Heute morgen waren wir - also meine von mir alarmierten Nachbarn und ich - auf der Jagd!
Nein, nicht wirklich, denn wir sind keine Jäger sondern Gärtner.
Doch unsere Erntehelfer sehen das anders - die Fechel, die!
"Seht die Vögel unter dem Himmel: Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und er ernährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel kostbarer als sie?"
Okay, gewissen Pälzer vor Ort sagen zu allem, was sich ohne eigenes Dazutun ernähren lässt: Dess is e Fochel! - auch wenn es sich um alles andere als ein Vogel handelt.
Ich stand mit nem Kaffee am Fenster und überlegte so vor mich hin, da dachte ich, ich seh nicht richtig. Spaziert ein Rehbock durch Nachbars Garten, schaut über die Zäune und überlegt wohl auch, wo er heute Nacht noch nicht war und wo er bei der Ernte helfen kann. Meist sind es mehrere, es handelt sich um verschiedene Gruppen, die die Gärten ausplündern und auch alles an Blumen fressen, was so gepflanzt wird oder wächst, bevorzugt auch Rosen bis auf den Stumpf und gerne nehmen sie auch Obstbäume mit Blatt und Rinde - die sind hinterher kaputt und nicht mehr zu retten.
Ich rief also per WA die Nachbarin in deren Garten er gerade unterwegs war. Und dann bin ich mit raus. Die anderen alle hörten unsere Versuche ihn zu verscheuchen, aber der dachte gar nicht dran. Es dauerte fast 20 Minuten, bis er sich über die hohen Zäune - schimpfend und bellend vom Acker gemacht hat. Man konnte ihn noch lange hören auf dem Weg in die Felder und zum Wald. Wie gesagt, wir sind Ortsmitte mit viel Straßenverkehr und Lärm, keine Ortsrand.