Und da ich gerade so am rumdenken bin und im Flow, fällt mir eins nach dem anderen ein. Was mir am Frühstück so gefällt und was nicht. Und warum es für mich eher die Pest mit Folgen ist...
Als Kind war es Pflichtprogramm inklusive der besorgten Mutter: Aber Kind, du musst doch was essen! Wir machen uns doch Sorgen! Aber ich wollte eben keine Marmelade, keine Brötchen oder Brot. Bäh. Und schon gar kein Müsli oder Milch. Ich mochte Butter im Kaffee wie mein Opa und nicht dieses Kabazoix oder Ovomaltine. Vielleicht Salami oder Kalbsleberwurst. "Aber du kannst doch nicht morgens schon Wurst essen, wie soll das denn enden? Das tut man doch nicht!" Mein ostpreußischer Onkel hat mir zu einer Erleuchtung verholfen, weil er mir Butter unter die Leberwurst geschmiert hat - aber für uns war das dekadent und verboten.
Später dann Budwig-Öl-Frühstück wäre nicht schlecht gewesen, aber der Quark... immerhin standen die Kühe noch alle auf der Weide.
Dann so ab 14 Diät-Karriere mit EW und Atkins, ich war gerettet.
Später im Beruf Makrobiotik, viel Rohkost, Würstchen und Fisch. Später Diamond und Rohkost-vegetarisch. Und ab 89 Rotationsdiät wg der vielen NMallergien + Unverträglichkeiten - gaaaaanz schwierig. Musste ich ja alles selbst produzieren, es gab ja nix zu kaufen, all das was heute selbstverständlich ist, war unbekannt. Muss man sich vorstellen die ersten Miracoli wurden in meiner Kindheit erfunden, aber Pizza kannte man nicht. Die erste Pizzeria eröffnet hier in der Gegend, da war ich bereits auf Atkins mit 14.
Dann in meinem späteren Beruf war Frühstück ein Must. Meist fanden die Besprechungen und ARbeitsvorbereitung und -Aufteilung beim Pflichtfrühstück statt. Entweder in der Kantine oder jeder brachte was mit. Und was wohl? Marmelade, süße Teilchen, Croissants und alle Fettgegner und bei jedem immer Kommentare darüber wer was isst und was Tabu ist zb Eier und Speck etc.pp. ich war echt unglücklich damit. Oder noch zusätzlich bei monatlichen Abteilungsfesten im Jesuitenschlößl fuhr dann einer extra los um rechtzeitig noch vor 12 die Weißwürschtel und Brezn und Weißbier zu holen, damit sie das 12Uhr-Läuten nicht hören. Von Weißwürschten wird mir auch heute immer noch übel, aber auch schon als Kind. Vielleicht zuviel Muskat drin oder was auch immer.
Urlaub mit Büffet war noch nicht erfunden und wenn, dann gab es 5 Sorten Brötchen, 3 Sorten Brot, Müsli in allen Variationen, Marmeladen, Nutella, Honig, 3 Sorten Saft und evtl. Aufschnittwurst und Ei nur auf Bestellung.
Erst spät, in einer eher männlich geprägten Umgebung lernte ich Frühstück kennen mit Rühreiern mit Speck, Ei Benedikt, Würstchen, Bacon, Fischvariationen, Gemüse, etc kennen und lieben.
Und genau davon rede ich, wenn ich frühstücken denke im positiven Sinn.
Bereits vorgestern gabs ja zu meiner eigenen Verblüffung vor 11 schon Berner Würstel ohne was, weil ich heiß drauf war und so früh schon Hunger hatte.
Von daher gibt es morgen früh Wiener Würstchen mit einer Senfhollandaise und vielleicht Sprotten mit Sprossen auf LS-Kräcker.