Ich denke, es ist soviel mehr. Die Gewohnheit. Ja, aber die kann man ablegen. Das haben wir uns ja schon bewiesen.
Ganz wichtig, finde ich den Punkt mit der Arbeit. Mein Lebne ist auch weiter gegangen. Mein kleines Monster ist mittlerweile 3,5 Jahre alt und geht in den Kindergarten. Ich bin fast Vollzeit am Arbeiten. Wenn ich nach Hause komme, gehe ich mit dem Hund. Entweder nachmittags oder abends eine Stunde (sie ist erst 4 Monate alt, da reicht ein son großer Lauf am Tag, die anderen beiden dauern ca. 15 - 20 Minuten, ansonsten sind es echt Kurzstrecken). Danach geht es los. Reitverein, Fußball, Gruppe für meinen Sohn, nochmal Fußball, zwischendurch mein Mann und wenn mal nix ist, dann wartet ein Haus voll Arbeit auf mich, oder der Garten oder die Bügelwäsche. Ich koche ja für meine Familie jeden Tag. Aber ich habe nicht mehr die Zeit nochmal mit Spaß für mich zu kochen. Ich bin froh, wenn ich abends auf dem Sofa liege. Ich bin mittlerweile so wenig am PC, weil ich froh bin, wenn ich einfach mal nix machen muss. Ich muss erst lernen meine Ernährung in meinem Alltag wieder zu platzieren, mit den Bedingungen, wie sie jetzt sind.
Dann kommt alles, was wir mit Essen verbinden. Gemeinsame Erlebnisse vom gemeinsamen Backen, bis zum Essen zusammen von dieser einen Speise, damals bei Mama, der Salat von Oma, "unser Essen" von meinem Mann und mir usw. Ich habe Kartoffelgratin immer nur auf großen Feiern gegessen, weil der mir vom Partyservice einfach so gut schmeckt, dass ich den selbst nie hinbekommen habe. Klingt doof, ist aber auch eine Verbindung. Große Feier hieß - jipieeh Kartoffelgratin. Und dann kommt Atkins. Man scannt erstmal das Essensangebot. Was kann ich essen, was darf ich nicht. Kann ich mich an dem möglichen satt essen? Wenn ich das vorher weiß, esse ich mich vorher Zuhause satt? Warum gibt es ausgerechnet neuerdings auf jeder doofen Feier bayrisch Creme. Gab es doch sonst auch nicht. Dabei ist das genau mein Ding. Usw.
Und "Schulter klopfen" du hast das schon mal geschafft, du machst das wieder. Wenn es so einfach wäre. Es braucht den gleichen Leidensdruck, die gleiche mentale Vorbereitung, den gleichen Klick. Es geht nicht automatisch und ganz leicht, nur weil es schon mal ging.
Aber, ich habe hier mehr geschrieben in den lezten zwei Tagen, als in den letzten Monaten zusammen. Und es kommt wieder. Ich merke das, dass es in meinem Kopf statt findet, wie ich mir Rezepte suche. Wie ich mir die Leckerchen, Phase 1 tauglichen Gerichte zusammenerinnere, wie ich beim Einkaufen eine Packung mehr Eier und Butter einstecke. Das ich das Fleischangebot schon für nächste Woche im Auge habe und welches grüne Gemüse gerade Saison hat. Irgendwas tut sich. Denn der Entschluss es durchzuziehen ist immer vorausgeeilt und die Umsetzung kam nicht hinterher. Ich merke, wie ich umsetze. Und ich versuche zu beten, dass es bleibt und es auf der anderen Seite als selbstverständlich anzusehen, damit es normal wird.
Sheba - ich mach dir nochmal das Angebot - Achterbahn! Aber wir müssen uns beeilen. Ich war im Sommer im Europarpark Rust und ich bin in der ein oder anderen Achterbahn schon fast gestorben vor Altershöhenangst
:lol: