Naja, Rückschläge und Fehler sind dazu da, daraus zu lernen. Ich habe in meinem Leben vorher noch nie eine so große Menge abgenommen und sie erfolgreich gehalten. Es ging mir auch anfangs gar nicht darum, dass ich unbedingt die Kohlenhydrate wollte. Aber ich habe meinen 30. so groß gefeiert, mit Bufett und Fassbier. Ganz ehrlich, da mag man denken was man will. Aber ich hatte ehrlich gesagt keine Lust meiner Gesellschaft bei Mineralwasser beim Feiern zu zu gucken. Das stand aber schon am ersten Tag meiner Diät fest. An meinem 30. geb ichs mir.
Man kann sich auch streiten, ob Alkohol Sinn macht oder nicht. Aber ich bin nunmal aufgewachsen in einer Zeit, wo Alkohol ein Genußmittel ist, was zu einer Gesellschaft dazu gehört. Und ich bin auch ganz ehrlich. Hier feiern auch ein paar Karneval oder haben große Volksfeste vor der Tür, jeder war schon mal auf einer Hochzeit oder oder oder. Ich verwette meinen (mittlerweile wieder beachtlichen) Hintern darauf, dass jede Feier ohne Alkohol nur halb so schön wäre. Vergleiche von Feiern, wo die Mehrheit eh nie Alkohol trinkt, zählen nicht. Alkohol lockert, macht lustig und es schmeckt verdammt nochmal. Ein frisch gezapftes Bier, ein Pinchen mit süffigsüßem, bunten Zeug in der Runde macht was anderes, als klirrende Gläser mit Sprudelwasser oder ähnlichem. Es gehört dazu. Und ich brauche das nicht immer, aber ich wollte es mir auf meiner eigenen Geburtstagsfeier trotzdem gönnen.
Das war auch nicht mein Verderben. Ich war satt. Ich hatte ein Wohlfühlgewicht. Kein Traumgewicht, aber ich fühlte mich so wohl wie ewig nicht. Ich konnte Klamotten tragen, wovon ich selbst schon fast nicht mehr geträumt habe. Ich hatte mein Essen unter Kontrolle. In dem Moment, wo ich voller Genuß in das Croissant gebissen habe, mal wieder ein heißes Brötchen mit Marmelade gegessen habe, da habe ich alles im Griff gehabt. Aber es hat gelockt "ich bekomm das wieder hin" - nächste Woche, nächsten Monat, bis Datum x, bis Datum y - scheiße, ich bin wieder im alten Rythmus.
Ich habe jetzt ca 2 - 3 Monate gebraucht, um den Dreh zu bekommen. Aber ich habe nie aufgegeben. Ich habe auf den Punkt gewartet, wo es sich richtig anfühlt. Klar, habe ich es zwischendurch versucht. Aber es war immer halbherzig.
Mir war auch meine Forumsrückkehr klar-wenn ich wieder durchstarte. Es gehört dazu. Da mögen Psychologen und Hobbypsychologen philosophieren. Ich glaube eine Abnahme krempelt dein Leben um und alles was damit zusammen hängt gehört dazu. Man schreibt im Forum - hört man auf... ist das dann nicht der erste Schritt, weg von dem neuen Eigenheiten?
Ich finde schon irgendwie. Warum hab ich aufgehört? Ich hatte nichts mehr zu erzählen. Ich hatte keine Motivation anderen Mut zu machen. Das private Karussel kommt auch nicht aus der Ruhe. Andere Dinge nehmen den Platz ein. Alte Gewohnheiten, neue Dinge usw. Und plötzlich merkt man, hey, ich schreibe nicht mehr im Forum - wie früher. Ich esse wieder mehr Kohlenhydrate - wie früher. Ich red mir ein "das wird schon" - wie früher. Es kommt immer mehr dazu, was wie früher wird. Und irgendwann blickt man mit klarem Kopf auf die Zahl auf die Waage und denkt "Häää, war ich so blind. Hab ich die 18 Kilo dazwischen weggeblendet? Was ist mit mir los, warum mach ich das? Was ist passiert?"
Das ist aber nicht der Startschuss für die erneute Abnahme. Man muss sich selbst erst aufräumen. Was hat sich alles geändert. Was ist wie früher, was ist nicht mehr da, was ich vor einem halben Jahr noch als wichtig empfunden habe. Warum ist es jetzt nicht mehr wichtig. Warum sind alte, längst verabschiedete Dinge plötzlich wieder so bedeutsam? Ursachensuche? Pff... es ist die Gewohnheit. 28 Jahre Leben streichst du auch mit Erfolg nicht eben aus. Vor allem, wenn dein Körper genauso weiterläuft, wie immer. Wenn du es nicht steuerst, steuert es dich. Wenn du der Meinung bist, du hast dich selbst auf Erfolg programmiert, gehen auf der Bühne die Lichter aus. Du hast aber selbst noch so ein Strahlen in dir, dass du erst merkst, dass es wieder sehr sehr dunkel geworden ist, als dein Erfolg nur noch eine Erinnerung ist - egal wie alt sie ist.
Und dann heißt es einfach. Hey, so nicht. Was mach ich, wie geh ich voran? Plan A, Plan B... alles für die Wurst. Man muss sich wieder umkrempeln. Wieder mit Teller spülen anfangen. Man kann sich nicht hinstellen und sich in seinem Erfolg, der längst nicht mehr da ist, präsentieren.
Hört sich alles sehr weit hergeholt an. Beschreibt aber das, was als imaginäres Wirrwarr die letzten Wochen mein Denken bestimmt haben. Ich bin ganz viel bergauf gefahren, danach kam leider ein kleines Tal, bevor ich am Gipfel war. Aber ich hab mein Kreuz noch nicht am Gipfel aufgestellt. Deswegen gehe ich den Weg nochmal. Weil auch wenn ich alle Fehler dieser Welt in Sachen Abnahme gemacht habe - eins war noch nie Thema bei mir:
AUFGEBEN!!
Ich freu mich, dass noch viele von Euch hier sind und ihr euch direkt gemeldet habt, man hat das Gefühl nach hause zu kommen. Es war ein schöner Urlaub, jetzt beginnt die Arbeit wieder und die ganze Firma ist da