AW: Keine Freßattacke seit 2012
Donnerstag, 12:56 Uhr:
War gestern abend noch brav Spazierengehen. Weiß leider nicht, wann ich zu Bett gegangen bin. Nennen wir das mal 22:30 Uhr. Erst gegen 05:00 Uhr aufgewacht - ohne irgendwelches Herzpochen, Zittern, Beben was auch immer.
Na immerhin: Kann man ja schonmal rot im Kalender vermerken: 1 Nacht geschlafen wie ein Gesunder!!!
Wollte dann im Laufe des Vormittags dann noch einen Vormittagsspaziergang durchführen.
Hier muß man sagen: Seit ich die Firma habe (1997), traue ich mich nicht wirklich tagsüber aus dem Haus, weil ja das Telefon gehen könnte. Mobilephone habe ich seit 1998 vom Kopfbogen genommen, weil es mich zu sehr nervte, auch noch außer Haus mit Firmenangelegenheiten behelligt zu werden.
Ich habe quasi so ein Syndrom, wie ein Tier, welches jahrelang in Gefangenschaft war: Da kann man den Käfig weit aufsperren: Es wird den Käfig nicht verlassen. Hinzu kommt ja noch, die angeborene Faulheit, überhaupt aus dem Haus zu gehen.
Da ja auf die Werbung nicht ein einziges Respons kam und es ja im übrigen auch noch den AB gibt, muß ich da noch entschieden lockerer werden. Das muß ich geradezu üben: Ohne jeden Grund das Haus verlassen! Einfach so! Naja - zumindest im Sommer werde ich jede Menge Gründe haben. Das ist doch mal etwas ganz anderes: Einem in der Zukunft liegenden Ereignis mit Freude entgegenblicken. Alle anderen Termine, die momentan auf dem Zettel stehen, lösen bei mir alles andere als Freude aus.
Naja. Aus dem (all)morgendlichen Spaziergang heute wurde im Handumdrehen:Besorgungen tätigen. Na ist auch gut. Die hätten ja früher oder später eh erledigt werden müssen - und jetzt sind sie wenigstens von der Seele 'runter.
Pünktlich um 11:00 Uhr aus heiterem Himmel: Ich weiß jetzt nicht, ob die 3 Ereignisse zufällig zur selben Zeit aufgetreten sind oder ob, das eine Ereignis der Auslöser des anderen Ereignisses war:
Die Reihenfolge ist jetzt alphabetisch:
- Brummigkeit/MIesepetrigkeit,
- Hunger,
- 'Langeweile' denkt mein Kopf plötzlich aus dem Nichts heraus.
Laß uns mal ein wenig bregenstorming tun:
Insofern es gestern auch gegen 11:00 Uhr war, als urplötzlich "Hunger" (war es wirklich Hunger auf Essen? Wer weiß das schon) aufkam, ist es vielleicht einfach nur so, daß der "Körper gedacht hat", daß "Fütterungszeit" sei. Er hat dann alle hierfür notwendigen Prozesse in Gang gesetzt (vielleicht gehört es dazu, das Wort 'Langeweile" zu denken). Also der Pawlow'sche Hund wird darauf konditioniert, daß er zu einer ganz bestimmten Zeit Speichel absondert, obwohl von Essen weit und breit weder was zu sehen noch zu riechen ist.
Allerdings befand ich mich gerade auf der Straße. Ohne es bewußt wahrzunehmen, hätte ich ja auch von den Gerüchen einer Dönerbude beeinflußt worden sein können, die dann zu dem Gedanken:'Langeweile' geführt haben.
Ich glaube nicht an die Existenz von "Essen, weil man sich nicht mag".
Sehr wohl glaube ich an die Existenz von "Essen aus Langeweile/Überllaunigkeit".
Wenn man sonst nicht viel zu lachen hat im Leben, ist Essen möglicherweise die einzige positive Sache, die einem noch bleibt, mit der man für ein paar Minuten die Langeweile vertreiben kann und seine Stimmung etwas aufhellen ODER (wie Alkoholiker "ihre Probleme im Alkohol etränken") seinen Frust in dem (anfänglichen) Wohlgefühl des Essen ersticken kann.
Noch eins: Kaum zu Hause angekommen, habe ich dann Essen präpariert: Spargel (einige Stangen sofort roh), 1 Zwiebel, etwas Butter, Hähnchenmägen, Salz/Curry/Paprika und Wasser in den Topf. Ist mir egal, ob das zusammenpaßt oder nicht. Man lebt nicht, um zu essen. Man iß, um zu leben.
Derweil Walnüsse mit Knochenmark, weil ich wirklich was zwischen die Kiemen haben wollte.
Das war ca. 12:30 Uhr. Jetzt haben wir es 13:29 Uhr. Hungrig bin ich momentan nicht. Von der "Suppe" (an die dann noch ein paar Eigelb und Knochenmark) 'rankommen, habe ich (bis auf einen Hähnchenmagen) noch nichts angerührt. Die soll dann im Laufe des heutigen Tages noch folgen. Ein ganzes Hähnchen (frisch, also NICHT tiefgefroren - leider ohne Innereien), 2 Avocados, Hähnchenleber (frisch - nicht tiefgefroren), Hähnchenmägen (frisch - nicht tiefgefroren), 200 Gramm Sprotten (ich wollte mal was mit kompletten Innereien inklusive Kopf und Schwanz essen), Eier und das österreichische Schmalz (das andere fliegt in den Ofen) habe ich gekauft.
Wegen des Schmalzes hatte ich einen längeren Disput mit mir: Ist ja ein verarbeites "Lebensmittel". Auf der anderen Seite will ich nach wie vor die Skaldeman-Kiste fahren. Hat mir ja bis (ausschließlich) 4.11.2012 gute Dienste geleistet.
Das wäre wirklich wichtig, die wahren Ursachen für den Rückfall vom 4.11.2012 zu ergründen. Wie soll man sich vor etwas schützen, wenn man überhaupt nicht weiß, was es ist???
Ganz nebenbei: Zahnpaste mit Flour d'rin nehme ich seit einigen Tagen nicht mehr (was auch vergebliche Liebesmühe wäre, wenn die Phtalate in der Zahnbürste die Schuldigen wären). Jod-Salz habe ich schon ziemlich lange nicht mehr auf'm Einkaufszettel.
Und nochmal: Ich will nicht ausschließen, daß gewisse "psychische Gebrechen" eine begünstigende Rolle bei Suchtverhalten spielen. Diese aber als Ursache für Suchtverhalten zu deklarieren und sich gar zu der These versteigen: "Behandele die psychischen Gebrechen und Du wirst die Sucht los" ist gemeingefährliche Quacksalberei!!!
Meint denn wirklich jemand, daß eine Ratte, die man heroinsüchtig gemacht hat, den ganzen Tag durch die Gegend läuft:'Ich mag mich nicht. Ich mag mich nicht. Ich mag mich nicht.' Und daß man diese heroinsüchtige Ratte von der Heroinsucht befreit, indem man sie auf die Psychater-Couch nagelt und ihr irgendwelches Psycho-Geschwafel vorbetet???
Ihr einfach kein Heroin mehr zu geben, wäre da wohl die gescheitere Variante!!!
Planting false memories
15:06 Uhr Habe jetzt die "Spargel"-Suppe in mir. Da sie irgendwie noch nicht alle Wünsche erfüllt hat, noch 1 Birne hinterhergeschoben. Der Kopf hatte sich halt in Richtung Birnen und nicht in Richtung Walnüsse gedreht. Skaldeman hin, Skaldeman her: Außerdem: Das zuvor Gegessene ist ja ein gewisser Puffer, daß die Birne nicht pur den Magen abwärtig passiert. Insofern kann sie also keinen Zuckerspike erzeugen.
Jetzt bin ich angenehm satt. Mal sehen, wie lange das anhält.
16:43 Uhr: Ich könnte heulen vor Wut. Aus dem Angenehmsattsein entwickelte sich ein Angenehmmüdesein. Dann habe ich mich hingelegt. Das entwickelte sich dann zum "Vom-Betäubungs-Pfeil-Getroffen". Was dann kam, würde ich eher als Betäubung denn als Schlaf charakterisieren. Dann mußte ich mal. Was macht der doofe Körper: Der zieht sich doch glatt noch 'ne Birne 'rein!!! Kurz zuvor noch ein Flash vor den Augen: Ein unscharfes Bild von Schokolade. Nach der Birne - gestochen scharfe Bilder von Schokolade.
Hier ist doch ernsthaft was faul im Staate Dänemark. Und komm mir keiner mit irgendwelchem Psycho-Mist.
Wenn man "Psycho" hat, fällt man doch nicht von einer einzigen Birne um, als hätte einen der Blitz getroffen.
Ich kann ja mal meinen Bruder fragen, daß er mit seinen Zuckertest-DingbumsDingern herkommt. Dann machen wir hier einen ganz privaten Zuckerbelastungstest.
Aber selbst, wenn irgendwas mit meiner Zucker-Respons nicht in Ordnung wäre: Wie erklären sich die Schokoladen-Bilder bei Birnen-Konsum heute, während ich nach Konsum der 3 Birnen die Tage zuvor keine Probleme hatte???
20:00 Uhr:
Gerade noch rechtzeitig hatte sich ja mein Körper von der Attacke erholt, so daß ich mich zum Auftritt hinquälen konnte.
Wie gestern auch - habe ich den anderen beim Essen zugeschaut, um mich für's Nein-Sagen zu konditionieren.
Dann auf dem Heimweg: Das altbekannte und besonders geliebte:"Ich-bin-mit-der-Gesamtsituation-nicht-zufrieden-Feeling" gepaart mit einem flauen Gefühl im Magen. Das ist keine depressive Episode (die geht anders), sondern ein unbestimmtes Verlangen nach irgendwas (psychoaktive Substanzen - nehme ich mal an).
Das bedeutet: Roter Alarm.
Der doofe Körper denkt, daß er durch Fressen dieses blöde Gefühl wegbekommt. Tatsächlich aber, sofern das zugeführte Essen nicht die "glücklich machenden psychoaktiven Substanzen" enthält, wird er erstmal so richtig wütend.
Da gibt es wieder nur eins: Sofort alle Schotten dicht. Nahrungszufuhr um jeden Preis einstellen, bis sich das doofe Körper-Ding wieder eingekriegt hat.
Und die Frage: Was war denn heute nun schon wieder der Anlaß???
Ach so - ganz nebenbei: Meine Sehkraft hat sich jetzt innerhalb der letzten Stunden drastisch verschlechtert (also diesmal tatsächlich verschlechtert).