Phase eins, ich nehme erfahrungsgemäß nur sehr schwer ab (Ich hab PCOS und meine Schilddrüse ist murks und keinen Sport zu treiben hilft ja auch nicht) und bisher stört es mich nicht. Ich probiere aber mal aus, wie es mit Kaffee für mich funktioniert. Atkins schreibt zwar, dass Koffein Insulin freisetzt, aber dass bis zu drei Tassen am Tag erlaubt sind. Ich trinke gerade einen Kaffee, der zur Hälfte mit richtigen Kaffeebohnen bereitet wurde und zur Hälfte mit koffeinfreien. Vielleicht ist das ein tragfähiger Kompromiss. Den koffeinfreien mag ich sonst nur mit Sahne oder Mandelmilch drin. Schwarz geht nur, wenn auch richtiger drin ist.
Vielleicht gehen zwei Tassen gemischter pro Woche ja durch, dann hätte ich ein Genussmittel; und nachdem meine Lebensqualität nicht die beste ist, leg ich darauf wirklich großen Wert.
Ich merke zusehends, wie sehr Ernährungsumstellung Familiensache ist. Mein Partner macht hier total mit, er isst selbst zum Glück gern Fleisch und hat keine Schwierigkeiten damit, einfach Brot dazu zu essen. Das macht das Kochen leichter für uns.
Im Gegensatz dazu hat die Schwiegeroma Diabetes, der völlig außer Kontrolle ist, weil sie die Ernährung eben einfach nicht umstellt und auch die Familie nicht ausreichend dahintersteht. Es reicht halt nicht, weniger Süßkram zu essen und Vollkornbrot statt Toast. Aber eine richtige Umstellung erfordert Aufwand, und den macht sich dann doch wieder keiner.
Heute hab ich den ganzen Tag wieder nur nach Gefühl gegessen und nichts abgewogen (allerdings auch nicht haltlos alles in mich reingeschaufelt oder so, gerade beim Salat hab ich eben nach Augenmaß entschieden und Kräuterseitlinge hatte ich 1,5 Stück, ansonsten gab's heute nur Fleisch); mal sehen, was die Waage morgen sagt. Mich stressen die Gewichtsschwankungen schon, aber ohne tägliches Wiegen verliere ich erfahrungsgemäß schnell die Orientierung. Im Endeffekt ist mein Essverhalten einfach gestört seit ich acht Jahre alt, nach einem Umzug neu an der Schule war, und erstmals "fette Sau" genannt wurde, woraufhin ich versucht habe, abzunehmen.