Hey, liebe Mee!
Ich finde das doch ganz normal, dass man nicht innert ein paar Wochen seinen Schatten besiegen kann (Wir sind ja keine Gandalfs die Grauen).
Wenn wir alle so gefestigt und überdiszipliniert wären, dann hätten wir uns die überflüssigen Pfunde ja gar nicht erst angefressen. Ich finde das nur allzu menschlich - na ja - und irgendwie auch sympathisch (auch wenn du das vielleicht gar nicht findest
- aber ich seh dich wirklich nicht mit einem langen, grauen Mantel und Zauberstab UND grauen Haaren :lol: ).
Und weisst du, dass du in so einem Moment NICHT auf Schoko & Co zurückgreifst, sondern dich trotzdem noch an Fleisch & Co hältst - das finde ich echt mal gut.
Klar, mit solchen Anfällen muss man auch umzugehen lernen, aber wie ich schon im "Diätkarrieren"-Thread geschrieben habe, denke ich, hat das nicht viel mit der Ernährung zu tun, die man wählt, sondern mit ganz anderen Sachen.
Ich mach mal einen kleinen Exkurs in mein (Fr)essleben.
In all den Diätphasen, die ich seit zwei Jahren hinter mir hab, ging alles immer ein paar Wochen gut, und dann bin ich total krass ins Verderben gerasselt. Hab dann einfach gegessen wie eine Mastsau
. Und jedes Mal ist mir aufgefallen, dass es denselben Auslöser gab: Ich war oft wütend und konnte meine Wut und Unzufriedenheit nicht dort ablassen, wo sie hingehörte. Stattdessen ging ich dann bei der Bäckerei vorbei und dachte mir: "hey, scheiss drauf, scheiss auf die Welt, ich kauf mir jetzt Berliner, Kuchen, Krapfen usw. - ihr könnt mich alle mal."
Und ich tat das auch, und während des Essens fühlte ich mich immer ziemlich entspannt. Entspannt aber auch irgendwie betäubt (vermutlich vom Zuckerschock
).
Und am nächsten Tag fühlte ich mich dann immer wie ein reuiger Hund und fragte mich, was mir das Ganze jetzt gebracht hat.
Aber das hörte dann meist nicht auf, denn aus lauter schlechtem Gewissen entstand ein Frust, den ich wiederum mit Naschen tilgte. Dies machte ich dann ein paar Tage, bis ich wieder 2 Kilo mehr auf den Hüften hatte.
Und dann besann ich mich eines Besseren und fing wieder mit einem neuen Schlankprojekt an.
Also ich behaupte nicht, dass es bei dir gleich ist. Will nur sagen: wir alle haben halt unsere Verhaltensmechanismen, die wir aus einem bestimmten Grund so beibehalten. Und - Atkins vergib mir - aber ab einem gewissen Punkt muss glaube ich jede und jeder, der abnehmen möchte, seine Verhaltensmechanismen unter die Lupe nehmen. Wäre schön, wenn man einfach Atkinsmässig essen könnte und alle schlechten Verhaltensweisen wären einfach weg. Das halte ich allerdings für eine Illusion. (Sonst gäbe es hier im Forum ja nicht sehr viele, die trotz Wunderatkins lange an den gleichen Pfunden rumbasteln - mich eingeschlossen
).
Also halte dich mit deiner gestrigen Attacke nicht für ein Aliens in diesem vermeintlich disziplingeschwängerten Forum, gell, denn das geht nämlich vielen so.
Beruhigend ist sicherlich, dass du von einem Essanfall in der Fleisch&Fett-Liga sicherlich weniger zunimmst als von einem Sahnetorte&Chips-Anfall.
Atkins gibt da also zumindest einen Sicherheitsgurt, der einem vom Fliegen aus der Scheibe rettet
Und jetzt noch: einen schönen guten MOOOORGEEEEN!
Gruss und :kuess2:
Julie