So gegen 17 Uhr hatte ich einen Wert von 0.2mmol Ketonen, was ja eigentlich bedeutet, dass ich aus der Ketose geflogen bin. Hab dann nochmal was gegessen (Fettpastete und eine Bifi) und jetzt zwei Stunden später hab ich einen Wert von 0.9mmol was wieder eine gute Ketose anzeigt.
Die Bedeutung können wir nur interpretieren. Eine wahrscheinliche Option ist, was tiga schrieb, dein Blut war dünner und die Konzentration entsprechend geringer. Eine andere Variante ist, du hattest eine Momentaufnahme, in der der Nachschub an Ketonen noch nicht wieder so groß war, dass der Wert keine nennenswerte Zahlen hervorbrachte. Wahrscheinlich gab es auch keinen Anlass dazu, weil du weder vorher körperlich sehr aktiv warst, noch anderweitig in einen größeren Bedarf für Energie gekommen warst.
Wie jetzt? Ketone werden produziert wenn man viel Fett isst und wenn der Wert steigt, heisst es, dass der Körper gut adaptiert ist (ach so und mein Blutzucker ist zwei Stunden nach dem Essen auf 70 gewesen).
Nein, die Höhe deiner Ketone sagt nichts über die Adaption aus. Als du mit Fasten begonnen hast, hattest du die höchsten Werte und warst noch überhaupt nicht, zu dieser Zeit, adaptiert. Die Werte sinken eher bei zunehmender Adaption, weil der Körper effizienter seinen Energiebedarf decken kann.
Und ja, der Körper produziert Ketone, wenn Fett gegessen wird und du dich in einem ketogenen Stoffwechsel befindest. Das ist nämlich einer der Vorteile bzgl. Abnehmen. In Abwesenheit von Insulin kann diese Energie nicht gespeichert werden. Der Stoffwechsel wird also angeheizt und dein Körper verbraucht mehr. Die produzierten Ketone werden ggf. zur Versorgung herangezogen und sammeln sich jedoch vermehrt an, wenn der Bedarf zu diesem Zeitpunkt nicht gegeben ist. Das kannst du dann kurzfristig im Blut nachweisen. Aber auch nur so lange, bis diese Ketone dann ausgeschieden werden, weil sie auch nicht gespeichert werden können. Wenn sie weg sind, befindet sich dein Körper immer noch in einem ketogenen Stoffwechselzustand. Eben nur, ohne Energiebedarf in diesem Augenblick.
Da überschüssige Energie in Form von Ketonen auch ausgepieselt werden, ist das ein stetiger Kreislauf. Der Zeitpunkt, an dem du gerade misst, ist immer nur ein Standbild, das alleine, nicht den ganzen Film erzählt.
Wenn du dich jedoch an die Bedingungen hältst, die dich in einen ketogenen Stoffwechsel halten, dann darfst du dich auch darauf verlassen, dass sich dein Körper entsprechend deiner Einflussnahme auch verhält.
Macht es dann nicht eigentlich Sinn, sich kurz vor dem Essen und ca. ne halbe Stunde danach mal zu messen um zu sehen wie stark der Körper mit der Ketonausschüttung reagiert und daraus lässt sich dann besser ablesen, wie gut man schon adaptiert ist?
Nein, macht es nicht. Wie oben schon beschrieben, kannst du deine Adaption daran eh nicht ablesen.
Und wenn ich das jetzt richtig interpretiere, ist es gut, dass mein Körper bei Fettreichem Essen wieder mit den Ketone stark ansteigt und es ist ganz normal dass er dann auch relativ zügig mit Sport oder länger nach der Nahrungsaufnahme gegen „0“ geht, einfach weil er gut adaptiert ist?
Ja, das ist sogar sehr gut. Daran kannst du nämlich ablesen, dass er sich genau so verhält, wie du es auch haben willst.
Es zeigt dir, dass wenig Insulin vorhanden ist, du dich dadurch überwiegend in der Fettverbrennung befindest.
Dass die Werte sinken, kann ein Hinweis auf fortschreitende Adaption sein, weil er effektiver bei der neuen Art der Energiebereitstellung wird. Sobald Energie gebraucht wird, kann er sich bedienen und mehr Ketonkörper zu produzieren. Das macht nur
Sinn, wenn auch vermehrter Bedarf besteht. Es kann auch sein, dass deine Körperfunktionen auf regelmäßig wiederkehrende Ereignisse bereits im Voraus reagieren, damit du für eine wahrscheinlich bevorstehende Aktivität gerüstet bist.
das hatten wir ja schon, dass ich da noch etwas selbstunsicher unterwegs bin
!
Dem Prozess traue ich, wobei meine starken Symptome von Anfang (sehr hohe Temperatur, extreme Trockenheit) jetzt wirklich nachlassen und ich damit assoziiere, dass auch die Ketose aufhört. Ist sicher (m)ein Problem.
Sie hört nicht auf, sie wird optimiert.
Es würde ja zumindest bedeuten, dass mein Körper nun die Fette verwerten kann und diese lieber nimmt als KH, da er davon eh zu wenig bekommt.
Er hat keine Wahl, er muss die Fette nehmen, weil du ihm kaum Carbs anbietest.
Wenn ich esse und kurz danach messe müsste ich einen hohen BZ aber einen niedrigen Ketonwert haben und wenn ich etwas warte müsste der BZ sinken und die Ketone steigen.
Ohne Carbs wirst du niemals einen hohen BZ nach dem Essen messen. Da dann auch kein Insulinbedarf besteht, werden ggf. auch immer ein paar Ketone mit dabei sein. Wie viele es sind, hängt dann wieder vom Bedarf ab.
Du kannst nicht erwarten, dass du hohe Werte bekommst, wenn du keine Energieanforderungen an deinen Körper stellst. Das ist wie bei der Berechnung eines "normalen" Leistungsumsatzes. Jemand im Büro braucht weniger Energie als der Bauarbeiter, der bei Wind und Wetter körperlich stark gefordert ist.
Im Umkehrschluss macht es aber auch keinen Sinn nur wegen hoher Werte, den Energiebedarf ankurbeln zu wollen.
Was du jedoch tun kannst. Je mehr Fett du isst und deinem Körper einen Überschuss an Energie bescherst, wird er diese nehmen
müssen, um sie auch zu verbrauchen oder ggf. auch wieder aus seinem System raus zu befördern, wenn du sie nicht abrufst. Nur bei zu vielen Carbs, die du zeitgleich isst, könnte mit Hilfe von Insulin diese Energie als Fett gespeichert werden. Er steigert dann die Körpertemperatur und wird bei der Nutzung seiner Vorräte
großzügiger, weil auch ausreichend bzw. Energie im Überfluss bereitsteht.
Ich meine einfach nur: wenn wir einfach auf unseren konsum vertrauen, ohne jede Messgrösse, nur ein paar körperliche Anzeichen, woher wollen wir dann sicher sein, dass wir - im Gegensatz zu Otto Normal KH-Esser - ständig in der Ketose sind.
Sicher sein, muss nur jemand, der so krank ist, dass es einen gesundheitlichen Nachteil hat, wenn er die Ketose nicht aufrecht hält.
Alle Anderen
hoppen im besten Fall, mal rein und raus, wie es die Umstände gerade ermöglichen. Für diese Wechsel sind wir gemacht und das ist normal.
Die einzig wichtige Messung bei nahrungsinduzierter Ketose, ist das Berechnen der zugeführten Carbs in Abhängigkeit zum individuellen Bedarf.