AW: Was nehme ich zum Süßen?
Ja, ich sehe kein Problem darin, wenn man sich 1x im Monat durch ein Stück Kuchen oder einen süßen Nachtisch oder Obst oder ein paar Bier (alles nur zu einem besonderen Anlass und nicht einfach so) aus der Ketose befördert. Danach hat man 3-4 Tage Ärger mit Hunger und teilweise auch die Nachteile des Übergangs in Ketose.
Es ist genau das Problem, dass das süße Zeug das Belohnungssystem adressiert. Andere Stoffe die mehr oder weniger direkt das Belohnungssystem ansprechen sind weit hin als Drogen bekannt. KHs kann man da direkt einreihen und die anderen Süßungsmittel sind dann eben das Metadon der Zuckersüchtigen.
Ich sehe es nicht als eine gute Angewohnheit, seine Psyche oder Laune von solchen Stoffen abhängig zu machen.
Wenn du ein paar mal im Jahr eine Tüte rauchst oder dir mal mit Alkohol das Licht aus bläst, macht dich das sicher nicht zu einem Abhängigen. Mit Zucker ist es genau so.
Gewöhnt man sich aber an diesen Zustand, kommen die Probleme.
Die Süßsucht zu überwinden, ist also eher so wie von einer Droge weg zu kommen.
Metadon befreit die Leute ja auch nicht von der eigentlichen Sucht, sondern nur von den Beschaffungsproblemen.
So sehe ich es mit den Süßstoffen auch. Sie haben zwar keine oder kaum KH aber sie dienen dazu die Sucht zu befriedigen.
Das mag für den Übergang teilweise leichter sein als der kalte Entzug, aber auf Dauer ist es wohl eher kontraproduktiv
Jan... die "Sucht" ist auf Produkte mit hohem GI, also Zucker und Mehl zurückzuführen, die den Blutzuckerspiegel schnell sinken lassen und erneut Hunger auf Süßes machen.
Wenn man sich alle 3 Wochen mal Kekse backt und die innerhalb 2 Tage isst, kann man kaum von Ersatzdroge reden, noch dazu wenn es den Blutzuckerspiegel gar nicht beeinflußt, also gar keinen Effekt hat, noch süchtig macht (weil man keine Blutzuckerspiegelprobleme hat).
Süßstoffe können dazu verwendet werden, eine Zuckersucht zu beenden, oder zu befriedigen, da hast du recht, aber wenn man keine Zuckersucht hat, bedienen sie auch keine Sucht sondern gehören normal zum Leben dazu, da man nicht umsonst "süß" schmecken kann mit der Zunge (was übrigens auch zum Leben gehört und normal ist, solange man eine Sucht ausschliessen kann).
Süchte haben mit Psyche und Verlangen zu tun, und sind etwas eigenes das nicht unbedingt mit Süße zusammenhängen muss.
Du stellst das mal wieder toal schwarz/weiß dar, nur weil du nichts Süßes isst und brauchst und schließt daher darauf, dass alle anderen die gerne mal was Süßes essen gleich süchtig wären und vergleichst das direkt mit Methadon usw.
Dir ist echt nicht mehr zu helfen.
Nahrung ist übrigens immer eine Belohnung, die seit jeher nach getaner Arbeit (ob früher Jagd oder sonstiges) den Hunger befriedigt und einen zur Ruhe kommen lässt, dabei Glücksgefühle hervorruft, es ist also was natürliches dass man sich mit Essen belohnt, und die Funktion ist auch im Körper vorgesehen und ganz normal.
Wenn du dich da ganz anders verhältst und Essen nur als Überlebensnahrung siehst, läuft irgendwas falsch..
Zur Sucht wird es erst wenn man andere Probleme hat und die damit versucht zu kompensieren.