Es gibt auch latente Formen von Diabetes.
Gesunder Mensch:
Er isst Zucker. Der Körper nimmt den darin vorhandenen oder eben den Zucker an sich sehr schnell auf. Die Bauchspeicheldrüse produziert Insulin, um den Zucker in die Zellen zu befördern, nämlich dann, wenn der Blutzucker steigt. Der steigt aber nun rasant schnell, die Bauchspeicheldrüse kommt nicht hinterher und produziert mehr. Dann ist der aufgenommene Zucker weg, es ist aber noch Insulin im Blut. Also wird weiter Zucker wegtransportiert. Der Blutzucker sinkt schnell. Man bekommt Heißhunger oder je nach Mensch schnell wieder Hunger, obwohl wir eigentlich gesättigt sein müssten.
Latente Formen: Ähnlicher Fall wie oben. Aber die Bauchspeicheldrüse arbeitet nicht mehr so gut. Ergo sie produziert langsamer Insulin, der Blutzucker steigt und bleibt länger oben, die Bauchspeicheldrüse läuft zur Hochleistung an. Sie produziert letztendlich viel zu viel Insulin und der Blutzucker sinkt am Ende noch weiter, was wiederum noch schneller und heftigeren Heißhunger bzw. Hunger auslöst. Sowas wird durch jahrelange Überlastung der Bauchspeicheldrüse (Zuckerkonsum) ausgelöst. Was natürlich nicht bei jedem passiert.
Dann ist man noch lange nicht an Diabetes erkrankt, aber es ist eine "Vorform". Menschen, die latent belastet sind, werden mit hoher Wahrscheinlichkeit an Diabetes erkranken, wenn sie ihre Ernährung nicht ändern.
Sucht? Möglich. Man kann mit latenter Diabetes das Gefühl der Sucht bekommen, weil der Körper aus hormonellen Gründen ständig nach Zucker ruft, da der Blutzuckerspiegel durch zuviel produziertes Insulin zu schnell sinkt. Je nach schwere auch bei Volkorn z. B.. Das bessere Gefühl kommt nur durch ausharren oder erneute Aufnahme von Zucker wieder. Das ist dann aber keine Sucht im klassischen Sinne, sondern man fühlt sich wohl. Sinkender Blutzucker ist für den Körper ein Alarmsignal. Wenns schlecht läuft, führt eine Unterzuckerung zum Tod. Normal, dass wir uns gut fühlen, wenn wir diesen Notstand beseitigt haben.
Zweite mögliche Form. Zucker macht glücklich. Es löst bestimmte Hormonausschüttungen aus. Durch diesen Effekt verdrängen wir eine mögliche negative Situation. Dann ist es eine psychische Sucht, wie bei anderen bekannten auch. Wir versuchen unsere Welt durch einen Ersatz vermeindlich zu verschönern. Sei es das Gefühl bei Zucker befriedigt zu sein oder bei Alkohol Gefühle betäuben zu können.
Die vermeindlich körperliche Sucht. Vermeindlich? Ja. Unser Körper weiß, je Süßer etwas schmeckt, desto mehr schnelle Energie wird geliefert (lassen wir Chemie mal außen vor, ich glaube die wurde in der Evolution nicht wirklich mit einberechnet). Das heißt, auf Süßes reagiert unser Körper, wenn er richtig funktioniert, positiv. Schließlich liefert es Energie, schnell, die man in Fett umwandeln kann oder sofort zügig verbrauchen kann, während der Körper etwas leistet, ohne großen Kraftaufwand und sichert das Überleben der nächsten Notzeit (Winter). Das Phänomen kenn ich auch bei Tieren. Auch sie kann man an süßes gewöhnen bzw. springen sie da meist sehr gut drauf an. Übertreibt man es, verschmähen sie oft das übliche Hauptfutter und man muss sie wieder "entwöhnen". Wir sind also an sich schon dazu veranlagt auf Süßes zu reagieren.
Ein guter Koch sagt übrigens, ein Essen schmeckt am besten, wenn ALLE Geschmacksformen sich im Gericht wieder finden. Denn es liefert dem Körper dann alles, was er braucht.
Zucker blendet uns, auf den Körper zu hören, weil Zucker das Überleben sichert. Wir verlernen aber den Zuckerhunger (sinkender Blutzuckerspiegel) von normalen Hunger (Bedürfnis nach Nährstoffen) zu unterscheiden. Der Zuckerhunger kommt wesentlich häufiger vor, als der Hunger verursacht durch Nährstoffdefizite. Wir könnten also den ganzen Tag essen, Kuchen, Süßkram etc. und werden nie wirklich satt, weil in dem ganzen Zeug nicht das drin ist, was in einer grünen Paprika geliefert wird, die neben ausreichend Energie für den Tag das Hungergefühl sofort beenden würde. Denn wir merken gar nicht, dass uns ein Nährstoff fehlt, weil der Drang das Überleben zu sichern, 1. durch Einlagerung der Enerigie, 2. durch regulieren des sinkenden Blutzuckers so groß ist, dass wir nur diesen befriedigen und augenscheinlich den ganzen Tag essen ohne satt zu werden.