Irgendwann kommen sie alle wieder zurück....so auch ich..
Ist es schlimm wenn man hinfällt und es lange nicht mehr schafft aufzustehen?!
Ich habe mir diese Frage oft gestellt... nun bin ich wieder hier gelandet nach weiteren 1 1/2 Jahren. Ein langer Zeitraum, in dem ich vieles hätte schaffen können, aber nichts davon erreicht hab. Mir ist es peinlich dazustehen und mir die letzten 5 Jahre anzusehen. Ich war so knapp vor dem Ziel.. über 80kg waren weg.. über ein Jahr harte Arbeit, Stimmungsschwankungen und der täglich neue Kampf - mit mir selber...und dann?..
.. dann kommt der Tag an dem sich alles ändert, der eiserne Wille weg ist, als wäre er nie hier gewesen. Man hat keine Kraft mehr, man gibt auf und resigniert... es ist der Tag an dem alles plötzlich anders ist.. alle Ziele sich in Luft aufgelöst haben, man einfach keine Kraft mehr hat weiter zu machen.. man steht vor dem Spiegel.. man weiss, dass man sich fast halbiert hat... und trotzdem... man sieht es einfach nicht! Ich habe es nicht gesehen.. für mich selber war ich immer noch die "ERR"-Frau.. auch wenn mir alle sagten wie toll ich aussehe und dass ich soviel geschafft habe, ich habe es einfach nicht gesehen, was sie sahen... bei jedem Kompliment, dachte ich nur es ist reine Höflichkeit oder was auch immer...
..und dann kommt eben der Tag, wo man sich selber mehr glaubt als allen anderen..
Ich habe mich mich sehr oft gefragt, wie es dazu kommen konnte.. aber bis heute keine Antwort gefunden.. Theorien hätte ich viele, Ausreden vielleicht sogar noch mehr.. aber
Fakt ist ich habe einfach nur versagt
Jeder einzelne Versuch danach ist gescheitert.. es war so als könnte ich das einfach alles nicht mehr.. das was ich monatelang gemacht habe, war nach 3 Tagen schon so eine Qual, dass ich es nicht mehr aushielt.. ein Versuch nach dem anderen scheiterte.. das Essen hatte mich wieder in seinen Bann gezogen, es war einfach stärker als ich.. dieser Drang nach mehr und mehr und diese befriedigende Gefühl, wenn ich diesen Drang nachgab..
..und natürlich.. ist es genauso auch umgekehrt.. so wie ich es nicht sah, dass ich abnahm, sah ich es auch nicht dass ich zunahm.. Stretchhosen, weite Shirts, ich hatte ja noch ziemlich alle Grössen daheim von 46-62.. zwar nicht mehr viele Sachen, aber aussreichend um nicht nackt herumzulaufen.
..mit der Zeit wurde ich wieder mies gelaunter, wollte nicht mehr raus gehen, schon allein der Arbeitsweg war eine Qual.. ich fühlte mich immer angegafft, hätte nur noch heulen können... die Sessel mit Armlehnen wurden mir wieder zum Verhängnis.. ich traute mich immer weniger.. der Plan endlich nach Jahren wieder wegzufliegen, rückte wieder in weite Ferne, jeder Schritt wurde wieder anstrengend.. 2 Stockwerke zu Fuss und ich brauchte 10 Minuten um wieder ordentlich Luft zu bekommen..
..mir war klar ich musste wieder anfangen.. aber ich konnte nicht.. ich schob es ewig vor mich hin... "morgen dann.. übermorgen..", aber nichts geschah...die Angst vorm scheitern war viel zu gross.. "Was ist wenn ich es wieder nicht schaffe.. wenn ich wieder versage..", fragte ich mich.. aber ich wollte nicht wieder so leben müssen.. dann war da noch mein Freund, der es schon damals mit mir durchgezogen hat.. und irgendwann fingen wir wieder an.. einfach von einem Tag auf den anderen... ohne irgendwelche Pläne, ohne jegliche Vorbereitung..
..mittlerweile war das vor 47 Tagen.. und hier steh ich nun wieder.. ich kann weder mir noch irgendjemanden versprechen, dass ich es schaffe.. weil selber nicht daran glauben kann... damals war ich überzeugt davon es zu schaffen... aber so einfach ist das nicht... es ist wirklich ein täglicher Kampf mit sich selber und vorallem mit seinem Kopf.. und dieser mischt sich (zumindest bei mir) sehr stark ein..
..ich bin einfach nur froh, über jeden Tag den ich geschafft habe, und jedes Gramm welches ich verloren habe... habe noch immer meine Stimmungsschwankungen, meine Ängste und Befürchtungen wenn ich einen Stillstand oder zugenommen habe, führe noch immer Diskussionen mit Leuten, die meinen ATkins ist schlecht und böse... im Grundegenommen bin ich exakt die gleiche, nur ein bisschen älter und dieses mal ohne ERR auf der Waage
Lange habe ich mir auch überlegt ob ich hier wirklich wieder schreiben will, aber als ich so mein Tagebuch durchblätterte wurde mir bewusst, dass es immer schön war sich austauschen zu können oder einfach nur seine Gedanken nieder zu schreiben.. vielleicht mache ist es dieses mal auch so.. vielleicht auch nicht.. wie gesagt, dass kann ich nicht beantworten, denn diesmal schaue ich nur von einem Tag zum anderen...
Jedenfalls habe ich öfters reingeschaut und es gibt doch noch viele von "meinen" Leuten, was mich sehr freut, aber ich freue mich auch auf die neuen Leute.. vielleicht kann ich jemanden Mut machen, dass auch wenn man sich alles versaut hat und 80kg runter hatte, danach noch mehr zugenommen hat.. dass man es einfach nicht zulassen darf, dass einem das besiegt, dass das Essen, die Faulheit, die Stimmungschwankungen die Macht über einen haben.. man ist immer noch dazu fährig sein Leben selber in die Hand zu nehmen, auch wenn es wirklich verdammt schwer ist!
1. - 48. Tag
203.8kg war mein Ausgangsgewicht... ich war schockiert.. vielleicht wäre mir hier meine alte "ERR"- Waage sogar lieber gewesen!Vielleicht war es aber auch gerade dieser Schock, der mich wieder angetrieben hat, es nochmal zu versuchen. Ich schreibe extra "versuchen", da man sich einfach nie sicher sein kann wie es ausgeht.. ja, ich weiss man hört hierbei meine negative Einstellung raus, aber ich weiss von was ich rede...
Mein Freund und ich haben wieder beide angefangen.. er hat nur ein bisschen zugenommen, es ist eben doch einfach wenn beide das gleiche essen.. Morgen sind es 7 Wochen, wo ich wieder Atkins mache. Ich mache es wie früher Phase I, konsequent.
Mit Phase I, meine ich aber die <20KH, die Lebensmittel sind nicht immer ganz passend dazu. Schon gar nicht zur ersten Auflage des Buches.
In diesen 6 Wochen, hatte ich bereits einen Stillstand, der 2 1/2 Wochen andauerte - glaubt mir, es war verdammt schwer, eisen zu bleiben. Aber das ausharren lohnte sich, es ging weiter... so wie immer eigentlich, nur will man nie daran glauben, wenn man steht und steht und steht und dabei vielleicht auch noch zunimmt..
Fazit des Ganzen: -16,4kg
Ist jetzt nicht sonderlich viel, finde ich bei meinem Ausgangsgewicht. Allerdings so ganz ohne Sport. Ich habe leider keinen Vergleich zu vorher, da ich ja gute 2 Monate mein Gewicht nicht sehen konnte.
Was sind schon 16 Kilogramm bei mir? Man sieht nichts, man merkt nichts.. motivierend ist wirklich was anderes.. aber man muss einfach klein anfangen.. so ist das Leben nunmal. Die einzige Motivation ist nur, dass ich jemanden kenne der diese Menge auch abgenommen hat, allerdings in 6 Monaten,mit Hilfe von bisschen gesünder essen und jeden Tag eine Stunde laufen gehen..
Also schneide ich noch ganz gut ab. Momentan kommt noch die extreme Hitze dazu, wo mein Körper besonders gerne Wasser einlagert.. wir haben 39 Grad!
Fragt mich nicht was ich anziehe.. das hat sich nicht geändert.. komme was wolle, aber ohne Weste verlasse ich nicht das Haus.. kaschiert ja..zumindest sagt mir das mein Kopf...
Mal schauen wie es weitergeht.. ich habe einiges umgestellt an meiner Nahrungsaufnahme. Derweil bin ich ganz zufrieden - natürlich könnte es aber schon mehr sein.. aber solange es weiter geht.. ist es ok so..