Hallo ihr Lieben,
ich wollte mich zurück melden und erzählen, wie es mir so ergangen ist.
Ich habe letztes Jahr so plötzlich aufgehört zu schreiben, weil ich krank wurde. Ich hatte tagelang Kopfschmerzen aus der Hölle und dann ging es los. Extreme Wassereinlagerungen. Ich habe von einem auf den anderen Tag 5 kg zugenommen. Mir passten keine Schuhe mehr. Ich war kraftlos und hätte dauernd schlafen können. Also bin ich zum Arzt. Der hat Blut abgenommen, am nächsten Tag bei mir angerufen, dass ich sofort kommen muss und ich wurde ins Krankenhaus gebracht. Ich hatte einen extrem niedrigen HB-Wert und was noch viel schlimmer war - alle Leberwerte total eskalliert. So arg, dass der Arzt die Befürchtung hatte, ich bekäme ein Leberversagen - was ja dann unter umständen tötlich verlaufen kann.
Ich war fertig mit den Nerven. Wohin mit den Kindern, mit dem Hund. Was passiert mit mir.
Im Krankenhaus wurde ich gründlich untersucht und schnell hatte man den Verdacht, dass ich Diätpillen genommen hätte, die meine Leber beschädigt hätten. Hatte ich aber nicht - die Ärzte wollten mir meine Abnahme (von ca.
30 kg in 5 Monaten) durch Kohlenhydratentzug einfach nicht abnehmen. Nachdem ich dies deutlich gemacht hatte, schob man es auf meine Ernährung. Ich musste das ja glauben, es sind ja schließlich Ärzte. Also bin ich durch durch die ganze Krankenhausgeschichte. Jeden Tag Untersuchungen. Erstaunlicherweise waren alle Ultraschalls okay. Die Leber nicht fett, nicht umgebaut - also doch kein Medikamentenmissbrauch. Das Herz (Ultraschall) prima - die Abnahme hatte ihm nicht geschadet. EKG - BelastungsEKG - alles top. Gesund wie ein junges Mädchen und von Muskelabbau durch Gewichtsabnahme keine Spur. Aber die Leberwerte waren weiterhin schlecht.
Also dachte man an eine angeborene Autoimmunkrankheit, die die Leber schädigen kann.
Jetzt wurde endlich der Immunstatus überprüft. Da das recht lange dauert, lag ich schon seit zwei Wochen im Krankenhaus. Meine Freundin hat sich komplett um meine Kinder und den Hund gekümmert - dabei hat sie doch selbst fünf Kinder. Es geht nichts über gute Freunde.
Schlussendliche Diagnose: Pfeiffersches Drüsenfieber! Juhuuuuu! Langsam wurden die Werte besser, ich durfte wieder gehen. Behandlung gibt es eh nicht. Ich habe ein Sportverbot für ein halbes Jahr erhalten und bin langsam wieder fitter, wacher, leistungsstärker geworden. Ist das ein Kackgefühl, wenn einem so die Kräfte verloren gehen.
Ich habe in der Zeit viel über mein Leben nachgedacht, beschlossen, dass für mich halbe Sachen nicht mehr in Frage kommen und privat Nägel mit Köpfen gemacht. Ich lebe jetzt mit meinem Freund seit Juli zusammen in einem Haus. Zusätzlich noch meine beiden Jungs und sein Sohn und seine Tochter. Wir sind jetzt quasi zu sechst - die Kinder sind 13, 14, 15 und 17 Jahre alt. Ich lebe jetzt also quasi in der Hölle der Pubertät und bin trotzt aller damit verbundenen Probleme so glücklich wie noch nie in meinem Leben.
Achso, wenn auch nicht so wichtig, das Gewicht (68 kg) habe ich gehalten! Ich esse wieder normal - allerdings achte ich darauf, abends nur Salat zu essen. Also Völlerei mit Alk und abends essen gehen, schlägt sofort zu Buche, dementsprechend lasse ich das einfach.
Ich lese mich jetzt mal durch die mir bekannte Tagebücher und hoffe, es geht euch allen gut.
Liebe Grüße