Wie kann man eine Insulinresistenz erkennen?
Da die Symptome bei einer Insulinresistenz häufig fehlen, sollte nicht gewartet werden, bis Folgeerkrankungen irreversible Schäden auslösen. Kommen bestimmte Risikofaktoren für eine Insulinresistenz zusammen, ist es daher sinnvoll entsprechende Laborwerte zu kontrollieren. Denn je früher sie erkannt wird, desto eher lässt sich die Insulinresistenz bessern, wenn auch nicht beheben.
Im Labor lässt sich eine Insulinresistenz auf mehreren Wegen feststellen:
- In einem Glukosebelastungstest wird gemessen, ob der Blutzuckerspiegel nach Glukosegabe in einem akzeptablen Bereich bleibt. Damit wird die Insulinwirkung an den Zellen direkt überprüft.
- Als einfaches, kostengünstiges Verfahren ist eine Blutuntersuchung möglich. Bei
diesem Test werden der Insulinwert und der Glukosewert bestimmt und daraus der HOMA-Index berechnet.
HOMA-Index = (Insulin (µU/ml) * Glukose (mg/dl))/ 405
Anhand des berechneten Wertes kann zuverlässig beurteilt werden, ob eine Insulinresistenz vorliegt:
< 1,5 = Insulinresistenz unwahrscheinlich
> 2,0 = Hinweis auf Insulinresistenz
> 2,5 = Insulinresistenz wahrscheinlich
- Der euglykämisch-hyperinsulinämische Clamp-Test gilt als zuverlässigste Methode und ist damit der Goldstandard zur Messung der Insulinresistenz. Diese sehr aufwändige Methode eignet sich aber nicht für den Routinebetrieb in einer Arztpraxis.
Je früher eine Insulinresistenz erkannt wird, desto größer sind die Chancen ernsthafte Folgeerkrankungen, wie Diabetes Typ 2, zu vermeiden oder die Entwicklung zu verzögern.
Was sind die Ursachen einer Insulinresistenz?
Die genauen Mechanismen, die zu einer Insulinresistenz führen sind komplex und zum größten Teil noch Gegenstand intensiver Forschung. Eine genetische Veranlagung (Disposition) ist wahrscheinlich. Ein inaktiver Lebensstil, ungesunde Ernährung und Übergewicht (Adipositas) steigern zudem das Risiko für eine Insulinresistenz.
Folgen einer unbehandelten Insulinresistenz
Die Insulinresistenz gehört zum Metabolischen Syndrom. Dieser Begriff bündelt die Risikofaktoren:
- zu viel Bauchfett
- hohe Blutzucker- und Blutfettwerte sowie
- Bluthochdruck
Jeder dieser Faktoren erhöht bereits für sich das Risiko für Gefäßkrankheiten (Arteriosklerose). Schlaganfall und Herzinfarkt sind mögliche Folgen. Häufig führt das Metabolische Syndrom zudem in einen Diabetes Typ 2, der lebenslang besteht und Nerven- und Organschäden mit sich bringen kann.
Lässt sich eine Insulinresistenz behandeln?
Die gute Nachricht: Ja - sofern die Insulinresistenz frühzeitig erkannt wird. Der Behandlungserfolg ist individuell sehr unterschiedlich und hängt stark vom Lebensstil und der Disziplin ab. Doch die Mühe lohnt sich: Durch eine Ernährungs- und Lebensstilumstellung ist es möglich, das ungesunde Bauchfett zu reduzieren und Blutzuckerschwankungen zu minimieren. Dadurch reagieren die Zellen wieder besser auf Insulin. Im Idealfall lässt sich somit die Diagnose Insulinresistenz rückgängig machen. Mit der erfolgreichen Behandlung der Insulinresistenz sinkt auch das Risiko für Folgeerkrankungen, wie Diabetes Typ 2. Und umgekehrt: Mit einem aktiven Lebensstil und einer ausgewogenen Ernährung lässt sich einer Insulinresistenz auch vorbeugen.
Ernährung umstellen
Eine ausgewogene Ernährung unterstützt dabei, abzunehmen und Blutzuckerschwankungen zu minimieren. Um das Risiko für Typ-2-Diabetes zu verringern, ist es entscheidend, Gewicht und Bauchumfang zu reduzieren.
Auch wenn nicht alle Kohlenhydrate ungesund sind; viele werden im Körper in Glukose umgewandelt. Dadurch steigt der Blutzuckerspiegel schnell an. In Verbindung mit wenig Bewegung werden die Kohlenhydrate als Fett eingelagert. Beides gilt es zu vermeiden. Am besten landen nur noch kleine Portionen komplexer Kohlenhydrate auf dem Teller, wie Vollkornprodukte. Dazu sollte vor allem viel Gemüse und zuckerarmes Obst, wie Beeren oder Äpfel, verzehrt werden.