Was soll das denn jetzt?
Seit Tagen komme morgens nicht aus dem Bett. Aber nicht weil ich noch müde wäre oder nicht fit - ganz im Gegenteil. Ich kann wieder etwas, was ich lange lange vergessen hatte, nämlich in Gefühlen schwelgen wie ein Kind. Ohne Denken einfach angenehm fühlen und genießen. Wie in der Wanne, wo ich mir das zuerst wieder beigeholt habe, was ja auch zu immer weniger bis gar kein Schmerz in Folge geführt hat. Zum Einstieg gibt es Gedanken wie: Mein geliebter Körper restauriert sich jetzt in jeder Zelle zu seinem optimalen Wohlfühlen. Ich und mein Körper sind ja EinS. Es ist einfach wunderbar und fühlt sich so wunderbar an, in diesem Körper die angenehmen Gefühle zu fühlen und zu genießen. Es ist einfach herrlich so glücklich zu sein ganz ohne Grund und ohne es zu begründen. Einfach erlauben und fühlen. Mein Körper bewegt sich sanft um zu Fühlen um sich wohl zu fühlen.
Es geht um Fühlen und nicht um Fülle - da hab ich was verwechselt. Fülle fühlen heißt in angenehmen Gefühlen schwelgen und dies als Grundgefühl zu nehmen. Das Wohlfühlen nicht als Ziel haben sondern als Basis ist eine ganz andere Sache.
Ein Ziel ist ein Ort, an dem ich noch nicht bin, etwas was noch nicht ist. Also ist Zielmotivation das Bestärken und Erkämpfen von Etwas, was Nicht ist. Und da meine Aufmerksamkeit und mein Gefühl dann in Erwartung von einem Gefühl ist, das noch nicht zu haben ist, verstärkt sich das Nicht-Haben und das Warten auf Etwas, was Nicht ist. Und damit steigt die Frustration und der Stress und der Kampf und die Enttäuschung mit der Anzahl der Ziel-Affirmationen und Ziel-Motivationen. Für meinen Kampfgeist eine gute Sache, denn es beinhaltet Kämpfen - aber nicht das Erreichen des Ziels. Ein Kämpfer will alles, aber keinen Frieden. Denn dann wird er nicht mehr gebraucht. Waffenstillstand vielleicht, aber Frieden? Neverever, ein Kämpfer braucht Bedrohung, Gefahr und Mangeldenken. Deshalb gibt es den JoJo und seltsame Krankheiten.
Ganz anders und für mich bisher eher vage ist zB Neville, der sagt, du musst es vom Ende her denken - du musst dich fühlen, als hättest du schon, als wärst du schon da. Ja. Schön und gut. Mein Wunsch war, das zu erfahren, wie das geht. Und jetzt hab ich doch tatsächlich eine Idee dazu. Und weiß, dass das Denken an diesem Punkt so ganz und gar ungewohnt ist und eine Art "Tabubruch" - dahingehend, dass ich alles was ich je dachte wie es funktioniert über Bord werfen darf. Es ist völlig anders als mein Kampfgeist und Ego mir von klein an mittels Familie und Gesellschaft und Wissenschaft beigebracht haben. Ich werde zu der, vor der man mich immer gewarnt hat.
Also um das mal zu verdeutlichen gibt es den "Merino-Runners"-Clip s.u. Da geht es um ungebremstes ungehöriges Verhalten in der Öffentlichkeit! Oh WEH! Das Wohlgefühl ist so stark - sagt der Clip - dass man völlig in sich versinkt um zu Schwelgen im angenehmen Gefühl. Kommt auch gut rüber. Gezeigt wird auch, dass es wohl nicht am Schuh liegt, denn SIE kann es fühlen, er zieht nur kritisch die Brauen hoch. Das finde ich bezeichnend. Denn zeigen darf man das Gefühl ja nicht. Weil es v.a. von den Herren als sexuelle Stimulation und eher Aufforderung betrachtet wird, während die Ladies das auch genau aus diesem Grund für "gefährlich" halten, also eher etwas, was privat im stillen Stübchen zu bleiben hat. Und ja, es ist einfach sehr angenehm, geht über sex. Bedürfigkeit wie Geilheit aber deutlich hinaus. Also kein "Leider-Geil"-Faktor, nope meine Herren! Nö.
Und ja, ich habe gelernt, dass der Neid der anderen das gefährlichste für eine Person ist und man deshalb niemals seine wahren Schätze zeigen darf. Selbst lautes Lachen war verboten. Oder Witze erzählen. Gut, das isses in der Türkei und den islamischen Ländern ja seit Jahren wieder per Gesetz auch
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Diese Bedrohungslage war Fundament meines Kampfgeistes. Und aus Angenehmem ein Geheimnis machen zu müssen auch - das Geheimnis bewahren und behüten - oder eingesperrt sein in sich selber. Und die doppelte Frustration, dass Erwartungen zwangsläufig unerfüllt bleiben und damit das Versprechen, dass man sich nur anstrengen muss, oder brav sein muss, oderoder... und dann kommt die Belohnung, in jeder Hinsicht zwar die Frustrationstoleranz erhöht, aber auf Dauer auch die Frustration, weil doppelt in jeder Hinsicht, die Belohnung nicht kam, zu spät kam oder enttäuschend war. Zwei entgegengesetzte Botschaften als Dauerkonflikt der natürlich zu all dem führt, was keiner will und so viele haben. Damit sind sie prima Versuchskaninchen für weitere Versprechen, die nicht erfüllt werden müssen. Super, gell? Und wenn man das so betreibt wie ich, geht einem sogar die Erinnerung an das gute Gefühl verloren...
Aber wie sich zeigt: Es gibt Grund zur Hoffnung - äh, wott? Schon wieder Zielmotivation? Das ist das Problem, die Hoffnung. Die ERfüllung ist die Lösung. Und die liegt in der sichselbsterfüllenden ErfÜHlung der FÜHLE. Das "Erfüllen der Fülle" war wohl ein logischer Denkfehler - der mich aber über Umwege, bei denen in die Welt kennengelernt habe und über salatfressende Rehe - zu mir selbst gebracht hat und meinem Inneren Raum. Das Erfühlen ist also die NOT-wendige Realität und keine Zielmotivation. Es ist JETZT und dadurch eben Erfühlung und deshalb kreativ. Nun, wir werden sehen.
Muss ich jetzt deshalb alles anders machen? Nö. Alles was mir gefällt und sich gut anfühlt behalte ich bei. Ich muss mich ja nicht festlegen. Ich ändere die Basis, den Ausgangspunkt und nicht meine Wünsche und Träume, aber zwangsläufig die Herangehensweise, weil der STARTpunkt ein anderer ist. Was sagt da nur mein Navi dazu? Heureka!