Wieso muss es nur so schwer sein, zu verstehen, welche Ernährung die richtige ist, oder zumindest die richtige für einen selbst. Es ist gefühlt so ein Dschungel an Informationen und viele Infos widersprechen sich, obwohl sie häufig so fundiert wirken.
So soll Fasten der Gesundheit guttun, außerdem sollen viele Ballaststoffe gesund und wichtig sein. Viel Gemüse soll sehr gesund sein. Und dann wiederum enthalten viele Pflanzen Substanzen, die schlecht für die Verdauung sind, Entzündungen fördern, Allergien verursachen, Leaky Gut etc. Ach ja, Ballaststoffe sollen (Meinung anderer Experten) schlecht für den Darm sein.
Fasten lässt andererseits die Harnsäurekonzentration ansteigen. Wenn man danach fettreich isst (z. B. ketogen), soll der Harnsäurespiegel hoch bleiben. Und so also mit jedem Fasten mehr und mehr ansteigen.
Dann wiederum heißt es, ketogene Ernährung lässt den Harnsäurespiegel anfangs steigen oder stagnieren, dann sinkt er aber.
Dieses Fett ist gesund, jenes ungesund. Oder aber eben umgekehrt, je nachdem wen man fragt.
Wenig tierische Produkte sollen besser sein - nein halt, lieber so wenig pflanzliches wie möglich, wegen der Lektine etc. - hm, dann vielleicht lieber gar nichts essen, ach nein, dann fastet man ja, das ist ja auch schlecht.
Soooooo schade, dass es echt nicht das EINE richtige gibt. Sondern dass man so viel ausprobieren muss, um herauszufinden, was das Beste für einen selber ist. Und ob das dann auf Dauer gut ist, ist noch eine ganz andere Frage.
Gerade beschäftige ich mich mit dem Thema carnivore diet. Nachdem ich vor ein paar Monaten noch Gemüsemassen und viele Ballaststoffe gegessen habe, was laut Dr. Gundry DAS Mittel sein soll, um gesund zu werden (nebst der Meidung lektinreicher Lebensmittel) tauchen da nun so viele (amerikanische) Ärzte auf, die das Gegenteil lehren. Und von Kindheit an daran gewöhnt, dass Gemüse gesund ist und dass Ballaststoffe wichtig sind, fällt es schwer, zu glauben, sich auf tierische Produkte zu konzentrieren, sei gut für den Körper und Ballaststoffe könnten Schaden anrichten. Aber auch wieder: Es wird vieles so einleuchtend begründet und es gibt so viele positive Erfahrungsberichte.
Nun ja, eins steht außer Frage, mein Schokoladenkonsum, der wieder stark angestiegen ist, muss runter, unter anderem wegen der Oxalsäure und der Antinährstoffe. Ich werde jetzt erstmal eine Weile ganz drauf verzichten. Entkoffeinierter Kaffee bleibt, da sind ja auch Polyphenole drin und ich kann Fett drin unterbringen, das mir sonst ohne die Schokolade vermutlich fehlen würde.
Ob ich mal ganz carnivore ausprobiere.... ich weiß es nicht. Viel zu verlieren habe ich nicht, mein Energielevel will einfach nicht steigen. Und ich glaube nicht daran, dass das ein Burnout ist, unter anderem, weil ich meine Aktivitäten schon echt runtergeschraubt habe. Aber die Warnung "ballaststoffarme Ernährung begünstigt Darmkrebs" lässt mich nicht los.
Durchgehend in Ketose (abgesehen von ein paar Stunden an einem Tag als wir Besuch hatten) bin ich inzwischen seit 7 Wochen. Meist mit sehr schönem GKI.
Ich bin echt gespannt wie die Reise weitergeht, aber am liebsten wäre mir, wenn ich DIE Antwort hätte.
Edit: Säure-Basen-Verhältnis, das ist noch sowas. Basen sollen ja so wichtig sein. Ein Carnivore müsste also hoffnungslos übersäuern.... Und doch: Viele Ärzte machen es jahrelang, viele ihrer Patienten machen es jahrelang, Dr. Boz scheint mir auch kein Freund von Gemüse zu sein und auch nicht von Basenpulver oder sowas.... puh....