Neuling sucht Erfahrungsaustsusch bezüglich Ketose

Hallo an alle … nach langer Stöberei im Internet hab ich nun diese Community hier gefunden. Ich hoffe wir können uns gegenseitig unterstützen, Erfahrungen austauschen und uns motivieren.
Ich habe schon ein paar Dinge über ketogene Ernährung gelesen und möchte die ketose unbedingt erreichen . Leider und zu meiner absoluten Überraschung habe ich null ketogrippe und das an Tag 3 .
Ich möchte gern wissen was ich falsch machen denn offensichtlich ist in meiner aufgenommenen Nahrung noch immer zu viel Zucker ( in welcher Form auch immer )
Natürlich verzichte ich auf Süßigkeiten, Brot , Nudeln etc.
esse nicht allzu viel Protein damit auch dieses nicht umgewandelt wird aber trotzdem stellt sich die ketose nicht ein . Bzw habe ich keine zuckerentzugserscheinungen . Was könnt ihr mir empfehlen um die ketone zu überprüfen. Urinsticks ? Blut ?
Über eure Antworten würde ich mich sehr freuen
Liebe Grüße

Hallo Debby

willkommen und viel Spaß im Forum.
Dieses ganze Messgedöns ist Plunder. Also lass es einfach weg.

Führst du ein Ernährungstagebuch? Ich rate hier immer zu fddb.
Der Rest ist eigentlich schon fast banal einfach:

KH unter 20 g/Tag
Nach Gewicht mehr Fett als Eiweiß
Nicht mehr essen, als mit Gewalt durch den Hals geht (also Kallorien nicht beschränken)

Nicht messen
Genug trinken

Wieviel rotes Gemüse ist erlaubt ? In einem griechischen Joghurt stecken doch schon 3 gr Zucker . .
Kann ich bei Gemüse was falsch machen ? Zuviel Gemüse z.b ? Ich esse eine Handvoll Blaubeeren jeden Tag. Halten die mich so weit von meinem Ziel entfernt ? Es muss doch was zu merken sein , Schwindel , konzentrationsschwierigkeiten, Kopfschmerzen. Mundgeruch ….

Was ist rotes Gemüse?
Egal. So läuft das nicht.
Es gibt keine Regeln wie so und so viele Beeren usw.
Abwiegen, in die Datenbank eintragen und die wirft dir dann die KHs in Summe raus.

Gemüse ist aber eher mit Vorsicht zu genießen.
Hülsenfrüchte und alles was zur Speicherung dient (Knollen, Wurzeln, Rizome) kannst du vergessen.
1x pro Woche etwas Kohl bekommt man schon eingebaut.

Milchprodukte sind so eine Sache. Milch ist ein Mittel um bei Kälbern in kurzer Zeit dafür zu sorgen, dass sie zunehmen und wachsen. Das klappt beim Menschen auch. (Nur das Wachstum ist dann eher in die Breite).
Gut gereifte Käse haben aber keine KH und die kann man durchaus essen. Auch gerne um was zu überbacken.

Aber zählen wir doch mal ein wenig zusammen:
eine Hand voll Blaubeeren und ein griechischer Joghurt
Also sind das schon mal 7,6 g KH und damit über ein Drittel der Tagesration (die du natürlich unterschreiten darfst)

Was geht gut?
Gebratene Eier mit Speck und fettes Fleisch.
Mehr braucht es für die ersten paar Wochen eigentlich auch nicht

Debby03 schrieb:

In einem griechischen Joghurt stecken doch schon 3 gr Zucker . .

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Ja, ja die Fallen lauern überall, mach deinen Joghurt selber und lass ihn 24 Stunden in der Joghurtmaschine (oder irgendwo anders bei ca. 42°C) und alle KH sind wegfermentiert.

Erstmal herzlich willkommen, fühl dich wohl bei uns … alle Fragen sind erlaubt, irgendeiner weiß immer eine Antwort.
Morgen startet auf der Seite Simply-Keto.de eine 10-Tage-Challenge zum Start in die ketogene Ernährung. Kostet nichts und bringt einem die Grundlagen bei, sieh es dir doch mal an. (Ich mache hier keine Werbung, gebe nur meine Erfahrung weiter.)

Hey runningmaus , das ist total lieb von dir . Das werde ich mir auf jeden Fall anhören und mitmachen . Das Thema Keto ist ja so komplex und ich möchte in erster Linie meinem Körper gutes Tun deshalb widerstrebt mir der Gedanke soviel tierisches Fett zu mir zu nehmen . Steigt denn da nicht der Cholesterinspiegel?
Fragen über fragen .
Wie seit ihr die ersten Tage um die Runden gekommen? Und ich verstehe nicht , es gibt soviel Bücher mit unzähligen Rezepten und doch immer wieder mit Sovielen KHs das man eben mit solch Rezepten garnicht in ketose kommen kann . Habt ihr literaturtips?
Ich bin für jede Antwort Dankbar
Lg

Keine Angst vor tierischen Fetten. Ich vermeide sogar eher pflanzliche Fette (nicht komplett, aber größtenteils).

Für den Cholesterinspiegel ist es wurscht ob die Fette pflanzlichen oder tierischen Ursprungs sind. Streng genommen ist der Cholesterinspiegel sogar wurscht.
Es geht um das Verhältnis von Trigliceridenm, LDL und HDL. Das haben andere aber sicher viel genauer auf dem Schirm.
Wichtig ist aber, dass dieses Verhältnis sehr ungünstig durch Kohlenhydrate beeinflusst wird, also den Transport von Leberfett (gebildet aus den KH) zu den Fettzellen. Wenn die KH wegfallen, entfällt auch diese Problematik.

Zu den vielen Rezepten: Die meisten sind eher schlecht und nur für Low Carb aber nicht für Keto geeignet. Aber wozu braucht es auch viele Rezepte, wenn man nur die KHs weglässt? Braucht es zum Weglassen ein Rezept?

Debby03 schrieb:

Das Thema Keto ist ja so komplex und ich möchte in erster Linie meinem Körper gutes Tun

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Das Thema selbst ist total simpel.
Nur diejenigen, die dir was verkaufen wollen, machen es kompliziert, DAMIT du ihre Hilfe als Coach oder die Pläne oder die Lebensmittel kaufst.

Also mach dich nicht verrückt. Es kann auch ganz einfach sein.
Bleib einfach unter 20 Gramm Carbs über den Tag verteilt und mehr Fett als Eiweiß - auch in Gramm. Dann klappt das.
Und Vorsicht mit Milchprodukten am Anfang.
Aber Butter, Sahne und Mascarpone gehen.

Debby03 schrieb:

es gibt soviel Bücher mit unzähligen Rezepten und doch immer wieder mit Sovielen KHs das man eben mit solch Rezepten garnicht in ketose kommen kann . Habt ihr literaturtips?

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Das ist wiederum der Verkaufstrick.
Je einfacher du es am Anfang hältst, umso sicherer kommst du rein.
Eiervariationen und Fleisch, Butter im Kaffee und überalldran.
Du brauchst nix Kompliziertes. Und wenn doch? Dann schau unter den Rezepten hier, finde die, die Phase Null =0 oder Phase 1 heißen, da sind die KH am niedrigsten. Mach es erst, wenn die Ketolyse läuft.

Messen?
Kann man machen, muss man aber nicht. Kann auch zu Verwirrung führen.
Du wirst schnell merken, dass du mit 2 bis 3 Mahlzeiten ohne Snacken klarkommst.
Iss dich satt, aber hau dich nicht voll dass du überläufst.
In Ketose darfst du am Anfang nicht auf Kalorien achten, das kommt irgendwann nach etlichen Monaten vielleicht.
Oder wenn du dein Zielgewicht erreicht hast und halten willst.

Kauf dir bei ebay für 2-3 Euro das gebrauchte Buch von Dr. Robert Atkins - Die Diät-Revolution - das reicht.

Debby03 schrieb:

Wie seit ihr die ersten Tage um die Runden gekommen?

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Hallo Debby,
mein erster Anlauf Keto wurde als Selbstexperiment gestartet. Ich hatte Youtube-Videos gesehen in denen erzählt wurde wie toll man sich fühlt, wie viel Energie man hat, wie gut man schläft, etc. Und da das ja etwas war ja etwas, was ich selbst ohne großen finanziellen Aufwand prüfen konnte, habe ich mich dran gemacht die Spinner zu entlarven - und um das Ergebnis mal vorweg zu nehmen: ich befand sie hatten nicht übertrieben. Diese Phase dauerte bei mir etwa 2 Monate, speckte ein paar Kilo ab (die blieben im Anschluss auch weg, dauerte ein ganzes Jahr bis die wieder da waren, und das ohne dass ich auf die Ernährung geachtet hätte).

Was die Umsetzung angeht lief es alles nicht so gut. Zwar hatte ich eine gute Tracker-App am Start, aber irgendwie hatte ich aufgeschnappt dass es 50g KH am Tag sein dürfen und habe die Kalorien an sich begrenzt, das war nicht optimal. Die größten Schwierigkeiten hatte ich jedoch mit der Essensplanung. Ständig getrieben von der Frage "Was soll ich kochen, damit ich in Ketose bleibe und mein Mann trotzdem nicht Hungern muss" habe ich mich durch unzählige Blogs gewühlt und versucht, leckere Sachen zu finden, um 'meinen normalen Kochalltag' in einen ketogenen Kochalltag umzuwandeln, was ich normalerweise koche in einer ketogenen Variante nachzubauen. Unglaublich viel Aufwand, das klappt jetzt viel besser, aber dazu gleich. Gesundheitlich war von Dünnpfiff des Todes bis Verstopfung alles dabei. Ketogrippe hatte ich kaum, vll ein-zwei Tage bisschen platt gewesen und einen unerklärlichen Schnupfen dem ich der Phase zurechne. Kopfschmerzen habe ich generell oft, daher kann ich dazu nichts sagen. Zu guter Letzt ist Bier meine Achilles-Verse, das trinke ich zu gerne und das habe ich stark vermisst.
Und zu den guten Aspekten: das Hungergefühl und der Appetit verschwanden recht schnell, daher hatte ich auch schnell ein paar Kilo abgenommen. Auch danach kehrte Hunger nicht mehr richtig zurück. Finde ich super Alles in allem war ich viel wacher und konzentrierter, schlief idR direkt ein, träumte viel und war morgens ausgeruht und voller Energie.

Was mache ich jetzt anders, dass das klappt? Nach Weihnachten hatte ich mir vorgenommen, nicht nur ein paar Kilo abzuspecken sondern endlich bis runter auf mein Traumgewicht zu schrumpfen. Um nicht in die gleiche Falle wie letztes Mal (komplizierte Umsetzung, dadurch zu viel Aufwand und irgendwann keinen Bock mehr) zu tappen, kam ich auf die glorreiche Idee mal außerhalb der Influencer- und Blogger-Welt nach Rat zu suchen und bin (wie Du ;P) auf dieses Forum gestoßen. Hier bin ich recht schnell auf Tiga gestoßen, mit seinen "unter 20g KH, mehr Fett als Protein, so viel essen wie man halt Hunger hat" und das war die klare Ansage, die ich brauchte. Dann habe ich noch links und rechts geschaut, in den Tagebüchern die hier so geführt werden (vorzugsweise in denen die nicht nach 3 Einträgen enden), und die Quintessenz ist: jepp, die Ernährung ist monoton, das macht aber gar nichts, man hat sich schnell dran gewöhnt. Ich hab ein Ziel vor Augen und DAS ist mein Weg. Hier gibt es nun ab und zu was richtig gekochtes (Hackbällchen mit Käsefüllung und einer fetten Sahnesauce, Geschnetzeltes mit einer fetten Sahnesauce, Hackfleisch-Käse-Lauch-Suppe, fettes Gulasch), aber hauptsächlich gibt es das was empfohlen wird und das macht zum Glück wenig Arbeit (gebratener Speck mit Eiern, gebratene Würstchen, Käse, selbstgemachte Sauce Hollandaise auf alles falls mal Fett fehlt ,Stück Stremellachs, überall extra Kräuterbutter oder Mascarpone, bis dass die Chose passt...) und für meinen Mann koche ich separat. Ich tracke GENAU was in den Kopf gesteckt wird, aber so lange die Regeln eingehalten werden ("unter 20g KH, mehr Fett als Protein") ist alles feini und ich esse so viel ich mag. Nach ein paar Tagen schleift sich das ein. Zur Sicherheit gibt es einmal am Tag eine Magnesium-Brausetablette aus dem Aldi, und einmal am Tag ein Glas mit aufgeweichten Flohsamenschalen (ich habe das Gefühl dass damit die Verdauung viel Besser klappt. Und siehe da, seit dem ich das mache gab es keine Probleme mehr). Obst vermisse ich hart, ich esse es so gerne. Und natürlich Bier. Aber ich denke das wird in Maßen wieder kommen, sobald mein Ziel erreicht ist.

Jetzt bin ich kein Experte, und kann auch auf keine jahrelange Erfahrung zurückblicken. Du hattest gefragt wie bei anderen der Anfang lief, daher dieser Einblick. Ich wünsche Dir viel Erfolg!

Wow vielen Dank für die Antworten und Einblicke . Ich selbst habe mir jetzt ein Rezeptbuch ausgeliehen wo die Carbs Detailliert drunter stehen . Seit gestern bin ich nun unter 15 KH dennoch passiert nichts . Nada . Keine Ketogrippe . Die ketosticks zeigen auch im Urin negativ an . Ich werde das noch eine Weile beobachten und anfangen mein Essen zu tracken was mir allerdings sauer aufstößt da ich weis das mir das ganze abgewiege Bild ztl zu umfangreich wird . Ja das mit dem Hunger und dem Appetit ist eine feine Sache , ich ess tatsächlich drei Mahlzeiten und nichts zwischendurch. Waage zeigt aber auch kaum Veränderungen an . Heute ist Tag 5 , ohne Zucker . Sollte da nicht mehr passieren ?! Ich bin ungeduldig.
Heute Mittag gab es bei mir Petersiliensalat mit Garnelen und Oliven mit einem Schuss MCT Öl .
Kann es sein das meine Leber einfach keine ketone Produzieren kann ? Sollte es sowas geben ? Vielleicht gerade jetzt nach der OP das dir Leber noch mit anderen toxischen Abbauprodukten beschäftigt ist ?
Selbst die ersten drei Tage dieser Woche war ich unter 20 KHs und da sollte doch was passieren……, arrrrrrrgh zum Haare raufen

Debby03 schrieb:

Heute ist Tag 5 , ohne Zucker .

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Aber wieviel Gramm Carbs? Oder denkst du, dass nur Zucker dann Carbs wären?

Hast du die Challenge begonnen?

Von welchem Gewicht reden wir hier bei welcher Größe?

Welche Art OP? Gibt es Medikamente?

Alles andere ist rumrätseln...

Debby03 schrieb:

Kann es sein das meine Leber einfach keine ketone Produzieren kann ? Sollte es sowas geben ?

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Nein. Ketolyse ist das Notfallprogramm des Körpers wenn keine Kohlenhydrate kommen über längere Zeit. Damit greift er auf seine angelegten Energiespeicher zurück. Andere nennen das dann Fett.

Falls du aber vorher lange Zeit sehr viele Kohlehydrate gegessen hast und dir vielleicht sogar eine Fettleber zugelegt hast, was inzwischen jeder dritte hat auch ohne Übergewicht, dann könnte es sein, dass dein Körper zuviel Insulin produziert. Und dann dauert es länger, weil erst einmal die gespeicherten Kohlenhydrate als Glycogen abgebaut werden müssen und sich die Insulinausschüttung wieder normalisieren muss. Das ändert aber nix an der Therapie dafür: KH-armes Essen mit viel gutem Fett und einigem an Protein. Also alles, was Tiga schon gesagt hat.

Mein Essen ist nicht monoton. Es gibt jeden Tag Dinge die ich gerne mag.
OK, für ein paar Jahre jeden Tag in Schmalz gebratene Rühreier mit Speck sind nun nicht gerade die Ausgeburt an Abwechslung. Aber das war ja auch nur das Frühstück. Als Teenager habe ich zum Frühstück 2 Scheiben Buttertoast mit Kirschmarmelade gegessen. Sicher 5 Jahre lang. Also Frühstück muss schmecken und satt machen.
Inzwischen gibt es auch mal Eiermuffins mit Thunfisch oder Pizzaei zum Frühstück.
Die Hauptmahlzeit bleibt aber das Abendessen. Da gibt es sehr viele und sehr leckere Sachen.
Heute z.B. Wurstsalat

Aber sonst auch eher richtiges Fleisch
Steak, Kotelett, Rouladen, Schweinebäckchen, Gulasch, Kalbsbäckchen, Ente, Huhn, Schnitzel, Lamm, Hase, Reh, Hirsch, Strauss, Gans, Pute, Schweinefilet, Rinderfilet, Bratwurst, ... usw. Es braucht nicht viel und man kann 1-2 Monate in Folge jeden Tag was anderes essen.