Wie seit ihr die ersten Tage um die Runden gekommen?
Hallo Debby,
mein erster Anlauf Keto wurde als Selbstexperiment gestartet. Ich hatte Youtube-Videos gesehen in denen erzählt wurde wie toll man sich fühlt, wie viel Energie man hat, wie gut man schläft, etc. Und da das ja etwas war ja etwas, was ich selbst ohne großen finanziellen Aufwand prüfen konnte, habe ich mich dran gemacht die Spinner zu entlarven - und um das Ergebnis mal vorweg zu nehmen: ich befand sie hatten nicht übertrieben. Diese Phase dauerte bei mir etwa 2 Monate, speckte ein paar Kilo ab (die blieben im Anschluss auch weg, dauerte ein ganzes Jahr bis die wieder da waren, und das ohne dass ich auf die Ernährung geachtet hätte).
Was die Umsetzung angeht lief es alles nicht so gut. Zwar hatte ich eine gute Tracker-App am Start, aber irgendwie hatte ich aufgeschnappt dass es 50g KH am Tag sein dürfen und habe die Kalorien an sich begrenzt, das war nicht optimal. Die größten Schwierigkeiten hatte ich jedoch mit der Essensplanung. Ständig getrieben von der Frage "Was soll ich kochen, damit ich in Ketose bleibe und mein Mann trotzdem nicht Hungern muss" habe ich mich durch unzählige Blogs gewühlt und versucht, leckere Sachen zu finden, um 'meinen normalen Kochalltag' in einen ketogenen Kochalltag umzuwandeln, was ich normalerweise koche in einer ketogenen Variante nachzubauen. Unglaublich viel Aufwand, das klappt jetzt viel besser, aber dazu gleich. Gesundheitlich war von Dünnpfiff des Todes bis Verstopfung alles dabei. Ketogrippe hatte ich kaum, vll ein-zwei Tage bisschen platt gewesen und einen unerklärlichen Schnupfen dem ich der Phase zurechne. Kopfschmerzen habe ich generell oft, daher kann ich dazu nichts sagen. Zu guter Letzt ist Bier meine Achilles-Verse, das trinke ich zu gerne
und das habe ich stark vermisst.
Und zu den guten Aspekten: das Hungergefühl und der Appetit verschwanden recht schnell, daher hatte ich auch schnell ein paar Kilo abgenommen. Auch danach kehrte Hunger nicht mehr richtig zurück. Finde ich super
Alles in allem war ich viel wacher und konzentrierter, schlief idR direkt ein, träumte viel und war morgens ausgeruht und voller Energie.
Was mache ich jetzt anders, dass das klappt? Nach Weihnachten hatte ich mir vorgenommen, nicht nur ein paar Kilo abzuspecken sondern endlich bis runter auf mein Traumgewicht zu schrumpfen. Um nicht in die gleiche Falle wie letztes Mal (komplizierte Umsetzung, dadurch zu viel Aufwand und irgendwann keinen Bock mehr) zu tappen, kam ich auf die glorreiche Idee mal außerhalb der Influencer- und Blogger-Welt nach Rat zu suchen und bin (wie Du ;P) auf dieses Forum gestoßen. Hier bin ich recht schnell auf Tiga gestoßen, mit seinen "
unter 20g KH, mehr Fett als Protein, so viel essen wie man halt Hunger hat" und das war die klare Ansage, die ich brauchte. Dann habe ich noch links und rechts geschaut, in den Tagebüchern die hier so geführt werden (vorzugsweise in denen die nicht nach 3 Einträgen enden), und die Quintessenz ist: jepp, die Ernährung ist monoton, das macht aber gar nichts, man hat sich schnell dran gewöhnt. Ich hab ein Ziel vor Augen und DAS ist mein Weg. Hier gibt es nun ab und zu was richtig gekochtes (Hackbällchen mit Käsefüllung und einer fetten Sahnesauce, Geschnetzeltes mit einer fetten Sahnesauce, Hackfleisch-Käse-Lauch-Suppe, fettes Gulasch), aber hauptsächlich gibt es das was empfohlen wird und das macht zum Glück wenig Arbeit (gebratener Speck mit Eiern, gebratene Würstchen, Käse, selbstgemachte Sauce Hollandaise auf alles falls mal Fett fehlt
,Stück Stremellachs, überall extra Kräuterbutter oder Mascarpone, bis dass die Chose passt...) und für meinen Mann koche ich separat. Ich tracke GENAU was in den Kopf gesteckt wird, aber so lange die Regeln eingehalten werden ("
unter 20g KH, mehr Fett als Protein") ist alles feini und ich esse so viel ich mag. Nach ein paar Tagen schleift sich das ein. Zur Sicherheit gibt es einmal am Tag eine Magnesium-Brausetablette aus dem Aldi, und einmal am Tag ein Glas mit aufgeweichten Flohsamenschalen (ich habe das Gefühl dass damit die Verdauung viel Besser klappt. Und siehe da, seit dem ich das mache gab es keine Probleme mehr). Obst vermisse ich hart, ich esse es so gerne. Und natürlich Bier. Aber ich denke das wird in Maßen wieder kommen, sobald mein Ziel erreicht ist.
Jetzt bin ich kein Experte, und kann auch auf keine jahrelange Erfahrung zurückblicken. Du hattest gefragt wie bei anderen der Anfang lief, daher dieser Einblick. Ich wünsche Dir viel Erfolg!