Kinder nicht vegan ernähren

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I ch bin auch gerade vor einiger Zeit in Asien gewesen und durch halb China getourt.

Ich kann deine Ansicht zu den "armen" Menschen nicht mal ansatzweise teilen.

Ich weiss nicht, ob du weisst, wie es im Zonenrandgebiet zB bei den Bücking Werken bei uns in der Klamottenfertigzng oder auf der anderen Seite in den Hartmetallwerken zuging.

China, das isch erlebt habe ist auf dem Aubruchsweg, irgendwo zwischen den Neunzigern und den Nullerjahren unserer Industrie in diesen Bereichen, in anderen Bereichen sind sie uns um Lichtjahre voraus.

Wir haben sehr viele Menschen gesprochen. Das Bild, was von unseren -politisch gesteuerten- Massenmedien verbreitet wird, stimmt nicht mal ansatzweise.

Der Gedanke eines "fairen" Handels verbietet sich im Kapitalismus von selber.

Warum das so ist, führt hier etwas weit, ich möchte auch die Sozialromantik die hier über diesem Land im speziellen liegt, nicht stören.
Derjenige, der damals hinter der wirklichen Macht der Staaten steht, hat es mal nett so formuliert: Wenn 5% der Menschen 95% des Reichtums der Welt besitzen, dürfen diese nicht zimperlich sein.
Man muss allerdings sich mal klar machen, dass fast jeder Deutsche zu diesen 5% gehört, selbst die Ärmsten.

Das Wort "Gutmensch" hat je nach Anwender unterschiedlichste Bedeutung. Im Nahrungsmittelzusammenhang wird es oft verwendet, sobal Vegetarier, Tierschützer oder Veganer anfangen zu missionieren.
Dieses "Gutmenschentum" ist genauso wie der Besitzstandsneid eine typische deutsche Ader. Wer mal in den Staaten war, oder in Russland oder unseren östlichen Nachbarn der weiss, dass dort die Menschen in den Punkten anders ticken.
Die kämen nicht auf den Gedanken so blöde zu sein, 30Cent für eine Kilowattstunde wegen einer komischen, technisch nicht durchdachten Ideologie zu zahlen.
Die Liefern und lassen die blöden Deutschen zahlen.

Wenn ich höre, dass man bereit ist, 15 Euro für ein "faires" Shirt zu zahken, ist das nur die hälfte, wenn überhaupt der Wahrheit.
Wenn man "fair" handeln will, dann muss man die gesamte Lieferkette betrachten.
Warum soll die Baumwollpflückerin schlechter verdienen als der Arbeiter bei Mercedes, oder nicht zumindestens Fair? W arum soll der indische Färberbetrieb nicht mit deutschen Standards ubd Löhnen arbeiten?

Wenn man das durchdenkt, kommt man an den Punkt, dass man zur Herstellung eines Shirts insgesamt vieekicht 85 Arbeitsstunden benötigt.
Fair bedutet dass, dass man dann für ein Shirt mit Handelsaufschlag einen M onatslohn hinlegen muss.

Kann man sich heute nicht mehr vorstellen, aber Bekleidung war in den 60ern so teuer, dass die Menschen notgedrungen selber genäht und gefertigt haben. Ich habe da erster Hand Erfahrung. Auch wie es in den Textilfabriken hier damals aussah.

Wir können in dem Spiel nur verlieren wenn wir nicht unsere Positionen bestmöglich durchsetzen.

Genauso ist es mit Fleisch.
 
Ich würde Kinder auch nicht vegan ernähren. Dabei geht es mir gar nicht so um die Mangelerscheinungen des Oreo-Veganers, die ähnlich schwerwiegend sein dürften wie die des Omnivoren, der Tomatensauce auf der TK-Pizza als Gemüseportion zählt, sondern um die Ideologie, die den Kids dann vermutlich gleich mit serviert wird. Ich bin der Meinung, Kinder sollten alle möglichen Ernährungsformen und Lebensmittel kennenlernen dürfen, von Fisch (Fischstäbchen zählen nicht!) und Fleisch bis hin zur vegetarischen / veganen Küche - Gerichte ohne Fleisch sollten als genauso normal empfunden werden wie mal ein Stück Obst bzw. eine Süßspeise als Nachtisch. Wie sollen sie als Teenager und Erwachsene die richtigen Entscheidungen für sich selber treffen können, wenn Essen von klein auf ein Thema mit zig Verboten war, welche eventuell noch mit emotionalen Wertungen verstärkt wurden?
"Wer Fleisch isst, ist ein schlechterer Mensch" kann genauso viel Schaden verursachen wie "Du darfst erst aufstehen, wenn du aufgegessen hast" und "Wenn du dich benimmst, bekommst du ein Eis". Verknüpft ein Kind erst einmal das Thema Lebensmittel mit Schuldgefühlen, Druck oder Belohnung, kann das einer der Faktoren für eine spätere Essstörung sein.

Was das Missionieren betrifft - klar ist es ungezogen, einem Vegetarier / Veganer erstmal genüsslich zu erzählen, wie geil so ein Steak mit Kräuterbutter schmeckt. Aber das habe ich in 5 Jahren als Vegetarier wesentlich seltener erlebt als passiv-aggressive Kommentare von Veganern / Vegetariern, die mir erstmal erzählen wollen, was für ein Heuchler ich doch bin weil ich meinen Hund liebe, aber Kühe esse.
Und nein, als Veganer ist man nicht automatisch der bessere oder ethisch korrektere Mensch. Manch einer empfindet das Tierleid als schlimmstes Übel und engagiert sich in dem Bereich, der nächste legt seine Prioritäten anders und engagiert sich zum Thema Umweltschutz / Menschenrechte / Nachbarschaftshilfe / Gleichberechtigung / whatever oder überdenkt einfach sein Konsumverhalten. Und selbst die Leute, die davon scheinbar nichts machen, muss man nicht als schlechte Menschen betiteln- man kann den Leuten nur vor die Stirn schauen, vielleicht ist dieser "schlechte" Mensch eine ganz arme Socke, die froh ist überhaupt den Alltag geregelt zu kriegen?

Wer wirklich mit seiner Ernährungsweise zufrieden ist, hat eigentlich keinen Grund, Fremde im Internet wegen ihrer Ernährungsweise rund zu machen. Oder schmeckt das Steak / Tofuschnitzel schlechter, weil jemand anderes Tofuschnitzel / Steak isst?
 
Ich handele auch zum großen Teil mit Fair Trade Wolle, habe Dokumentationen zur Herstellung gesehen.

Ich frage mich jetzt einfach mal wie ein Tshirt für 15 Euro Fairtrade zum Endverbraucher kommen soll.

Die handelsüblichen Margen im Textilbereich liegen unter 50 % du ein Shirt wird hergestellt, der Zwischenhandel verdient, und von dem kläglichen Rest soll der Arbeiter einen angemessenen Lohn erhalten?

Sorry aber da muss ich grad fast lachen drüber.

Die nachvollziehbare Fairtrade Wolle kostet pro Knäuel 15 - 20 Euro und es ist nachvollziehbar wie sich der Preis zusammensetzt.

Ich hoffe sehr dass an den billigen FT Shirts nicht nur das Label FairTrade hergestellt wurde.
 
Veganismus ist KEINE natuerliche Ernaehrungsform, sondern zwischen Ideologie und Religion angesiedelt.

Und SO verhalten sich viele von diesen selbsternannten besseren Menschen auch.
 
Wirklich? Dafür sind deine Texte hier aber sehr lang und emotionsgeladen.
Na klar, weil mir das Thema wichtig ist. Wenn ich es schaffe, dass jemand ein bisschen mehr nachdenkt als davor, bin ich zufrieden. Aber es ist komplett irrelevant wie der geneigte Leser vor oder nach der Lektüre zu mir steht.

Können wir die Welt verbessern? Jeder kann es so gut wie ihm möglich vormachen. Das ist das einzige, was nach meiner Erfahrung etwas bewirkt.
Natürlich können wir. Aber eben nur langfristig. Das heißt, die unmittelbaren Folgen werden wir nicht mal mehr erleben. Deswegen machen sich viele auch gar nicht erst die Mühe.

Sorry, ich hab leider weder Zeit noch Lust, mich durch ellenlange Forenbeiträge auf den Seiten von Nachrichtenmagazinen zu wühlen.
Wenn du keine Zeit und Lust hast dich damit zu beschäftigen, was ich schreibe, würde ich dich bitten auch vom Antworten abzusehen. Du hast etwas auf dich bezogen, dass nichts mit dir zu tun hatte, obwohl da sogar eine sehr genaue Angabe dabei war, um was es geht. Das ist wirklich zeitraubend, weil ich solche Verwechslungen ungern auf sich beruhen lasse.

@Wertschöpfungskette bei fairen Klamotten: Natürlich ist auch ein faires T-Shirt für 15€ nicht zu 100% fair. Tatsächlich ist nicht garantiert, dass jeder lastwagenfahrer gut bezahlt wurde. Das finde ich auch schade und oft intransparent.Aber deshalb lieber eines kaufen, bei dem niemand außer dem Endverkäufer überlebenssichernd verdient? Was soll immer diese "ganz oder gar nicht" Mentalität? Für mich ist das nur ein Vorwand um vor dem eigenen Gewissen H&M und Co. zu rechtfertigen.

In China war ich übrigens nicht. Hab aber auch explizit Südostasien genannt, was das mit China zu tun hat, erschließt sich mir nicht. Zur chinesischen Wirtschaft werde ich mich hier nicht äußern, das führt deutlich zu weit und ist auch nicht mein Fachgebiet.

Aber bitte, ein Monatsgehalt für ein faires Shirt? Das ist doch polemischer Unsinn. Und schlichtweg falsch.
Eine Freundin arbeitet für ein faires Klamottenlabel, da ist man bei einem Basic-Shirt bei 15-30€, je nach Modell und Material. Ausgefallenere Kleider können natürlich schnell mal dreistellig kosten, allein wegen der niedrigen Stückzahl. Bei Basics hat man dieses Problem aber einfach nicht. Die Rohstoffe kommen von zertifizierten Produzenten, die End-Fertigung findet in Europa statt. Um den Preis zu halten wurden die Lieferprozesse optimiert und selbstverständlich die Gewinnmarge für das Label verringert. Jetzt verdienen die Chefs halt keine Millionen, dafür können sie ihre Angestellten anständig entlohnen.

@Megaira: einerseits stimme ich deinem Beitrag in manchen Punkten absolut zu, andererseits auch wieder nicht. Recht hast du vor allem im ersten Teil. Schuldgefühle sollte man Kindern nicht aufzwängen. Bis die das Konzept "Tod" wirklich verstehen, dauert es ja doch einige Jahre. Ich bin auch grundsätzlich dafür Kinder selber entscheiden zu lassen ob sie Fleisch essen wollen oder nicht. Genauso bin ich dafür Kinder selbst entscheiden zu lassen, ob sie einem Glauben angehören wollen oder nicht. Ich nehme Kinderrechte sehr ernst. Vom gesundheitlichen Aspekt habe ich gegen vegane Ernährung aber keine Einwände,
Es stimmt schon, Veganismus kann bei manchen krasse Ausformungen annehmen. Da habe ich auch kein Verständnis für. Ich habe ja schon geschrieben, dass mir der in der Regel Mensch näher ist, als Tiere.
Eigentlich sollt auch deutlich geworden sein, dass ich nicht glaube, dass man in jeder Hinsicht ein perfektes Leben führen muss. Nur versuchen sollte man es schon.

Ich denke außerdem nicht, dass Fleischesser grundsätzlich schlechtere Menschen sind. Sie haben lediglich in einem Lebensaspekt eine Entscheidung getroffen, die ich teilweise nicht nachvollziehen kann (Betonung hier auf Billig-Fleisch-Konsumenten). Ich trenne einzelne Lebensbereiche durchaus.

Auch Leute, die kaum ihr Leben geregelt bekommen verachte ich nicht. Bei manchen leuten bin ich schon froh, wenn sie ihre Kinder nicht erschlagen, da stelle ich keine weiteren ethischen Ansprüche.
Nach unten treten ist überhaupt inakzeptabel. Ich lege mich mit Menschen auf meiner Augenhöhe an, die einfach nur keinen Bock haben, sich mit diesen Themen zu beschäftigen. Und denen trete ich auch mal auf die Füße, na und?

Außerdem vertrete ich hier natürlich eine etwas weniger liberale Meinung, als ich eigentlich habe, weil wir sonst ja gar nichts zu diskutieren hätten, nicht wahr?
Schade, dass es keine Veganer hier gibt, deren position würde mich schon interessieren.

Ist wohl noch keiner zum Missionieren vorbeigekommen. Dabei machen die doch angeblich nix anderes...:think:
 
Mit Wertschöpfungskette wird wohl Bezug auf meine Aussage genommen.

Und wieder eine falsche Verknüpfung, ich habe mein Lebenlsng noch nie bei HM oder in solchen Billigketten gekauft.

Wenn ich faire Wolle handele werde ich mich selber wohl auch noch fair kleiden können.

Nicht ganz fair aber doch fair irgendwie, scheint es mir nicht zu geben, wie nicht ganz tot oder bisschen schwanger, würde für mich besser " recht ordentlich hergestellt" für genügen.
 
Nein, das war nicht auf dich bezogen oder deinen Post, sondern ganz allgemein.

Ich -persönlich- halte von der ganzen "fair" Debatte nichts. Ist wie mit den Bauern und dem Milchpreis.
Meine Meinung ist aber nicht der Mittelpunkt der Welt
 
Mit Wertschöpfungskette wird wohl Bezug auf meine Aussage genommen.
Falls du mich meinst: nö, hab ich nicht, sorry wenn das so rübergekommen ist, ich formuliere im Eifer manchmal schlampig. :)

Nicht ganz fair aber doch fair irgendwie, scheint es mir nicht zu geben, wie nicht ganz tot oder bisschen schwanger, würde für mich besser " recht ordentlich hergestellt" für genügen.
Nee, da muss ich widersprechen. Das ist ja genau das Ding mit der Wertschöpfungskette, die besteht aus mehreren Gliedern. Davon können einige fair sein und einige nicht. Aber du musst das tatsächlich in bezug auf Menschenleben sehen. Wenn von 15 Menschen 8 gut für ihre Arbeit bezahlt werden, bleiben natürlich immer noch diejenigen, die nicht genug bekommen. Das ist dann immer noch kritikwürdig, aber doch zumindest besser, als wenn man halt gleich alle 15 Leute schlecht bezahlt und selbst mehr Gewinn einstreicht. Verstehst du, wie ich das meine? Ist ein schwieriges Thema, da passiert es oft, dass man aneinander vorbeiredet.
 

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