Passt auch irgendwie hier rein:
Energiegehalt von Wasser!
Wasser hat keine Kalorien, das kann man überall lesen. Aber das Wasser Energie speichern kann merkt jeder, der sich mal die Lippe an einem heißen Kaffee verbrüht hat. Was stimmt denn jetzt?
Wenn man sich dazu ein wenig umschaut, kommt man schnell zu dem Punkt der "spezifischen Wärmekapazität". Hier hat Wasser einen durchaus beachtlichen Wert von 4,2 kJ/(kg*K). Was bedeutet das?
Um 1 kg Wasser um ein Grad (Kelvin entspricht 1° C) zu erärmen, brauchen wir 4,2 kJ. Oder als praktisches Beispiel:
Ein Becher Wasser (0,2 l) direkt aus dem Wasserhahn hat etwa 12° C und wird nach dem Trinken auf Körpertemperatur (etwa 37° C) erwärmt. Also wird hier eine Energie von 0,2 * 25 * 4,2 kJ = 21 kJ gebraucht.
Kann man also mit kaltem Wasser schneller abnehmen, weil man mehr Energie verbraucht, als mit warmem Wasser? In der Theorie evtl. ja, in der Praxis ein klares NEIN.
Warum ist das so, die Energie wird ja wirklich aufgenommen?
1. Fehler der Theorie: Die aufgenommene Energie fehlt dann woanders. Hier ist es eher so, dass wir Abwärme aus anderen Prozessen dazu verwenden, das Wasser zu erwärmen. Wir haben also ohnehin einen Wärmeüberschuss und müssen dadurch weniger Wärme nach außen abgeben.
2. Fehler der Theorie: Wärme zu erzeugen, ist für den Körper ein nennenswerter Aufwand. In der Praxis verbrauchen wir vermutlich mehr Energie bei der aktiven Kühlung (durch schwitzen) als mit aktivem Heizen.
3. Fehler der Theorie: Die Zahlen sind einfach zu klein. Der normale Tagesbedarf liegt bei mir z.B. bei um die 11800 kJ. Wieviel soll ich denn trinken, dass es wirklich eine Rolle spielt? Nach dem oberen Beispiel wären 2 l ja auch nur 210 kJ, ich müsste also irgendwas um die 7 l trinken, um auf den Energiegehalt eines kleinen Bechers griechischen Joghurts zu kommen.
Wenn wir so viel Energie für Kühlung aufwänden, wären dann heiße Getränke evtl. die Lösung? Auch das klappt nicht. Wir brühen Kaffee oder Tee zwar mit einer Temperatur von um die 100° C auf, aber wir trinken Heißgetränke bei erheblich geringeren Temperaturen. So um die 50° C sind hier noch viel. Dann bleiben aber nur noch wenige Grad Temperaturunterschied und damit sind wir wieder im Bereich der kleinen Zahlen.