Mir fällt sowas wie katastrophale Websites berufsbedingt auf, mache (bzw. habe es vor meinem jetzigen Job gemacht) unter anderem manchmal PR-Beratung für kleine Firmen. Fakt ist, mit einer seriösen Website erreicht man mehr Menschen, ist glaubwürdiger (hoffentlich stimmen die Inhalte auch, ist klar) und besser lesbar. Wenn du sagst es gibt die Produkte auch bei anderen, zertifizierten Händlern, dann glaube ich das auch. Aus der Website war das nicht zu entnehmen, total idiotisch eines der wichtigsten Verkaufsargumente nicht in den Vordergrund zu stellen.
Ich habe heute ein bisschen über Basenbäder und -pulver recherchiert. Ich bin nicht überzeugt, dass das wirklich so ein großes Problem ist. Nach der gängigen Übersäuerungs-Theorie müsste eigentlich jeder, der dauerhaft in Ketose ist, massive Säure-Basen-Probleme haben, wird der Haushalt doch angeblich durch den übermäßigen Verzehr von Lebensmitteln tierischen Ursprungs ins Schwanken gebracht.
Alles, was ich an seriösen wissenschaftlichen Auswertungen gefunden habe, bezog sich auf lebensbedrohliche Azidosen. Die latente Übersäuerung konnte zumindest noch nicht in dem Umfang nachgewiesen werden, dass ich mich darauf verlasse. Vor allem die Empfehlung den Säure-Basen-Haushalt über den Urin zu messen ist echt Quark. Der PH-Wert des Urins schwankt im Laufe des Tages, abhängig von Flüssigkeitsaufnahme, Nahrungsmitteln usw. erheblich. Eine echte Azidose lässt sich nur durch Blutgasbestimmung zuverlässig messen (Siehe hierzu auch Kritik an Ketostix, ist das gleiche Prinzip).
Genauer habe ich nicht eine einzige seriöse Studie zum Thema gefunden. Keine. Nur Berichte von Ärzten, Heilpraktikern und Apothekern, die überteuerte Pülverchen verkaufen wollten. Über Sangokoralle habe ich da aber nix gelesen, darum möchte ich das nicht beurteilen. Meistens ging es darum, dass irgendwelche Quacksalber Natron, Kalzium und/oder Magnesium zusammen gepanscht haben, teilweise mit Eisen versetzt (Eisenpräparate sollten gesunde Menschen dringend vermeiden, furchtbar ungesund das Zeug, wenn man es nicht zum Überleben braucht) und zu horrenden Preisen vertickt haben. Mehrere Produkte wurden als gesundheitsbedenklich eingestuft.
Aber natürlich gibt es Momente, in denen man ein bisschen Säure regulierend eingreifen muss. Ich hatte früher, als ich noch KH gegessen habe, extrem oft und heftig Sodbrennen. So übel, dass ich mehrfach zum Arzt musste, der Magen gespiegelt wurde usw. Es wurde allerhand festgestellt, aber nichts wirklich behandlungsbedürftiges. Einziger Tipp meines Arztes: "Achten Sie darauf, was Sie essen."
Für Extremfälle hat er mir einen Besuch in der Apotheke empfohlen, dort hat man mir das teuerste und wirkungsloseste Mittel gegen Sodbrennen angedreht. Hab dann angefangen reine Natron-Tabletten zu schlucken, hat sehr gut geholfen. Dann habe ich aufgehört Getreide zu essen und das Sodbrennen hat augenblicklich aufgehört und kommt nur zurück, wenn ich sehr viel tierisches Protein esse. Ich denke also, dass eine gewisse Säureregulierung nicht verkehrt ist.
Ein Natronbad würde ich daher auch mal ausprobieren, obwohl ich mir dabei ein wenig Sorgen um jene Körperteile mache, für die ein saures Milieu existentiell wichtig ist.
Mein größtes Problem ist, dass ich immer nur persönliche Erfahrungsberichte zu solchen Themen finde, keine Studien. Jetzt ist der menschliche Körper leider so bekloppt, dass etwas, das einem gut tut dem anderen schadet. Ich habe viele Berichte gelesen, in denen Damen von Basenbädern erzählt haben. Die einen überschwänglich, die anderen niederschmetternd. Wem soll man da glauben?
Die meisten Berichte von seriösen Medien gehen eher in diese Richtung:
http://diepresse.com/home/science/4701212/Basenpulver_Sauer-ist-das-halbe-Leben
(kenne viele Kollegen von "Der Presse" persönlich, einige sind wirklich gut).
Fazit: Probleme mit der Knochendichte bei Frauen, gerade in Zusammenhang mit Krebserkrankungen, sind ja gut dokumentiert und wenn dir der Erfolg Recht gibt, wer bin ich das zu beurteilen?
Es ist auf jeden Fall gut zu lesen, dass gewisse Dinge nicht immer nur schlechter werden. Ich hoffe ich bekomme meine Schmelzprobleme mit Xylitol und Zuckerverzicht in den Griff.
Wenn das alles nicht hilft, vergesse ich beim Boxen mal den Mundschutz und lass mir die Beißerchen raushauen und dann auf Kosten der Kasse wieder einbauen.
Ernsthaft, die KK regt mich echt auf. Die Kosten meiner bisherigen Behandlung sind definitiv höher, als die für ein Implantat je gewesen wären. Ist doch dämlich, dass die da nicht individuell entscheiden. Da mein Problemzahn vom medizinischen Standpunkt nicht gezogen werden muss, bekomme ich jetzt so ca. zweimal im Jahr den Zahn neu mit Kunststoff gefüllt. Seit mehreren Jahren. Auf Kassenkosten. Idioten.