Von Freitag auf Samstag hat mein Graupapagei sehr viel Blut verloren. Auf dem Boden waren überall Blutspritzer, und an der Wand eine richtige Blutlache zu sehen. Ich kann in solchen Situationen auch nicht die Fassung bewahren, ich habe nur geheult, mir wurde schlecht vor Aufregung und ich musste mich übergeben. Dann sind wir zum 35 km entfernten Tierarzt gefahren, der auch samstags Notdienst hat.
Von außen konnte man nichts sehen, deshalb nehme ich an, dass in der Nacht etwas aufgeplatzt ist.
Er hing nur zusammengekauert mit schiefer Kopflage auf dem Boden. Zuerst dachte ich, er wäre vor die Wand geflogen.
Er ist ja schon seit Wochen in Behandlung wegen des Pilzes und der "Rachen-Nase-Geschichte". Er bekommt ein Antibitikum über das Wasser, ein Pilzmittel und die Inhalation.
Die Praxis wird von einer Tierärztin und einem Tierarzt geführt. Bis jetzt waren wir immer bei ihm, gestern war sie da und ich muss sagen, sie wirkt irgendwie "handelnder" und auf jedenfall einfühlsamer.
Sie hat ihn auf ein anderes Antibiotikum eingestellt und es ihm sofort gespritzt. Er hat noch weitere Spritzen bekommen, Schmerzmittel usw. Dann hat er Aufbaukost direkt in den Rachen gespritzt bekommen.
Die Zunge ist Gott sei Dank intakt, aber er hat immer noch Eiterbrocken im Rachen.
Die Tierärztin meinte, dass er das Antibiotikum über das Wasser natürlich nicht so hochdosiert aufnehmen kann, deshalb sei es gut, wenn er es jetzt erst einmal drei Tage per Spritze erhält. Er bleibt bis Montag in der Praxis, kommt in eine Wärmebox und wird medizinisch versorgt und mit Aufbaukost aufgepäppelt. Das alles hätter er zu Hause gar nicht bekommen können. Deshalb habe ich ihn mit gutem Gewissen dort gelassen.
Sie ist eine richtig starke Henne, aber ich hoffe sie überlebt das ganze und wird wieder gesund.
Ein Haustier oder ein Tier, um das man sich kümmert, ist wie ein Familienmitglied und man leidet, wenn es ihm nicht gut geht.
An Essen ist momentan nicht zu denken.