Wuchtbrumme auf Abwegen

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Und das:

Ist Blödsinn.
Du kannst im Internet zwar schnell Leute kennenlernen, aber Freunde sind das nicht. Die findet man im richtigen Leben und nicht auf einer Website.

Linea: der Buchstabe macht's. Es gibt einen Unterschied zwischen einem Internat und dem Internet

--- Ah gerade gesehen: Mirco war schneller...
 
Ach Mirco, wenn ich das so lese, könntest du fast mein Zwillingsbruder sein. Ich bin auch der letzte Mohikaner in meiner ganzen Verwandschaft, alle schon ausgestorben und ich Einzelkind ohne Geschwister, Freunde habe ich nicht hier am Ort, sondern weiter weg (von früher) und die sind meist auch mit ihrem eigenen Familien- und Berufskram ziemlich eingespannt.
Dennoch bin ich ein positiv denkender Mensch und versuche, aus jeder Situation das Beste zu machen, auch wenn Andere bestimmt sehr viel mehr "auf die Beine" stellen können. Für meine persönlichen Ansprüche reicht mir das, was ich eben schaffe und was eben geht ...
Ein Ehrenamt kannst du auch übernehmen um unter Leute zu kommen.
Das finde ich z.B. eine sehr gute Idee. Ich selbst bin auch Moderatorin in einem anderen Forum (speziell für Hepatitis und Lebererkrankungen) und werde dadurch oft auch zu Ärztekongressen und sonst. Veranstaltungen eingeladen, wo sich auch schon nette Bekanntschaften, ja sogar Freundschaften ergeben haben. Vielleicht hast du ja auch einen Interessenschwerpunkt, wo du dich evtl. gerne ehrenamtlich engagieren möchtest ?
Ich sag mir immer: der Mensch braucht keine Arbeit, sondern der Mensch braucht eine Aufgabe, die ihn erfüllt, damit er glücklich und zufrieden ist.
Vielleicht ist dir das ein Gedankenanstoss, damit du deine Zukunft nicht gar so grau in grau siehst. Ich wünsche es dir jedenfalls sehr.
 
Guten Abend Mirco...
Ich muss dir einfach schreiben, weil ich dich in deiner momentanen Lage sehr gut verstehe.

Ich bin auch allein gewesen, habe bis jetzt keinen Anschluss an meine Familie. Ok, Freunde, Kollegen und Beziehungen hatte ich immer, aber eben keine Familie. Meine Mutter war der einzige Mensch im Leben, der mir wirklich wichtig war. Ohne näher darauf einzugehen, die Beziehung zu meiner Mutter war kompliziert. Es hatte für Außenstehende immer den Eindruck (für mich ja auch), wie wenn ich die Mama wäre und sie mein Kind.
Und als sie starb, brach ich ausseinander.
Meine Mutter war ausgewandert und es war unglaublich schwer alles abzuwickeln und sie zu beerdigen.
Durch diese Auswanderungssache kann ich dir nur sagen:
Wenn du denkst, dass das Leben hier schwer ist, dann stell es dir im Ausland 10 mal schwerer vor!!
Nicht nur wegen der Sprache, Mentalität und der Fremde...sondern weil du im Ausland keine 100% bringen musst, sondern 110%.
Du musst fit sein, gesund sein, belastbar und lebensfroh, sonst gehst du unter....sonst kommst du zu kurz und es wird auch nicht besser in der Fremde.
Wenn du hier schon nichts an deinem (Seelen-)Zustand ändern kannst, wie möchtest du das dann woanders schaffen?

Meine Mutter hatte auch einen Klingelton für mich...damit sie bei mir sofort abnimmt und nicht trödelt.
Sie hatte auch Krebs und ich durfte sie zum Schluss nicht mehr anlangen, obwohl sie ihr Leben lang in meinem Arm einschlafen konnte...weil sie sich schämte, weil ihr Körper knochig war und man die Geschwüre tasten konnte.
Sie hatte online-Freunde, von denen ich nichts wusste....weil sie mit anderen über ihre Krankheit reden konnte, ohne dass diese Leute todtraurig waren und Mitleid mit ihr hatten.
Vielleicht hilft dir das etwas um die Dinge aus einem anderen Blickpunkt zu sehen?

Mirco...ich kenne deine Gedanken gerade...auch ich bin krank gewesen, übergewichtig und hatte Baustellen. Und trotzdem muss es nicht (d)ein Leben lang so bleiben.
Du versteifst dich viel zu arg auf dein Gewicht. Was denkst du passiert, wenn du morgen aufwachst und nur noch 80 kg wiegst...was wird denn genau besser dadurch?
Rolle doch mal dein Dasein von der anderen Seite aus auf. Beschäftige dich mit schönen Dingen, suche dir Aufgaben, vielleicht einen Job, bau dir einen Tagesablauf auf...und dann kümmere dich nebenher um dein Gewicht. Es gibt nämlich noch weitaus wichtigere Dinge im Leben, als in eine normale Kleidergröße zu passen.
Ok, es ist alles leichter gesagt als getan, aber du kannst nur wissen wie schwer oder leicht der Weg wird, wenn du anfängst zu laufen.

Es ist nie jeder Tag toll im Leben - es gibt wohl kein Mensch, der 24 Stunden am Tag nur Glück, Freude und gute Laune verspürt (vielleicht ein paar Ausnahmen, die können dann aber auch ihren Namen tanzen und hören Schmetterlinge singen!!)

Gib dir Zeit Mirco, verarbeite den Schmerz und die Trauer und dann komm aber wieder auf die Füße und mach was aus deinem Leben... und glaube nicht, dass es irgendwann im Leben "zu spät" ist um etwas zu ändern. Ist es nicht! Ist es nie! Das Leben lebt von Veränderungen.

Fühl dich mal lieb gedrückt, weil es einfach gut tut...aber fühl auch mal einen kleinen tritt in den Hintern, denn den braucht man auch mal um wieder in die Gänge zu kommen.
 
Du versteifst dich viel zu arg auf dein Gewicht. Was denkst du passiert, wenn du morgen aufwachst und nur noch 80 kg wiegst...was wird denn genau besser dadurch?

Nichts, das ist es ja. Als ich letztes Jahr 200 KG wog war ich fest der Überzeugung das mein Gewicht meine größte Hürde ist relativ normal zu leben.
Heute wiege ich 140 KG und es stimmt nicht, ich sehe andere (sorry) fette Menschen die sind scheinbar relativ glücklich oder bessere Schauspieler.
Auch wenn ich 80 KG wiegen würde bliebe ich selbst immer noch ich selbst und somit mein größtes Problem.

Ich meine ich war ja damals mit 20 Jahren schon fast dürr, breites Kreuz, ziemlich schlanke Taille aber diese zwischenmenschlichen Probleme waren damals schon da.
Ich fand mich nie attraktiv, hab das wohl nach aussen gezeigt, war dem Sport verfallen und machte ihn stets alleine, später mit jemandem den ich kennen lernte.
Fotos gibts natürlich auch keine denn ich wollte nie das man diesen Momentzustand auf ewig festhält.

Ich fühlte mich immer mittendrin aber doch alleine. Ich war umzingelt von Partygängern, war fast jedes Wochenende raus, Disko etc
( okay ich war ein schrecklicher Tänzer, selbst für Techno reichte es nicht und denen sagt man ja oft nach nur rumzuzappeln )
Aber ich fühlte mich denen nie richtig nahe, ich war halt einfach da und wenn nicht wars auch egal.

Die ersten Jahre grenzte ich mich noch weiter aus, ich trank ja keinen Alkohol, nahm keine Drogen, führ lieber Fahrrad und machte keinen Führerschein.
Uncool der einzige Kerl in der Clique zu sein der kein Auto fährt.

Mit Alkohol lief es besser, ich war iwie enthemmter, konnte auch mal auf Mädels zugehn und ausgelassen feiern aber ich empfand das iwann nur noch als künstliches Konstrukt.
Es wirkte nicht real, es machte zwar iwie Spaß aber es erfüllte mich nicht. Ausserdem machen mich Alkohol und Gras immer sehr schläfrig.
Der Abend war also schnell vorbei, vor allem nach ner Bong oder ich lag am Boden und kotzt mir die Seele ausm Leib. Damals ging man ja wegen Alkoholvergiftung nicht ins Krankenhaus.

Tja und iwann hab ich dann angefangen mein eigenes Ding zu machen, ich war nicht selten im Sommer nicht mehr präsent im Partyvolk.
Solange das Wetter gut war saß ich aufm Rad und fuhr durch die Eifel, im Winter schloß ich mich dann dem Partyvolk immer wieder an.
Es änderte sich gefühlt nix, ich war halt dabei aber kein fester Teil des Rudels.
Ich hatte lediglich ein oder zwei Bekannte die ich heute auch noch habe mit denen ich ganzjährlich meine Zeit verbracht habe.

Was den Klingelton angeht, mich erschreckte halt die Art des Klingeltons, ich hab ihn ja auf YT gesucht, gefunden und im Beitrag verlinkt.
Mag sein das ich da zu viel reininterpretiere aber es hörte sich im ersten Moment an als wäre ich meiner Mutter lästig gewesen.
Zumindest würde ich wohl nur Leuten sonen Klingelton zuweisen wenn sie mir aufn Wecker gehn würden, vielleicht meinem Chef oder Michael weil er mir mit der Wahrheit ständig ins Gesicht springt *grins*.
Ja ich musste grade wirklich lachen, dieser schräge Humor ist ein treuer Weggefährte.

Vielleicht hast du ja auch einen Interessenschwerpunkt, wo du dich evtl. gerne ehrenamtlich engagieren möchtest ?

Naja der Mensch muss ja scheinbar essen und verursacht Kosten, muss also arbeiten oder sich vom Sozialstaat aushalten lassen.
Die Idee mit dem "durch die Welt streifen" war auch finanzieller Natur.
In Deutschland hab ich halt viele Sicherheiten die ich sonstwo nicht habe.
Vor allem mach ich mir über die Gesundheit halt so meine Gedanken.
Aber diese Sicherheiten die ich hier habe kosten auch gut was.
Andere Länder sind da günstiger, vielleicht auch weil es weniger Sicherheiten gibt.
Ausserdem hab ich das Gefühl mir läuft die Zeit davon. Scheiße ich bin 40, fühle mich aber nicht so aber ich bin gott verdammt noch mal 40.
Es wird nicht besser werden, jetzt oder nie.

Ein Ehrenamt zu übernehmen kam mir schon öfter mal in den Sinn aber ich interessiere mich nicht wirklich für iwas ganz spezielles.
Es liegt mir kein Projekt iwie ganz besonders am Herzen. Das sind nur so Hirngespinste, geprägt voller Idealismus und wenn ich mich mal näher mit etwas beschäftige sehe ich was alles noch dahinter steckt und kneif lieber den Schwanz ein.
Allerdings hätte ich jetzt die finanziellen Möglichkeiten im bescheidenen Rahmen Deutschland zu verlassen und mal zu versuchen in Ländern zu leben wo es billiger ist aber auch mehr Risiko besteht.
Und ich bin keiner der gerne Risiken eingeht. Aber ich weiß garnicht ob das gesundheitlich überhaupt ne tolle Idee ist.
Für jetzt sofort ist es nix aber vielleicht in nem Jahr wenn das Gewicht normaler geworden ist denn mit weniger Gewicht wurde es ja jetzt an einigen Stellen auch immer besser.



Die Nacht kam mir die Idee mit den Sprachreisen. Ich müsste mein Englisch wirklich mal verbessern, es reicht zwar zum überleben in der englischsprachigen Wildnis Londons aber ist weit entfernt von gut.
Filme mit Originalton kann ich vergessen, da versteh ich nix und wenn ich mal zwei Engländer treffe die sich aufgeregt unterhalten frag ich mich echt ob ich jemals englisch in der Schule hatte :)
Wenn mir dann noch iwer hier im Forum mit Ernährungsbüchern oder Studien in Englisch kommt isses ganz vorbei.

Da wäre es dann wieder, eine gewisse Sicherheit, ein fremdes Land, eine gewisse Art von Gemeinschaft in der WG die man sich mit mehreren teilt, im Wohnheim oder der Gastfamilie.
Natürlich gibts hier auch viele Nieten :) Es passen halt nicht alle zusammen.
Aber mein Englisch verbessern in nem englischsprachigem Land, in einer Gastfamilie stelle ich mir ideal vor.

Danach vielleicht noch spanisch hinterherschieben aber das wäre ne total fremde Sprache aber die Nacht noch von Sprachschulen auf Malta oder einer der Nachbarinseln gelesen.
Zumindest mal interessant.
 
Da wäre es dann wieder, eine gewisse Sicherheit, ein fremdes Land, eine gewisse Art von Gemeinschaft in der WG die man sich mit mehreren teilt, im Wohnheim oder der Gastfamilie.
Natürlich gibts hier auch viele Nieten :) Es passen halt nicht alle zusammen.
Aber mein Englisch verbessern in nem englischsprachigem Land, in einer Gastfamilie stelle ich mir ideal vor.

Die Idee in ein Anderes Land zu reisen, die Sprache zu lernen usw ist ja ganz ok, aber ich glaube du hast dich da noch nicht wirklich gut informiert. Du darfst da ja nicht Wohnen, weil die dich so gerne haben, sondern meistens, damit du da Arbeitest. Also Aupair oder in einem normalen Job. Da finanziert dich keiner, da musst du selber für dich sorgen. Und dazu gehören nicht nur Wohnraum und Lebensmittel.
 
Mirco, ich war18 als mein Vater starb.

Ich stand auf der Intensivstation als sie den Gehirntumor meines behinderten Kindes operierten.

Ich habe Unfug gemacht, über den wir hier nicht malreden wollen.

Dreimal "Ich"....

Der Tip mit der Kerze ist sehr wichtig, ich kannte ihn damals noch nicht.

Deine Ausführungen zeigen, dass du Veränderung möchtest.
Als ich schrieb, dass du lernen könntest, dich zu lieben, wollte ich dir signalisieren, dass da dein Ursprungsproblem begraben sein könnte.
Wenn du dich liebst und das ausstrahlst, lieben dich andere. Wenn du deine Arbeit liebst und das ausstrahlst, beauftragen dich andere und lieben deine Arbeit.

Wenn du ein Land und dessen Kultur liebst, dessen Menschen, dessen Landschaften, dann geh dorthin sobald du mEnschen hast, die dir dies aus dem Land heraus ermöglichen.

Die Kulturellen Unterschiede sind selbst in benachbarten kulturähnlichen Ländern derartig gewaltig, dassdu dir das von hier aus nicht vorstellen kannst.

Die erfolgversprechendsde Art ist die, eine Frau aus dem Kulturkreis zu heiraten.

Wenn du aber Veränderung zulassen möchtest, kannst du diese auch in jedem Umfeld n jeder Stelle der Welt veranstalten.
Deine Berater in den sozialen Diensten und medizinischen Diensten , das Forum, die ganze Welt steht dir zur Seite, wenn du anfängst zu glauben.

Glaube zunächst an dich selbst und dass du wertvoll bist. Frage dochmal jemanden, ob du ihm etwas fliesen darfst, zB den sozialen Dienst oder ob du Silikonfugen erneuern kannst.

Genoesse das Material, das Ausrichten des Musters, das Anrühren des Klebers auf die richtige Konsistenz, das Abwarten der Reifezeit, die Wahl der Fugenbreiten, das Justieren der Einzelplatten , das Ausgleiichen der Niveaus und die vielen Kleinigkeiten, die Spass manchen, wenn man Sie ohne den üblichen Zeitdruck sorgfältig machen kann.
 
Nein es ist kein AuPair-Ding. Es ist ne ganz normale Sprachschule mit 20-30 Stunden je 45 Min. pro Woche Unterricht.
Der Unterricht ist meistens nur morgens weil des meisten ja mittags zu warm wird.
Man kann dann was am billigsten wäre in einer Gastfamilie leben, kann sich aber auch feste Wohnräume der Schule mit anderen teilen oder sucht sich seinen eigenen Schlafplatz.
Man muss natürlich für alles zahlen

Das was mehr so in die Richtung geht sind diese Volunteer-Dinger, man reist z.B. nach Namibia und unterstützt dort diverse Hilfsorganisationen und zahlt obendrauf noch Geld dafür das man dort bis maximal das Visum abläuft arbeiten darf :)
Harnas kennen ja sicherlich einige hier. In den öffentlich rechtlichen GEZ-Sendern läuft immer mal wieder ne Staffel vom Waisenhaus der wilden Tiere.
Das wäre für später mal auch ne Idee aber da muss erst besseres Englisch her und ich muss körperlich beanspruchbarer werden.

Ja und dann hätten wir natürlich noch AuPair oder dieses Work & Travel bzw Wwoofing
AuPair schließe ich mal aus denn ich eigne mich nicht als Kindermädchen und will vielleicht auch nicht so extrem in die Gastfamilie eingebunden sein.
Zumal hey, wer nimmt denn ein 40 jähriges männliches Kindermädchen ? Ja eben, keiner. Aber ich meine AuPair hat sowieso irgendeine Altersgrenze.
Work & Travel hört sich jetzt nicht so schlecht an, Telefonist würde ich evtl ja noch hinbekommen aber Feldarbeiter wie beim Wwoofing wohl nicht.
Wwoofing aber ist auch nichts anderes wie polnische Helfer bei der Weinlese an der Mosel, die Neuseeländer lassen ihre Kiwis halt auch lieber von anderen pflücken.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hi Mirco, ich spüre aus deinen Zeilen auch, wie du quasi mit den Hufen scharrst und unbedingt eine Veränderung willst. Aber überstürze nichts, informiere dich erst mal gründlich, bereise da Land deiner Wahl erst mal als Tourist (gerne auch im Rahmen einer Gruppenreise, wenn du nicht alleine reisen möchtest), lerne die Mentalität der Einheimischen kennen. Deine Idee mit den Sprachreisen finde ich gut, vielleicht gibt es da auch Möglichkeiten mit Gruppenanschluss, ohne direkt auf Familienanschluss zurück greifen zu müssen (die Zeiten des Schüleraustausches mit Gastfamilien sind mit 40 nun mal vorbei).
Und bedenke auch die sozialen und medizinischen Möglichkeiten des Wahllandes. Ich kenne nämlich Leute, die auch mal "der Sonne wegen" oder der vermeintlich günstigeren Lebenshaltungskosten nach Spanien "ausgewandert" sind, jetzt im Alter und mit zunehmenden Zipperlein wieder nach D zurück kamen, schon mal wegen der medizinischen Versorgung etc.
Wie Michael62 schon schrieb, kann jede Veränderung auch hier vor Ort beginnen, du must es nur wollen. Dazu musst du lernen, dich selbst schätzen und lieben zu lernen, erst dann können auch andere dies tun. Vielleicht hilft dazu als erster Schritt auch mal eine Psychotherapie.
Du kannst nicht vor dir selbst davonlaufen, auch nicht am anderen Ende der Welt oder in einem anderen Land. Deine ursprünglichen Probleme werden dich stets begleiten und dich verfolgen, egal, wo du dich aufhältst. Deshalb gehe mal deinen "Rucksack" an Problemen an, bau den Ballast nach und nach ab, dann wird auch dein Leben wieder leichter (das meine ich jetzt nicht aufs Gewicht bezogen).
 
Das Thema Kirche hab ich hier noch nie so richtig angesprochen.
Ich war ja wie schon mal geschrieben in einem Internat in Bendorf-Sayn.
Genauer gesagt nannte es sich Knabenheim Kemperhof der Salesianer Don Bosco.
Kleines Internat, fünf Klassen, Hauptschule, ca. 100 Jungs.
Verteilt auf 5 Gruppen in denen auch jeweils zwei Priester, Priesteranwärter oder Ordensbrüder schliefen.
10. Klasse machte man dann in Bendorf in der Hauptschule.

Eigentlich war das alles nicht so schlecht wären da nicht diese Zwänge gewesen.
Ich war damals schon Stubenhocker und hatte mit Gleichaltrigen nicht viel am Hut.
Jüngere und ältere klappte gut.
Da meine Mutter aber nicht mehr wollte das ich den Einsiedler spiele wurde ich halt ins Internat gesteckt, weil ich dort dazu gezwungen wurde mich mit gleichaltrigen auseinander zu setzen.

Bevor ich ins Internat kam war ich Messdiener und hatte ein ziemlich gutes Verhältnis zu meinem Pfarrer bzw seinem Kaplan der uns ausgebildet hat.
Dieser Pfarrer hatte auch meinen Vater beerdigt und der Kaplan war ein Betrüger wie sich später mal rausstellte, der hatte seine Unterlagen gefälscht, evtl war er deswegen so "cool".
Ich hatte vor dem Internat Spaß an Religion aber im Internat wurde es zum Zwang.
Religion und Kirchenbesuche wurden Pflicht und das störte mich schnell. Ethikunterricht gab es nicht.
Anfangs war ich auch im Internat Messdiener und half hier und dort aus.
Schwänzte man die Messen während der Woche wurde man ermahnt oder bestraft.

Aber iwann wollte ich mir diese Bevormundung und diesen Zwang nicht mehr gefallen lassen und rebellierte.
Kurz gesagt ne Bibel aufm Schulhof zu verbrennen war nicht die klügste Idee und nicht mein erstes Vergehen aber mein letztes.
Ich sollte mich entscheiden zwischen der 10. Klasse in Bedorf und dem Leben im Internat mit seinen altertümlichen Regeln.
Also wählte ich das ich das Internat verlasse um zuhause meine mittlere Reife zu machen.

In meinem letzten Jahr im Internat hatte uns unser Gruppenleiter verlassen.
Er musste wegen irgendwas weg und uns hat niemals jemand gesagt warum.
Meine Fresse waren wir am Boden zerstört und haben rumgeflennt.
Er war sone Art Vaterersatz, wir saßen mit unseren Schlafanzügen auf seinem Schoß und wir waren so blind.

Es gab einen Jungen unter uns der war auffällig aber wir waren alle iwie Problemkinder also dachten wir uns nicht so viel dabei denn jeder schleppte sein Päckchen mit sich herum.
Ich war von 1989-1991 dort. Hier ein Link der es etwas genauer erklärt. LINK
Die letzten beiden Abschnitte beziehen sich auf meine Zeit im Internat.

Derjenige der sieben Jahre bekam war mein Gruppenleiter, der andere der drei Jahre absitzen durfte arbeitete danach wieder voll rehabilitiert mit Kindern im Kölner Raum.
Was aus meinem Gruppenleiter wurde wusste ich bis vor kurzem nicht.

Eines Tages stand wohl die Polizei bei meiner Mutter vor der Tür und fragte sie ob ich in den Jahren iwie auffällig gewesen wäre oder mal iwas angedeutet hätte.
Das war aber nicht der Fall, wir haben es alle nicht gesehn und es passierte direkt vor unseren Augen.
Sie hat mir erst 1995/96 davon erzählt und über Ehemalige die bei der Polizei arbeiteten erführen wir alle dann die ganze Geschichte.

Ich verstehe das wenn mir jemand sagt das es sich hier um Einzelfälle handelt und man daher nicht alle anprangern kann aber das ganze hatte ne lange Tradition in diesem Verein und es wunderte die ganz alten Ehemaligen überhaupt nicht weil es gab da in den 70er Jahren schon solche Geschichten.
Aber ich kann nicht über meinen Schatten springen und halte vieles in der katholischen Kirche auch für total überholt und weltfremd.
Ich kann diesen Verein einfach nicht unterstützen oder gutheißen. Nicht in der Form in der er aktuell existiert auch wenn er viel gutes tut.

Die Eltern liefen schon früh Sturm und pochten darauf das es auch externe (weibliche) Erzieher im Internat geben soll, genauso wie externe (weibliche) Lehrer.
Einige Jahre vor meiner Zeit dort war alles in fester Hand der Brüder, Schule, Internat, Küche, einfach alles.
Einige Zeit später wurde das ganze halt öffentlich und die Eltern holten ihre Kinder nachhause, damit war das Internat 1999 dann Geschichte weil sich der negative Ruf nicht mehr negieren lies und viele externe Mitarbeiter verloren ihre Jobs.

Ich will nicht sagen das ich total ungläubig bin dafür hab ich die Gehirnwäsche viel zu lange mitgemacht und das bekommste unterbewusst niemals ganz raus.

Ich sehe mich hier aber nicht als Opfer denn ich hatte ja Glück, passte wohl nicht ins Beuteschema.
Aber es wurmt mich total das wir das nicht gesehn haben obwohl es vor unseren Augen über Jahre passierte und ich in diesem Mann sowas wie einen Vaterersatz sah.

Meine Zeit im Bistum Trier selbst war auch alles andere als unschön und klar gab es dort sone Art Anwesenheitspflicht bei Feierlichkeiten aber kein Vergleich zu meiner Zeit im Internat.
Vor ein paar Jahren lief er mir dann ein vertrautes Gesicht in Rom in der Nähe des Vatikans, bei einem meiner Botengänge über den Weg.
Er war damals der Koordinator verschiedener Sozialeinrichtungen im Rahmen des Kinder- und Jugendschutzes unter anderem auch hier bei uns in Trier sowie bei mir im Internat in Bendorf.
Da kamen wir halt ins Gespräch und er erklärte mir was da damals abgelaufen ist nach Aussage der Aktenlage. Das war harter Tobak und viel schlimmer als ich es mir vorgestellt hatte.
Er ist aber auch das Gegenbeispiel, er war immer eine scheinbar ehrliche Haut, schlicht und bescheiden und mit Leib und Seele Salesianer und dem Kinder- und Jugendschutz verpflichtet.

Aber wie gesagt ich hatte vorher schon mit dem Thema abgeschlossen und ausser auf ein paar Beerdigungen war ich zwischen 1992 und 2015 in keiner Kirche mehr. Zumindest nicht zur Messe. Ich hab mir halt Kirchen als Tourist angeschaut bzw bekam als Paketbimbo ja exklusive Führungen.

Meine Mutter hatte ebenfalls nix mit der Kirche am Hut, hatte die gleiche Einstellung wie ich oder vielleicht habe ich ihre Einstellung. Allerdings war sie nicht ungläubig nur fehlte das Vertrauen in irgendeine Religionsgemeinschaft, sie war auf ihre Art gläubig aber ich weiß nicht wie genau weil wir hatten nie Religion als Gesprächsthemen.
Der Rest der Familie ist auch größtenteils ausgetreten aber eher aus finanziellen Gründen. Wir hatten das Thema am Montag noch beim Bestatter warum denn meine Mutter nicht in der Kirche war, da meinte mein Onkel auch nur das er gerne drin geblieben wäre aber sie sind einfach zu geizig. Was die sich da abzwacken mit ihrer Kirchensteuer scheint erheblich zu sein bei Selbstständigen.
Er hat aber keine Summe genannt.

Erst dachten wir ja das wir Mutti gar nicht auf dem Dorffriedhof beerdigen dürften weil sie ja kein Kirchenmitglied war aber das hat sich scheinbar geändert.
Scheinbar bekommen sie ihre Friedhöfe nicht mehr voll wenn sie nur Mitglieder nehmen denn es sind bei uns so unsagbar viele ausgetreten.
Wenn nicht grade ein Feiertag ist, bleiben die Kirchen meistens schlecht besucht, wir sind ja nicht in Bayern. Hab gehört da wären die Kirchen noch recht voll.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das ist doch Alles Vergangenheit.

Wenn es bei der Polizei einen Mörder gibt, willst du die Polizei abschaffen?
Wenn es bei der Feuerwehr einen Brandstifter gibt, willst du die Feuerwehr abschaffen?
Wenn es bei der Seelsorge einen Pädophilen gibt willst du die Seelsorge abschaffen?

Die Frage bleibt aber, warum nicht Fliesen legen für Bedürftige?

Gerade für die Kirche oder Caritas, AWO etc?

Dabei lernt man dann auch - wie in Tierheimen - geeignete Menschen für Bindungen und Freundschaften kennen.

Dort wo Licht ist, ist auch immer Schatten.

Söhne dich aus. Das hilft nicht der Einrichtung sondern dir.
 
Kurz gesagt ne Bibel aufm Schulhof zu verbrennen war nicht die klügste Idee und nicht mein erstes Vergehen aber mein letztes.
Du kleiner Rebell du :rofl:
Kann ich aber voll verstehen, ich hab mit dem Laden auch nichts am Hut.
Es gab einen Jungen unter uns der war auffällig aber wir waren alle iwie Problemkinder also dachten wir uns nicht so viel dabei denn jeder schleppte sein Päckchen mit sich herum.
Ich war von 1989-1991 dort. Hier ein Link der es etwas genauer erklärt. LINK
Die letzten beiden Abschnitte beziehen sich auf meine Zeit im Internat.
Woher konnte ich mir das denken, als ich angefangen habe zu lesen.....
Wenigstens bist du davon verschont geblieben. Auch wenn die Strafen lächerlich sind.
 
Tja unser Tierheim in Zewen braucht immer Hilfe.
Wie das eben so ist mit Tierheimen.
Und spätestens zum neuen Jahr oder den ersten Ferien im nächsten Jahr, was wohl Ostern sein dürfte wird es wieder brechend voll.
Dann werfen sie alle wieder ihre lästigen Weihnachtsgeschenke weg damit sie sorgenfrei in Urlaub fahren können.

Einer dieser Gründe warum ich bis heute immer noch kein Haustier habe denn im Notfall kann niemand drauf aufpassen und die Fellnase(n) dann zurück ins Tierheim zu geben und wenn es nur für ein paar Tage oder Wochen ist bring ich nicht übers Herz. Ganz zu schweigen, ich weiß wir hatte das Thema schon mal, von den Arztrechnungen die da schnell ins Geld gehn können. Können aber nicht müssen. Über Tierkrankenversicherungen liest man auch sehr gemischte Sachen. Nicht selten wird man nach dem ersten großen Zwischenfall der gut ins Geld ging rausgeworfen. Ob das Einzelfälle sind weiß ich natürlich nicht weil meistens schreiben ja nur diejenigen Kritiken die grade angepisst und sauer sind.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich finde deinen Beitrag heute nachdenklicher und schön.

Tiere können ehrliche Emotionen geben. Auch wenn sie dir nicht "gehören"(kann einem jemand überhaupt gehören).

Ich wünsche Dir von ganzem Herzen eine schöne Zeit dort.

Vielleicht braucht ja eine Helferin ein paar neue Fliesen?
 
Danke, ich weiß halt noch nicht was ich von heute halten soll, vielleicht wirds ja doch iwie nett.
Es sind halt nicht die Personen mit denen ich die letzten 30 Jahre gefeiert habe.
 
Vielleicht wird es ja das schönste Weihnachten seit langem! Ich wünsche Dir von ganzem Herzen trotz allem schöne, besinnliche, frohe Weihnachten!
 
Es war auf jeden Fall kein schlechtes Weihnachten.
Anfangs hatte ich Bedenken aber ich fühlte mich doch recht gut integriert.
Allerdings wird der Nachtisch mich aus der Ketose kicken.
Aber ich hab für den 2. Weihnachtstag auch noch zugesagt, da gibts dann wohl nachmittags Kuchen und evtl bin ich sogar am 1. Weihnachtstag weg.

Bei der Vorspeise war noch alles gut, es gab extra für mich ne Rindfleischsuppe, die anderen haben Kartoffelsuppe bekommen.
Der Hauptgang bestand aus ner 5-6 KG Pute, das hab ich aber nur ein "Schenkelchen" gegessen *lacht*, weiß der Geier was die gewogen hat aber sicher 500-700g.
Dazu gekochte Maronen, Rosenkohl, Karotten und Pommes die ich mir verkniffen habe.
Es war alles essbar wobei ich Maronen nicht sonderlich mag und Rosenkohl hab ich seit gut 20 Jahren nicht mehr gegessen weil Mutti es immer geschafft hat ihn bitter und holzig werden zu lassen.
Dazu gab es dann zwei Bratensaucen, einmal eine aus dem Fett der Pute und dann ne süße Variante mit Lebkuchengewürz. War okay muss ich aber nicht zu oft haben.
Tja und der Nachtisch war halt ein Carb-Massaker, ca. 100g Fürst-Pückler-Eisrolle aber hier ne richtig leckere Sorte, anfangs dachte ich auch nur *würg* die hab ich noch nie gemocht denn ich mag kein Industrie-Eis aber sie war lecker.
Dann halt noch ein ca. 300ml Trinkglas geschichtet gefüllt Zimt-Apfelstückchen,Mascarpone, Löffelbiskuit ala Tiramisu mit Kaffee und dann ging es wieder weiter mit Mascarpone und Apfelstücken, Mascarpone und Löffelbiskuit.
Sie hat extra wenig Zucker rein gemacht ins das Glas mit Mascarpone aber es schmeckte schon ziemlich süß für mich, für die anderen nicht so sehr.

Aber iwie scheint meine Familie so langsam auch auf den Trichter zu kommen das überall viel zu viel Zucker drin ist.
Zucker ist tatsächlich ein Thema bei denen und so geht es angeblich vielen anderen auch. Die Leute werden sensibler und schaun sich wieder an was die Industrie da alles in unsere Lebensmittel panscht.
 
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