@PerditaX
Da du nicht weißt, was passieren wird, daher machen die schwarzen Gedanken grundsätzlich gar keinen Sinn.
Die Optionen könnten auch noch so rosig sein und dennoch könnte was geschehen, was nicht vorsehbar war und die Lage umkehrt.
Also sicher sein, was geschieht, kann man sich nie.
Meine Großeltern mütterlicherseits haben 5 Kinder. Als sie Hilfe brauchten bzw. nicht mehr alleine sein wollten, sind sie ins Haus meiner Eltern gezogen.
Dort bekamen sie eine Etage ganz für sich und konnten weiterhin so selbständig sein, wie es ihnen möglich war.
Meine Mutter hat gekocht, geputzt und sich um alle ihre Belange gekümmert.
Klingt perfekt, nicht wahr?
Hat aber nicht funktioniert. Alle Beteiligten waren auf Dauer unglücklich.
Teilweise waren es nur Kleinigkeiten im Verhalten, die sie gegenseitig schlecht tolerieren konnte.
Dann sind meine Großeltern wieder in eine eigene Wohnung gezogen, direkt um die Ecke bei meiner Mutter.
Meine Mutter war mehr dort als zuhause. Das war sehr anstrengend für sie und auch kein Zustand, der auf Dauer funktionierte.
Daraufhin hat ein Onkel beide zu sich genommen. Die haben sich sogar einen Treppenlift einbauen lassen und andere Umbauten gemacht.
Nur funktionierte es da auch nicht.
Und zu guter Letzt kamen sie dann in ein Altenheim.
Dort fühlten sie sich auch nie richtig wohl und sind beide kurz hintereinander dort verstorben.
(Liest sich vielleicht so, als wären sie schwierige Menschen gewesen, waren sie aber nicht. Sie waren sehr herzlich und lieb und doch gab es die Probleme.)
Es schien so gut in der Planung, doch wie es kam, da hatte niemand mit gerechnet.
Meine anderen Großeltern hatten im Rentenalter entschieden, wieder zurück nach Slowenien zu gehen.
Sie hatten dort immer ihr großes Grundstück und das Haus behalten.
Einige schöne gemeinsame Jahre hatten sie dort und die Familie kam auch regelmäßig, wenn auch selten, zu Besuch.
Als mein Opa dement wurde, begann eine Hölle für meine Oma, die nun ganz alleine war mit dieser schwierigen Herausforderung.
Nachdem er verstorben war, war sie ganz alleine und so weit weg. Sie musste sich fremde Hilfe organisieren, als ihre Knochen nicht mehr so mitmachten.
In ein Heim zu gehen, hatte sie lange rausgezögert. Wollte aber auch nicht zurück nach Deutschland, weil mein Opa dort beerdigt ist und sie sich nicht von allem trennen wollte.
Letztlich musste sie aber doch in ein Altenheim ziehen, weil ihre Knie nicht mehr mitmachten.
Dort hat sie sich total wohl gefühlt und hätte diese Entscheidung, im Nachhinein, wahrscheinlich eher getroffen.
Sie war nun nicht mehr alleine und hat die Hilfe und Gesellschaft gerne in Anspruch genommen.
Viele zufriedene Jahre hatte sie im Altenheim und wäre die Pandemie nicht, würde sie vermutlich auch noch immer dort leben.
Vielleicht gibt es für euch eine glückliche Fügung, die momentan nicht absehbar ist.
Ansonsten stellt ihr euch dem Thema, wenn es akut wird. Du machst es dir jetzt nur vorzeitig, unnötig schwer.
Unter den gegebenen Umständen hast du deine Planungsengpässe, wie du es beschrieben hast.
Da wird es auch nicht besser, wenn du dir den Kopf zermarterst.