Erfahrungen mit Diabetes Typ 1 und Atkins

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AW: Erfahrungen mit Diabetes Typ 1 und Atkins

Hatte in der 2. Schwangerschaft (vor 15 Jahren) Gestationsdiabetes, der mit Insulin behandelt wurde. Nach der Entbindung war der Blutzucker wieder in Ordnung.
Bei mir wurden bei der Insulineinstellung Antikörper festgestellt, und das deutet auf Typ 1. Gute Werte hatte ich immer, weil ich schon zu Beginn der Diabeteskarriere die KHs eingeschränkt hatte, was Typ-1 nicht machen brauchen. Und dann kamen viel Bewegung an frischer Luft dazu; bestimmte Kräuter; andere Wehwechen kuriert; Stressvermeidung; mit dem Rauchen aufgehört.
Natürlich sind alle Typ-1 stolz darauf, dass sie heutzutage alles essen dürfen (manche dabei auch ein Blutzucker-Chaos akzeptieren).
Ich verzichte gern auf KHs, denn ich habe noch nie mit solchem Genuss fettreiche Speisen gegessen (hatte immer schlechtes Gewissen wegen der Gesundheit). Dabei noch abzunehmen und nicht spritzen - ist Luxus pur für mich.
 
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Musste gestern feststellen, dass der Hagebuttentee aus den selbstgepflückten und getrockneten Hagebutten sich auf den Blutzucker auswirkt.
Hatte ca. 300ml getrunken und nach 20 min war der Blutzucker
bei 6,9 mmol / 124mg. Musste natürlich etwas Insulin spritzen. Dann habe ich den Tee mit dem Zuckermessgerät gemessen, da waren es 13,8 mmol/ 338mg.
Eine Menge Zucker drin.
 
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Hmm..ja, Früchtetees sind alle verdächtig.
Da wär mal inter essant, entsprechende Aromen der lebensmittelpantscher zu bekommen, um sowas selber zu machen.
 
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Habe heute meine Ärztin nochmal gefragt, was sie an Atkins nicht gut findet.
Nur die große Menge an Eiweißen. Obwohl mein Tagesplan war für sie ganz OK war, auch eiweißmäßig.
Aber ich sehe schon selbst, dass ich die Eiweiße etwas reduzieren müsste und die Fette erhöhen, denn ich habe seit 2 Wochen Stillstand. Dafür spritze ich seit 3 Wochen kein Insulin mehr (außer für die Nacht). Auch was feines.
 
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na, wirste mit mehr Fett auch nicht benötigen.
Wofür musst du welches für die Nacht spritzen? Isst Du im Schlaf heimlich KH oder was hat das für eine Bewandtnis?
 
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Mit dem Langzeit-Basalinsulin werden die Nicht-Ess-Zeiten abgedeckt. Durch meine überlebten Restzellen brauchte ich bis jetzt kein Tagesbasal zu spritzen. Für die Nacht möchte ich die Bauchspeicheldrüse entlasten. Hatte schon einmal früher das Nachtinsulin weggelassen; der Morgenwert war nicht schlecht, dafür hatte ich den ganzen Tag erhöhte Werte, trotz Insulins.
Als Typ1-Diabetiker ist es schon ein Luxus-Zustand, nur für die Nacht zu spritzen.
 
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OK, dann macht es wohl Sinn, auch wenn ich es nicht verstehe: In Ketose gibt es keinen Zucker, den das Insulin bekämpfen muss. Oder doch?
Das Insulin ist höchstens nötig, um die Ketose zu regeln: es verhindert zu hohe Ketonwerte. OK, mit der Ketose läuft auch die Gluconeogenese, die den notwendigen Zucker produziert, möglicherweise wird der auch mit dem Ketose-Regelungs-Insulin begrenzt.
War dein Versuch ohne Nachtinsulin schon in Ketose?
 
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Hallo, flo, ich kann es auch nicht genau erklären, aber Insulin wird pausenlos tag und nacht produziert, denn Glucose wird auch für die Herztätigkeit gebraucht. Das spritzen die Diabetiker mit dem Basalinsulin ab.
In Ketose hatte ich das Nachtinsulin noch nicht weggelassen. Ist auch ein Risiko bei Typ 1, denn wenn der Blutzucker zu stark steigt, dann kann ich in eine Ketoacidose rutschen. Im schlimmsten Fall endet sie tödlich. Also nachts will ich es nicht riskieren. Und die Spritze vor dem Schlafengehen stört mich nicht, denn ich hatte noch nie eine nächtliche Unterzuckerung.
 
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Ja, ich will dich auch nicht zu einem lebensgefährlichen Experiment verleiten. Ich interessiere mich nur, wie das alles so funktioniert. Manche Dinge erfährt man nicht ohne weiteres aus dem Lehrbuch, sondern nur, wenn man an der richtigen Stelle die richtige Frage stellt.
 
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Wenn es langfristig weiter so gut läuft, kannst du das vielleicht mit deinem Arzt besprechen. Übers Knie würd ich das jetzt auch nicht brechen.

Dein Erfolg ist ja schon mal nicht schlecht! >:)
 
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Das nächtliche Insulin brauche ich auf jeden Fall, denn wenn ich mal früh eine Stunde später aufstehe, ist der Blutzucker schon gestiegen (gering natürlich).
Mein Langzeitinsulin wirkt max. 8-9 Std, also kann ich das Ausschlafen vergessen.
Aber das ist nicht so tragisch im Vergleich zu den Unterzuckerungen, die tagsüber jederzeit auftreten können (wenn man spritzt). Für mich war das schon belastend, immer auf die Symptome einer Hypo zu achten.
Also, ich bin mit Atkins äußerst zufrieden, würde Phase I ewig machen, wenn es nicht die leckeren Rezepte in Phase II gäbe.
 
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Ohja, da kann ich ein Lied von singen.
Ich hatte mal einen Diabetiker-Kollegen im Zimmer.
Der hat mich am ersten Tag auch vorgewarnt, mir gezeigt, wo er seine Zuckerdrops hat usw.
Praktisch lief es dann so, dass er zum Mittagessen leicht unterzuckert war.
Wenn es dann irgendwas wichtiges zu tun gab, so dass man nicht pünktlich in die Kantine kam, hat er sich da dann da irre reingesteigert, noch Sachen gemacht, die gar nicht unmittelbar nötig waren, wenn man dann vorsichtig gefragt hat, "wolln wir endlich mal essen gehen" "ja, gleich, ich muss noch dies und das machen" was die Sache immer weiter rauszögerte.
"geht es dir gut?" "ja, super, und ich komm super voran, das muss ich jetzt noch fertig machen"
"wie wär's mit nem Traubenzucker?" "ICH BIN NICHT UNTERZUCKERT!!!" (so wie bei einem Alkoholiker, den man auf seine Fahne anspricht)
Dann unter Androhung von Gewalt in die Kantine geschleift, nach einem Teller Nudeln war alles OK. Gelegentlich auch vorher Zwangsernährung mit Traubenzucker.
Ein Glück war ich an den Tagen nicht da, wo die Kollegen nur fast so erfolgreich waren. Sie haben ihn noch in die Kantine bekommen, aber die Schlange war zu lang - da war dann Krankenwagen nötig, weil uns er vor der Essensausgabe umgekippt ist.
 
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Ist schon merkwürdig, dass der Kollege keine Traubenzucker bei sich hatte. Denn erst müssen die schnellen Khs eingenommen werden (Saft, Cola u.s.w.), dann die langsamen.
Bei meinen Unterzuckerungen hatte ich weder Zittern, noch Schwitzen, Verschwommensehen, Kopfschmerzen. Nee, ich war leicht angetrunken und den Zustand hatte ich genossen und die Not-KHs so weit wie möglich hinausgezögert. War zum Glück noch nie auf Fremdhilfe angewiesen.
Bin heute meine 40 km Fahrrad gefahren und habe es richtig genossen, weil ich nicht mehr an eine Hypo denken brauchte, die mich unterwegs überraschen könnte.
 
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Bin schon seit 1 Monat in Ketose und genieße das Leben ohne Spritzen (außer nachts). Und habe perfekte Blutzuckerwerte, die unter Insulingabe nicht akzeptabel wären (wegen einer drohenden Unterzuckerung).
Habe zwar seit 2,5 Wochen einen Stillstand, der mich gar nicht so stört, weil ich immer satt und durch zufrieden bin.
Wäre toll, wenn es so weiter laufen würde.
 
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Na, wenn das für dich ein Dauerzustand zum Genießen sein soll, kann die Abnahme ja gar nicht langsam genug sein :)
 
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Nach 1,5 Jahren Dauerhungern mit 60-70 g KHs (auch nicht viel mehr als jetzt) und sehr wenig Fett (aus Unwissen) und dabei noch weiter zuzunehmen ist mein jetziger Stillstand ein großes Ereignis für mich.
Ich genieße meinen Zustand und habe zur Zeit keine Lust auf Kalorienzählen. Aber ich bin mir sicher, dass ich über dem Grundumsatz bin und mit den Khs bin ich bei ca.10-12g.
 
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Die Sache mit den zu vielen Eiweißen lässt mich nicht in Ruhe Fleisch zu genießen.
Wie viel Eiweiß darf ich denn verspeisen mit meinem Gewicht von 48,5 kg?
Zwischen 39 g und 73 g? (0,8-1,5g pro Kilo)
Aber alleine mein Kotelett (180g) hat schon 38g Eiweiß. Muss ich mich jetzt zwischen Fleisch und dem Rest entscheiden?
Da hatte ich ja früher mit dem Gewicht von 45kg Unmengen an Eiweißen verspeist und nicht an die möglichen Folgen gedacht.
 
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Das Problem beim heutigen Fleischgenuss ist, dass es sich meist um mageres Geflügel und ebenso magere Edelfleischteile handelt. Muskelfleisch ist nunmal ernährungstechnisch recht ungünstig. Es macht durch das EW schnell satt und hält nicht lange vor, weil der Fettanteil zu gering ist.
Gut durchwachsenens Fleisch scheint eher unbeliebt zu sein.

Nun ist Atkins ja auch keine Fleischdiät - auch wenn viele das noch so sehen - es geht um FETT.
Aber ein Kotelett oder Steak ist sicher drin, aber eben nicht mehrmals am Tag. Es muss auch nicht jeden Tag Fleisch sein ;-)
 
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Keine Panik!
1. sind das nur Richtwerte
2. werden die Werte pro Tag und nicht pro Mahlzeit gewertet

Führst Du ein Ernährungstagebuch bei fddb? Wäre hilfreich.
Im Prinzip geht es darum am Tagesende Fett und Eiweiß in Gramm in etwa gleich zu haben, dann passt es.
 
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Der Trick ist doch eigentlich, mehr Fett zu essen. Brate in viel Fett und mach noch ne fettige Sauce. Dann ist der EW-Anteil kleiner.
 

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