So ihr Lieben, hier der sehr ausführliche Bericht, Fotos folgen
Die Anreise nach island war entspannt und unproblematisch. Als wir ankamen war der Himmel blau und es war schweinekalt, wie nicht anders zu erwarten. Unsere Forschungen über das Internet nach einem Mietwagen hatten uns offenbart, dass diese Idee finanziell kaum umsetzbar sein würde, aber am Flughafen fanden wir überraschend doch ein einigermaßen faires Angebot für die 4 tage. Wenn man bedenkt dass der Bus nach Reykjavik auch gleich umgerechnet 12 Euro gekostet hätte…
So fuhren wir also mit dem weißen Toyota Yaris in die Stadt zu einem Freund von Frank, der dort ein Semester studiert und in einer WG wohnt. Wir konnten dort auf Isomatten nächtigen, was gar nicht so schlimm war.
Am ersten tag waren Frank und ich in der berühmten blauen Lagune…bei strahlend blauem Himmel, tief stehender Sonne und Temperaturen um den Gefrierpunkt haben wir es uns im warmen bis heißen Nass gut gehen lassen, uns mit Heilschlamm eingeschmiert, unsere Schultern vom Wasserfall massieren lassen und über britische Jugendliche gelästert. Ein wahrer Traum!
In den folgenden tagen haben wir einige lange Touren mit dem Auto unternommen: Aktive Geysire, Gletscher, Wasserfälle und unendlich viele weitere, traumhafte Eindrücke! Und das beste: Die Sonne hat uns immer begleitet. Auch wenn es mal morgens nicht danach aussah, zogen die Wolken immer ab und die Sonne verfolgte uns an unser Ziel. Und dann der Hammer: Am 3. Abend erschienen direkt über dem haus und dem Stadtsee Nordlichte…aber nicht irgendwelche schwachen wolkenartigen Gebilde, sondern intensive Stränge und Formen in grün und lila, die sich wild am Himmel bewegten.
An zwei Abenden haben wir uns in bars ein paar wenige 6-Euro-Biere gegönnt, nachdem wir mit unserem duty-free-Wodka bereits etwas vorgetrunken hatten. Wie ich bereits vorher gelesen hatte war die Hauptstraße voll mit feierlustigen Jugendlichen. Im Club „Sirkus“, der vor 12 noch begehbar war, danach aber von einer weiblichen Wuchtbrumme streng bewacht wurde, war die gesamte Prominenz Islands versammelt…außer Björk, die war wohl gerade in London (aber ihr Haus war angeblich direkt neben uns). Dafür tummelten sich Sigur Rós und Gusgus dort rum, die sind dem einen oder anderen vielleicht ein begriff. Die Musik war super: ein Typ mittleren Alters mit orangem Bart legte sehr tanzbare House-music auf. Wegen der Tour am nächsten tag sind wir aber nicht so ewig geblieben. Es sollte aber erwähnt werden dass man kaum raus kam da das Öffnen der Tür neben der Wuchtbrumme einen Sog von Menschen in gang setzte wie man ihn nur aus dem Fernsehen kennt.
Zum Frühstück haben wir uns einmal 100-Kronen-Brötchen gegönnt, also ca. 1,20 Euro pro Brötchen und aus dem isländischen Aldi-Verschnitt kam man mit etwas Brot, ner Butter und Wurst für umgerechnet 13 Euro heraus. Entsprechend fiel die sonstige Ernährung auch eher auf Nudeln mit Sauce oder Hotdogs zurück.
Nach 4 wahnsinnig tollen tagen ging es dann weiter nach NY. Der 6 stündige Flug über Grönland, Kanada und Neupfundland war ebenfalls wieder ganz entspannt auch wenn der Service an Bord etwas dürftig war, wie aber auf allen 4 Flügen. Auf diesem Flug gab es „Bewitched“ zu sehen…wer damit nichts anzufangen weiss sollte es nicht nachgooglen, es lohnt sich nicht. Seltsamerweise hat uns dieser Film in ganz NY verfolgt…
Die Landung in NY ließ uns erahnen dass es draußen nasskühl sein würde, aber das war leider etwas untertrieben. Die Ausläufer von Wilma haben das Wetter zunächst deutlich geprägt. Bei Ankunft am Flughafen hatten wir Glück, dass wir 2 Minuten vor den Gästen eines British-Airways-Jumbos aus dem Flieger gelassen wurden und somit direkt und ohne anzustehen an den Einreise-Schalter gehen konnten. Zum Glück war der Typ bei mir sehr nett und stellte nur wenige Fragen. Nach dem Scannen meiner Linse und dem Fingerabdruck wünschte er mir einen „nice stay“. Ein völlig planloser Mann fuhr uns dann im Shuttle-Bus zu unserem Hotel, mitten in manhatten (32nd Street), 1 Block vom Empire State-Building (ESB) entfernt. Das Zimmer hat mich zunächst erstmal geschockt, allerdings weiss ich auch nicht was ich anderes erwartet hatte. Ein kleiner Raum mit Fernseher in einem alten Sekretär, 1 Schreibtisch und ein Doppelbett, das – selbst wenn man nur ein taschentuch darauf warf – unglaubliche Knarr-Geräusche von sich gab, die selbst das Hupen der Taxis und die willkürlich zusammengesetzten Ambulance-Sirenen übertönte. Zudem war das Fenster nicht dicht und ein dickes Heizungsrohr im raum brachte - ebenfalls willkürlich - sehr warme Temperaturen im raum. Aber für das Geld kann man bei der Lage wirklich nicht mehr erwarten und so schlecht war es dann auch echt nicht !
Das Wetter wurde nach 2 tagen langsam besser auch wenn sich die Temperaturen mit 50° Farenheit sehr kühl hielten und wir in den island-Klamotten rumliefen.
Bereits in Deutschland hatten wir uns den NY-Pass organisiert mit dem man 3 tage lang vergünstigte und freie Eintritte in Museen und anderen Sehenswürdigkeiten bekommt. Am ersten morgen haben wir uns auf das ESB begeben wo wir über 3 Stunden in einer endlosen Schlange standen und oben angekommen von Wilmas geschwistern fast vom Turm gepustet wurden. Aber es war dennoch klar und trocken und man konnte alles sehen und tolle Fotos machen. An den folgenden tagen waren wir in einigen Museen (was sich leider als sehr schwieriger Plan herausstellte, da die – wieder willkürlich – einen tag pro Woche geschlossen haben, aber natürlich nicht am selben und unser Pass ja nur 3 tage galt), am Ground Zero, im Central park, und im Broadway-Musical „The Producers“ (wozu Frank mich überzeugen musste, weil ich meinem Glück oft selber im Weg stehe). Das Highlight war eine 3-stündige Schifffahrt um manhatten…wieder tolles Wetter, aber saukalt und windig. Sehr sehr sehr eindrucksvoll!! Und natürlich habe ich auch viele Fotos gemacht, wenn mein defekter Akku es gerade zuließ.
Gelebt haben wir von morgens: „Grandä Vanilla Lattää“ und Muffin-Gebäck bei jeweils einem der 4 Milliarden Starbucks in manhattan, mittags: Burger oder das leckere Mittagsbuffet im bagelshop an der Ecke und abends: Pizza beim Italiener, Nudeln im irish Pub oder Rips und Hähnchen im Ami-Lokal. Das Essen ist ansich kaum teurer als hier, aber was die als „Service“ und dann noch „additional service“ haben wollen hat mich schon echt schockiert. Klar, die Kellner leben da davon, aber es ist halt sauteuer und man bekommt die Rechnung auch schon mal sehr schnell und ungefragt auf den Tisch geknallt.
Nach den ganzen Fußmärschen waren wir abends meistens ziemlich platt und entweder die Füße oder der Rücken taten weh. Daher haben wir auch abends nicht viel unternommen außer essen gehen und das Musical. Aber wahrscheinlich wäre das Angebot auch sehr unüberschaubar gewesen!
Am letzte Tag wurde es dann nochmal so richtig warm, weshalb wir nochmal in Richtung CentralPark gewandert sind. Und dann ging es auch schon wieder heim. 20.15 losgeflogen, 5 Stunden Flug bis Island wo es plötzlich schon 7 war und auf einmal Schnee lag und dann nochmal 3 ½ Stunden nach Frankfurt. Die Flüge waren wirklich anstrengend da ich, anders als Frank, nicht schlafen konnte und wir entweder nen dauerhustenden Isländer oder eine plärrende Jugendgruppe aus der Pfalz neben oder hinter uns sitzen hatten.
Alles in allem ein sehr schöner, eindrucksvoller Urlaub. Ich bin gut erholt und habe viel gesehen