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Habe ich richtig verstanden, dass die Lösung sein soll, per Haaranalyse Nährstoffmängel festzustellen und dann gezielt zu beheben? Oder habe ich da irgendwas nicht verstanden?

Also, erstmal Selbsttest. Dann mal weiterlesen. Und YT. Einfach Input in der Sache BEVOR man Geld ausgibt und BEVOR man unnütze Kurse bucht.

Mein vermutlich nächster Schritt wird sein, einen Urintest bei Medivere zu machen, ich bin da eh Kunde. Da die Dame der hpuandyou einen Nachlass gewährt ist das dann günstiger als beim Doc. Wird etwas 30 Euronen kosten. Allerdings muss ich vorher mindestens eine Woche auf Zink, B-Vitamine, Eier, Leber, und sonstige VitB-Lieferanten verzichten sowie auf Himalaya-Salz und Multiminerale wg dem Mangan und Molybdän. Aber auch Eisen. Erst dann kann der Test erfolgreich sein im Sinne von positiv.

Haartest kann ich eh vergessen. So einfach.
 
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Heute morgen ist schon mal wieder schlechter mit dem BZ als gestern - zumindest die Zahlen.

Tatsächlich hab ich vorhin den ATemtester getestet, ob er kaputt ist. Weil nur noch 0000 ist einfach heftig seit gestern. Also hab ich 1 Tr. Pfefferminzöl auf die Zunge und dann getestet: 499! Direkt vor dem Tuten des Warnsystems wg Alk. Also ist die "Hoffnung" dass es am kaputten Tester läge, auch kaputt. Aber echt, wie krank ist es denn, zu hoffen, der Tester wäre kaputt? Boah!

Ich verstehe es halt nicht. Oder nur so, dass die Insulinresistenz zu geringer Insulinausschüttung führt und dadurch wieso auch immer vorhandenes, also mobilisiertes oder produziertes Glykogen als BZ im Blut landet und verlangsamt abgebaut wird. Oder zuviel Protein? Naja, das hatte ich gestern morgen ja nun nicht und trotzdem kein bhb im AK-Test den ganzen Tag und im Blut nur 0,2 trotz der Mengen an mct und Butyrat. Wo geht das hin?

Kann es sein, dass das direkt vor Ort im Darm gebraucht wird zur Reparatur und überhaupt gar nicht erst im Blut oder sonstwo ankommt? Heißt das, ich brauch mehr? Das ist die einzige Logik, die ich gerade finde...

Also erhöhe ich mal den Input an Ketonen. Mal sehen, was passiert.
 
Das ist wirklich seltsam, dass du momentan noch nicht mal Keton-Feedback von den Zusätzen bekommst.🤔
 


Fiber and Colon Health On A Well-Formulated Ketogenic Diet: New Insights Question Its Role As An Unconditional Requirement

Where does fiber fit into a well-formulated ketogenic diet? Virta experts break down the science and the answer may surprise you.
www.virtahealth.com
www.virtahealth.com

"Aufgrund der ketonsuppressiven Ernährung (d. h. alles, was mehr als 30 % des täglichen Energiebedarfs in Form von Kohlenhydraten und Eiweiß liefert) sind landwirtschaftliche Gesellschaften auf eine optimierte Ernährung mit Ballaststoffen und Mikroorganismen im Dickdarm (auch bekannt als das eigene Mikrobiom) angewiesen, um die Gesundheit des Dickdarms und vielleicht auch anderer Organe zu erhalten. Diese Tatsache hat zu einer fieberhaften Forschung geführt, um das optimale menschliche Mikrobiom zu finden - unter der Annahme, dass wir alle genügend Ballaststoffe als Substrat essen, um das gewünschte Produkt dieses Mikrobioms (Butyrat) zu produzieren. Butyrat ist ein bevorzugter Brennstoff (gegenüber Glukose oder längeren Fettsäuren sowie anderen SCFAs), um die Zellen im Dickdarm zu ernähren. Es gibt jedoch deutliche Hinweise darauf, dass ein Teil des durch die Dickdarmfermentation produzierten Butyrats durch den Blutkreislauf in den gesamten Körper transportiert wird und so die Gesundheit anderer Organe wie Herz und Gehirn¹ verbessert.

Aus der Perspektive der Mehrheit der Weltbevölkerung, die sich heute "traditionell" westlich ernährt, werden diese systemischen Auswirkungen der Fermentation von Ballaststoffen im Dickdarm zu Recht als Beweis für eine ballaststoffreiche Ernährung herangezogen, insbesondere für eine Ernährung, die reich an langkettigen Polysacchariden, den sogenannten löslichen Ballaststoffen, ist. Dieses Substrat produziert im Rahmen eines optimierten Mikrobioms Butyrat in einem theoretischen Verhältnis von bis zu 49 zu 100 (d. h. 49 Gewichtsprozent) aus löslichen Fasern. Somit könnte eine Ernährung mit einem sehr hohen Anteil an löslichen Ballaststoffen, die 50 g pro Tag liefert, zu einer Butyratproduktion im Dickdarm von bis zu 24 g pro Tag führen. Da nur ein Bruchteil dieses Butyrats in den Körperkreislauf gelangt (d. h. ein Teil wird vom Dickdarm verbraucht und ein Teil von der Leber extrahiert), sind die spürbaren Vorteile einer ballaststoffreichen Ernährung für andere Organe möglicherweise auf die Brennstoff- und Signalwirkung von nicht mehr als 10 g Butyrat pro Tag zurückzuführen.

Wenn man davon ausgeht, dass die Landwirtschaft höchstens in den letzten 10.000 Jahren einen dominanten Einfluss auf die menschliche Ernährungsweise hatte, während sich viele menschliche Populationen seit 2.500.000 Jahren von der äquatorialen Heimat unserer Vorfahren wegentwickelt haben, stellt diese jüngste kohlenhydratreiche Phase der menschlichen Evolution weniger als ein halbes Prozent unserer metabolischen Vergangenheit dar. Zahlreiche nomadische Jäger- und Hirtenkulturen wie die Massai, die Mongolen und die amerikanischen Ureinwohner der Great Plains haben nicht nur ohne Ballaststoffe überlebt, sondern sind bis in die letzten 100-200 Jahre hinein gut gediehen. Wie kann also der Dickdarm einiger Menschen mit wenig oder gar keinen löslichen Ballaststoffen überleben?

Wir wissen jetzt, dass eine ketogene Diät die Leber dazu veranlassen kann, täglich zwischen 75 und 150 Gramm Beta-Hydroxybutyrat (BOHB) zu produzieren. Chemisch gesehen ist BOHB fast identisch mit Butyrat, mit Ausnahme eines zusätzlichen Sauerstoffs. Sowohl Butyrat als auch BOHB können von den Mitochondrien als effizienter Brennstoff verwendet werden, und beide haben entzündungshemmende und epigenetische Wirkungen. In dieser entzündungshemmenden Rolle ist BOHB jedoch wirksamer².

Unsere Hypothese lautet also: Während die Kombination aus einem hohen Ballaststoffanteil in der Nahrung und einem optimalen Mikrobiom bei einer ketogenen Ernährung entscheidend für die Gesundheit ist, nimmt diese Notwendigkeit im Rahmen einer ketogenen Ernährung ab. Dies liegt daran, dass eine adäquate Kohlenhydratrestriktion die Leber dazu veranlassen kann, ein Vielfaches an BOHB zu produzieren, als man über die Fermentation im Dickdarm als Butyrat herstellen könnte. So könnte ein ketoangepasster Mensch, dessen Leber 100 g BOHB pro Tag produziert - obwohl er etwa 50 g für das Gehirn und 25 g für das Herz benötigt - immer noch in der Lage sein, 25 g für die Aufrechterhaltung der Gesundheit und Funktion des Dickdarms bereitzustellen, ohne dass eine nennenswerte Butyratproduktion im Dickdarm durch unverdauliche Kohlenhydratfermentation erforderlich ist.

Da die Ketose bei den meisten Menschen mit einem Gesamtkohlenhydratkonsum von 30 bis 50 Gramm pro Tag aufrechterhalten werden kann, bleibt in der Ernährung viel Platz für ballaststoffreiche Lebensmittel wie nicht stärkehaltiges Gemüse, Nüsse, Samen und Beerenfrüchte. Der Verzehr dieser Lebensmittel hat den zusätzlichen Vorteil, dass sie wichtige Mineralien wie Kalium und Magnesium liefern. Es geht also nicht um ein Entweder-Oder, sondern um eine gut formulierte ketogene Diät (WFKD), die die Vorteile der Ketonproduktion in der Leber und eine angemessene Menge an Ballaststoffen vereint - also das Beste aus beiden Welten.

Natürlich kann eine ballaststoffreiche Ernährung auch andere Vorteile für den Dickdarm und die Gesundheit des Körpers mit sich bringen. Ballaststoffreiche "echte Lebensmittel" (im Gegensatz zu den meisten gereinigten Ballaststoffpräparaten) sind auch reich an anderen Phytonährstoffen und essenziellen Mineralien. Wir wollen damit nicht sagen, dass Ballaststoffe unwichtig sind. Um genau zu sein, stellen wir die wichtige Rolle der Ballaststoffe für die Gesundheit des Dickdarms - zusammen mit einem optimierten Mikrobiom - im Zusammenhang mit einer Ernährung, deren Gesamtmenge an Kohlenhydraten und Proteinen hoch genug ist, um die Ketose zu unterdrücken, nicht in Frage. Kulturelle, historische und jetzt auch starke biochemische Beweise deuten jedoch darauf hin, dass viele der Vorteile der Faserfermentation im Dickdarm durch die normale physiologische Produktion von BOHB durch die Leber während einer gut formulierten ketogenen Diät ersetzt werden können.
..................................
Was sind Ballaststoffe?
Obwohl die Definition etwas nebulös sein kann, bestehen Ballaststoffe aus verschiedenen Bestandteilen von Pflanzen wie Gemüse, Getreide, Hülsenfrüchten, Nüssen und Früchten, die im Dünndarm weder verdaut noch absorbiert werden, aber dennoch von Bakterien im Dickdarm fermentiert werden können. Ballaststoffe werden häufig in zwei Kategorien eingeteilt:
- Löslich (absorbiert Wasser, erhöht die Stuhlmasse, neigt zur Gärung)
- Unlöslich (fördert die Beweglichkeit, weniger anfällig für Gärung)
Die meisten von uns haben schon von den Vorteilen von Ballaststoffen gehört. Man hat uns gesagt, dass sie gut für die Darmgesundheit sind, den Cholesterinspiegel senken, das Risiko für Typ-2-Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und einige Krebsarten verringern und beim Abnehmen helfen. Das hört sich alles sehr gut an! Ein Großteil der umfangreichen veröffentlichten Forschungsarbeiten über gereinigte Ballaststoffquellen hat jedoch keinen eindeutigen Nutzen der Ballaststoffe selbst, unabhängig von anderen Faktoren, für die Gesundheit nachgewiesen.

Da Ballaststoffe offiziell nicht als essenzielle Nährstoffe gelten, d. h. der Körper kann auch ohne die Aufnahme von Ballaststoffen funktionieren, gibt es in den Vereinigten Staaten keine offizielle empfohlene Tagesdosis (RDA) für Ballaststoffe. Es gibt jedoch einige allgemeine Richtlinien, die einen durchschnittlichen Tageswert (DV) von etwa 25 g oder mehr pro Tag vorschlagen.

Trotz der Betonung von Ballaststoffen als Teil einer gesunden Ernährung (unter der Voraussetzung, dass man viele Kohlenhydrate zu sich nimmt und sich nicht in einer Ketose befindet), sind Ballaststoffe an sich kein essenzieller Nährstoff. Aus dieser Sicht spielen lösliche Ballaststoffe eine unterstützende Rolle für die Gesundheit des Dickdarms, aber nur, wenn man ein optimiertes Mikrobiom hat, das Butyrat produziert. Obwohl Ballaststoffe bei der Gesundheitsförderung in der Regel an erster Stelle stehen, sind sie die eigentlichen Stars der Show, da sie in erster Linie die Produktion von kurzkettigen Fettsäuren wie Butyrat fördern.

Kurzkettige Fettsäuren
Drei kurzkettige Fettsäuren - Acetat, Propionat und Butyrat - werden im Darmlumen durch bakterielle Fermentation von Ballaststoffen gebildet. SCFAs dienen als Energiesubstrate für den Darm und haben weitere positive Auswirkungen auf die Darm- und allgemeine Gesundheit. Butyrat ist der am besten erforschte der SCFAs und wird mit vielen der gesundheitsfördernden Wirkungen in Verbindung gebracht, die mit der Fermentation von Ballaststoffen im Dickdarm verbunden sind. Der SCFA Butyrat hat auch einige ziemlich starke entzündungshemmende Eigenschaften, die die Darmbarriere, die Immunfunktion der Schleimhäute⁴ und den zellulären Energiestoffwechsel⁵ verbessern.

Eine dieser starken Funktionen von Butyrat ist seine Wirkung als Histon-Deacetylase (HDAC)-Inhibitor⁶. HDACs sind Enzyme, die bestimmte Gene (d. h. epigenetische Regulierung) von Zielzellen regulieren, und ihre Hemmung durch Butyrat kann dazu beitragen, unerwünschtes Zellwachstum und oxidativen Stress zu reduzieren. Diejenigen unter Ihnen, die mit unserem früheren Beitrag über BOHB vertraut sind, werden sich daran erinnern, dass BOHB auch ein HDAC-Inhibitor ist. Sowohl Butyrat als auch BOHB binden an denselben Zelloberflächenrezeptor im Dickdarm, was bedeutet, dass sie bei Bindung ähnliche tumorunterdrückende Wirkungen haben können. Dies ist wahrscheinlich einer der zugrundeliegenden Mechanismen, durch den der Verzehr von Ballaststoffen zu einer Verringerung der Häufigkeit von Dickdarmkrebs beiträgt.

Der Einfluss von Ballaststoffen auf Komponenten der Gesundheit
Wir haben bereits einige der Vorteile erwähnt, die den Ballaststoffen zugeschrieben werden, darunter die Verbesserung der Darmgesundheit und -motilität, die Verringerung des Risikos für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die Verbesserung des Blutzuckerspiegels und der Insulinempfindlichkeit sowie die Unterstützung bei der Gewichtskontrolle. Wie Ballaststoffe zu diesen Aspekten beitragen, ist wahrscheinlich multifaktoriell bedingt, aber ein roter Faden zieht sich durch alle diese Aspekte: die Wirkung von Butyrat. Interessanterweise zeigen sich bei Personen, die sich in einer Ketose-Ernährung befinden, ähnliche und in einigen Fällen sogar noch stärkere Verbesserungen bei denselben Ergebnissen.

Darmgesundheit und Motilität. Die Darmgesundheit und die Beteiligung des Darmmikrobioms an der allgemeinen Gesundheit, der Immunfunktion und der Modulation von Krankheiten sind Themen von wachsendem Forschungsinteresse. Die Fermentierung von Ballaststoffen im Dickdarm kann die Darmmotilität beeinflussen, Substrat für die Zellen der Darmschleimhaut liefern und krebshemmende Wirkungen haben, was größtenteils auf Butyrat und seine Rolle bei der HDAC-Hemmung⁸ zurückzuführen ist. Und unter bestimmten Umständen kann Butyrat synergetisch mit dem Darmmikrobiom zusammenwirken, um diese Wirkungen zu entfalten.
Zwar wird angenommen, dass Ballaststoffe die Darmmotilität und die Leichtigkeit des Stuhlgangs erhöhen (was wiederum Butyrat zu verdanken ist, das den Flüssigkeits- und Mineralienhaushalt reguliert), doch kann die Wirkung von Mineralien wie Magnesium und Natrium sowie der Hydratationsstatus nicht hoch genug eingeschätzt werden. Der Wassergehalt des Stuhls hat erhebliche Auswirkungen auf die Motilität. Dies gilt insbesondere für Personen, die eine WFKD durchführen. Eine sorgfältige Beachtung der Magnesium-, Natrium- und Flüssigkeitszufuhr kann die Verstopfung verbessern, während in einigen Fällen faserhaltige Lebensmittel die Verstopfungssymptome sogar verschlimmern können⁹."

Weitere Übersetzung siehe ff.
 
"https://www.virtahealth.com/blog/fiber-colon-health-ketogenic-diet"

1. TEil Übersetzung s.o.

"Wenn wir uns die Wirkung von Ballaststoffen auf KHK genauer ansehen, müssen wir Faktoren wie eine erhöhte SCFA-Produktion und eine verringerte Kalorienzufuhr sowie einen erhöhten Gehalt an Antioxidantien, Vitaminen und Mineralien¹² berücksichtigen. Es ist bekannt, dass diese Faktoren die Entzündung beeinflussen, die zunehmend als treibende Kraft bei der Entstehung von KHK¹³ anerkannt wird. Eine nachhaltige, entzündungshemmende Ernährung¹⁴ könnte sich sogar als vorteilhafter für die kardiovaskuläre Gesundheit erweisen als ein reduktionistischer Fokus auf Ballaststoffe an sich.

Was den Cholesterinspiegel betrifft, so sollen Ballaststoffe zwar das Cholesterin durch Bindung von Gallensäuren im Darm senken, was zu einer verringerten Aufnahme und verstärkten Ausscheidung führt, aber sorgfältige Untersuchungen haben nicht durchgängig gezeigt, dass dies zu signifikanten langfristigen Veränderungen des Serumcholesterinspiegels führt ¹⁵,¹⁶.

Typ-2-Diabetes und Gewichtskontrolle. Die weltweit zunehmende Häufigkeit von Stoffwechselkrankheiten hat den Blick auf Möglichkeiten zur Eindämmung dieser wachsenden Gesundheitskrise geschärft. Da die Ernährung und der Lebensstil eine erste Verteidigungslinie darstellen, hat die Identifizierung von Nahrungsbestandteilen, die die Gesundheit des Stoffwechsels fördern, eine hohe Priorität. Ballaststoffe werden häufig als eine Möglichkeit beschrieben, den Blutzuckerspiegel und die Gewichtskontrolle über die Ernährung positiv zu beeinflussen. Auch hier besteht die Herausforderung darin, den spezifischen Aspekt von ballaststoffreichen Lebensmitteln und/oder die spezifischen Arten von Ballaststoffen zu identifizieren, die diese Wirkungen haben könnten, denn nicht alle Ballaststoffe wirken auf die gleiche Weise.

Darüber hinaus gibt es nur wenige Belege dafür, dass die bei akutem Ballaststoffkonsum beobachtete niedrigere glykämische Reaktion über einen längeren Zeitraum anhält und zu einer langfristigen Gewichtskontrolle beim Menschen beiträgt¹⁰. Darüber hinaus haben die meisten gut konzipierten Studien keine signifikante, anhaltende Gewichtsreduzierung gezeigt, die auf Ballaststoffe bei Personen zurückzuführen ist, die ballaststoffreiche echte Lebensmittel verzehren. Die Aufnahme von pflanzlichen Lebensmitteln kann andere gesundheitsfördernde Wirkungen haben, aber die Ballaststoffe selbst haben sich nicht als kausaler Faktor für die Gewichtskontrolle erwiesen.

Untersuchungen zur Auswirkung von Ballaststoffen auf Parameter, die mit der Behandlung und/oder Vorbeugung von Typ-2-Diabetes (T2D) zusammenhängen, haben gemischte Ergebnisse¹⁷ erbracht. Interessanterweise haben Personen mit T2D weniger Butyrat-produzierende Bakterien in ihrem Darm, was auf eine mögliche Schutzfunktion von Butyrat bei dieser Krankheit hindeutet¹⁸. Da die Insulinresistenz eine wichtige Rolle bei T2D spielt, können Faktoren, die die Insulinresistenz verbessern, positive Auswirkungen auf Patienten mit T2D haben. Während einige prospektive Kohortenstudien über Zusammenhänge zwischen der Verbesserung der Insulinresistenz und einer erhöhten Aufnahme von unlöslichen Ballaststoffen berichten, wurden die gleichen Zusammenhänge nicht für lösliche Ballaststoffe aus Obst und Gemüse beobachtet¹⁰. Diese Unterschiede könnten zum Teil auf die Verdauungseigenschaften dieser verschiedenen Ballaststoffarten sowie auf die obligatorische Rolle eines optimierten Mikrobioms zusätzlich zu den Ballaststoffen zurückzuführen sein. Auf der Grundlage der derzeitigen Erkenntnisse ist es jedoch schwierig, den Ballaststoffen allein einen signifikanten Einfluss auf die Verbesserung von T2D zuzuschreiben.

Darm-Mikrobiom. Es gibt immer wieder neue Forschungsergebnisse zu den Auswirkungen einer ketogenen Ernährung auf das Darmmikrobiom. Es hat sich gezeigt, dass die Ernährung den Inhalt der Darmmikrobiota¹⁹ dramatisch verändern kann, und das Mikrobiom kann alles beeinflussen, von der Wirkung von Medikamenten²⁰ und der Immunreaktion²¹ bis hin zur Nervenfunktion ²²,²³, der geistigen Gesundheit²⁴ und der Knochenhomöostase²⁵. Der Einfluss der Mikrobiota ist multifaktoriell und kann sich an die Zusammensetzung der Ernährung anpassen, sowohl als Reaktion auf die aufgenommenen Mikroben als auch zum Ausgleich des Nährstoffbedarfs¹⁹, so dass sie synergetisch auf die gesundheitlichen Ergebnisse einwirken kann.

Die Darmmikrobiota ist auch ein potenzieller Faktor bei Adipositas und T2D sowie bei Autoimmunkrankheiten und anderen Erkrankungen. Während wir also immer mehr über die Rolle des Mikrobioms bei der Modulation von Gesundheit und Krankheit erfahren, werden wir auch lernen, wie die Zusammensetzung der Ernährung diese Ergebnisse beeinflussen kann.

Ballaststoffe im Kontext einer ketogenen Diät. Wenn wir uns die vorgeschlagenen Vorteile von Ballaststoffen ansehen, können wir feststellen, dass bei Personen, die eine ketogene Diät einhalten, viele dieser positiven Wirkungen auch durch eine ketogene Ernährung erreicht oder verstärkt werden. Wir möchten betonen, dass dies nicht bedeutet, dass Ballaststoffe unnötig sind, sondern vielmehr, dass Butyrat der mächtige Akteur hinter den Ballaststoffen zu sein scheint. Im Rahmen einer WFKD kann also die interne Produktion von BOHB durch die Leber den Bedarf an Butyrat reduzieren oder eliminieren, um die gewünschten gesundheitlichen Ergebnisse zu erzielen.

Infolgedessen kann die Notwendigkeit einer hohen Ballaststoffzufuhr in der Tat bedingt sein und auf der allgemeinen und konsistenten Zusammensetzung der Ernährung beruhen. Befindet sich eine Person in einer ernährungsbedingten Ketose, ist es möglicherweise nicht erforderlich, eine ballaststoffreiche Ernährung (>25 g pro Tag) zu sich zu nehmen, um die den Ballaststoffen zugeschriebenen gesundheitlichen Wirkungen zu erzielen. Auch wenn die Ballaststoffe selbst nur bedingt notwendig sind, können die zusätzlichen Nähr- und Mineralstoffe, die in vielen ballaststoffreichen Lebensmitteln enthalten sind, zusätzliche Vorteile bieten und durchaus Teil einer WFKD sein.

Leider gibt es nur wenige veröffentlichte Forschungsarbeiten, die sich mit der Bestimmung der optimalen Menge an Ballaststoffen im Rahmen einer WFKD befasst haben. Dr. Volek und ein damaliger Doktorand (Dr. Richard Wood) veröffentlichten eine Reihe von Studien, die darauf abzielten, die Auswirkungen einer täglichen Ergänzung einer ketogenen Diät mit löslichen Ballaststoffen in Form von Glucomannan (einem hochviskosen löslichen Ballaststoff) zu bestimmen²⁶,²⁷,²⁸. Die ketogene Diät führte zu signifikanten Verbesserungen in Bezug auf Gewichtsabnahme, Körperzusammensetzung, Blutdruck, Glukose, Cholesterin- und Lipoproteinprofile sowie Entzündungsmarker; es gab jedoch keinen zusätzlichen Nutzen einer Erhöhung der löslichen Ballaststoffe über die Diät allein hinaus.

Zusammenfassung: Warum Standard-Ballaststoffempfehlungen nicht für eine WFKD gelten
Immer wieder werden uns "neue" epidemiologische Forschungsergebnisse über die Rolle verschiedener Aspekte unserer Ernährung und deren Einfluss auf bestimmte Krankheitsrisiken und die langfristige Gesundheit präsentiert. Trotz der oft kühnen Behauptungen gibt es immer mehr Hinweise darauf, dass bei allgemeinen Gesundheitsempfehlungen auf der Grundlage von Assoziationen, die aus Beobachtungsstudien¹¹,²⁹ abgeleitet wurden, Vorsicht geboten ist. Diese Art von Forschung kann zwar sowohl in Bezug auf die Dauer eines beobachteten Zusammenhangs als auch bei der Ermittlung potenzieller Bereiche, die durch prospektive Forschung bestätigt werden müssen, von Nutzen sein, sie sollte jedoch nicht als alleinige Grundlage für den Schluss auf einen kausalen Zusammenhang herangezogen werden. Eine realistische wissenschaftliche Sichtweise von Ernährungsempfehlungen, die aus epidemiologischen Zusammenhängen abgeleitet werden, könnte daher unter dem Motto "Vertraue nur bedingt, aber überprüfe dann" zusammengefasst werden.

Diese weitreichenden Bedenken gegenüber Schlussfolgerungen aus der Epidemiologie sind besonders relevant für Fragen zu den gesundheitlichen Auswirkungen der ketogenen Ernährung. Die Ernährungsketose ist ein einzigartiger Stoffwechselzustand, von dem zunehmend anerkannt wird, dass er starke positive Auswirkungen auf den Energiestoffwechsel, die Stoffwechselgesundheit, Entzündungen und die Darmgesundheit hat und sogar das Darmmikrobiom positiv beeinflusst. Da praktisch alle großen Bevölkerungsstudien, in denen Zusammenhänge zwischen der Wahl der Ernährungsweise und dem Krankheitsrisiko untersucht wurden, keine signifikante Anzahl von Personen einschlossen, die eine gut formulierte ketogene Diät einhielten, entbehren die Schlussfolgerungen über die gesundheitlichen Auswirkungen einer ketogenen Diät aus solchen Studien einer wissenschaftlichen Grundlage. Insbesondere Assoziationen, die schlechte Ergebnisse mit einem eingeschränkten Ballaststoff- oder einem leicht erhöhten Fettkonsum in Verbindung bringen, die eindeutig weit außerhalb des Bereichs liegen, der für eine dauerhafte ketogene Ernährung charakteristisch ist, müssen mit großer Vorsicht betrachtet werden. Die Tatsache, dass die meisten Menschen dennoch eine ernährungsbedingte Ketose aufrechterhalten können, während sie gleichzeitig Ballaststoffe aus echten Lebensmitteln in einer Menge von 25 Gramm oder mehr pro Tag zu sich nehmen (Tabelle 1), bedeutet, dass sie das Beste aus beiden Welten nutzen können."
 
But in no case should dietary protein intake be reduced below 1.2 g/kg in the context of a well-formulated ketogenic diet. This range; 1.2 g/kg at the low end and 2.0 g/kg at the upper end, with a 1.5 g/kg mid-range moderate intake target, can be translated into daily consumption of protein-rich foods
 
  • Fat provides majority of dietary energy in all phases
Fett: 60x9=540
KH: 20x4=80
P:80x4=320
320+80=400<540

Nirgendwo lese ich 70 zu 30

To promote a better understanding of what constitutes a well-formulated ketogenic diet, we have identified 10 key characteristics of both the diet and the context of its use. They are:

  • Sustains nutritional ketosis
  • Maintains or improves lean body mass and performance
  • Effective electrolyte, mineral and hydration management
  • Fat provides majority of dietary energy in all phases
  • Counting calories is not necessary for success
  • Totally or predominantly composed of ‘whole foods’
  • Short-term very low-calorie diets should be avoided until proven effective in long term studies
  • Contraindicated for chronic conditions unless a credible long-term maintenance phase has been demonstrated
  • Ongoing expert medical supervision required for medication management of chronic conditions (e.g., type 2 diabetes, hypertension)
  • A well-formulated ketogenic diet does not necessarily adhere to traditional dietary guidelines
 
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Nirgendwo lese ich 70 zu 30

Das steht im Eingangssatz hier - bitte anklicken...:

Fiber and Colon Health On A Well-Formulated Ketogenic Diet: New Insights Question Its Role As An Unconditional Requirement

Where does fiber fit into a well-formulated ketogenic diet? Virta experts break down the science and the answer may surprise you.
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"Aufgrund der ketonsuppressiven Ernährung (d. h. alles, was mehr als 30 % des täglichen Energiebedarfs in Form von Kohlenhydraten und Eiweiß liefert)
 
Nirgendwo lese ich 70 zu 30

Das ist allerdings der allgemeine Schnitt für die KD von Atkins ja auch. Also auch die WFKD. Und wäre ja auch ein Skaldeman von 1,35, den kann man ja auch noch hernehmen bei Bedarf. Es geht ja darum, dass weniger bereits "Ketonsuppressiv" gewertet wird. Das stimmt ja so, damit rechnet auch Dr.Boz u.a. im mediz. Bereich für ihre Patienten. Darum geht es beim GKI, allerdings dann eben von den langfristigen Blutergebnissen her, die ja auf Basis längerfristiger Ernährung dann dahin kommen - oder auch nicht, falls eben nicht mehr erreichbar.

Mir soll das ja alles recht sein. Das ist in gewisser Weise Wortklauberei und die Erfindung von Namen. Darum geht es ja auch bei der Website von virtahealth - die verkaufen Therapien.

Aber die Inhalte sind ja mal echt super zusammengestellt, da gibts nix zu maulen für mich.
 
Das ist wirklich seltsam, dass du momentan noch nicht mal Keton-Feedback von den Zusätzen bekommst.🤔

Ich vermute wirklich, dass die zz für die Reparatur und Ernährung des Bioms herhalten, da ich ja so gut wie keine Bllst habe.
Das wiederum ist auch aus dem ARtikel s.o. lesbar, dass Bllst. deshalb nicht gebraucht werden, wenn genug bhb vorhanden ist. Und ja, meine Verdauung läuft klaglos bis auf die 30g Tomaten gestern. Die hätte ich mir schenken sollen. Aber ich wollte es halt auch wissen. So was kommt von sowas. Darmkrämpfe gestern Abend spät und heute morgen auch. Nicht so schlimme, aber doch deutlich. Die ganze Zeit vorher war Ruhe. Also eindeutig.


Und was für mich große Mengen bhb sind, ist für Sportler ein Klacks. Ich bin da doch ziemlich vorsichtig scheint mir.
Also es waren jetzt 3x650mg SodiumButyrat + 10g KetoASalt goBHB + 30g MCT-Öl .
Für Sportler werden allein 3x15g goBHB empfohlen bei normalem Bedarf als Elektrolytgetränk

https://5percentnutrition.eu/products/keto-asalt-legendary-series
https://ostrovit.com/de/products/ostrovit-natriumbutyrat-90-kapseln-25389.html
 
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Aber die Inhalte sind ja mal echt super zusammengestellt, da gibts nix zu maulen für mich
Das stimmt.
Wenn man 2000 kcal essen kann, passt das ja auch.
Aber halt nicht für 1000 oder 1400
 
Das ist wirklich seltsam, dass du momentan noch nicht mal Keton-Feedback von den Zusätzen bekommst.🤔

Selbst wenn das Ostrovit Fake wäre, und das KetoASalt auch, dann wäre ja immer noch das MCT-Öl, das ich ja auch nun seit Jahren verwende...

Also selbst um nur ausgepinkelt zu werden, müsste es über das Blut. Aber da ist eben auch nur 0,2 und AK 000!!!
 
Hab ich erwähnt, dass ich seit vielen Jahren aus einer einfachen Alopecia areata eine A. totalis gemacht habe?
Nein, nicht dass ich das bisher mitbekommen hätte. Das kommt zu deinen ganzen anderen Geschichten also auch noch dazu. Das tut mir leid...
 
Nein, nicht dass ich das bisher mitbekommen hätte. Das kommt zu deinen ganzen anderen Geschichten also auch noch dazu. Das tut mir leid...

Hat auch seine Vorteile. Aber ja, das ist Galgenhumor, den ich mir angewöhnt habe. Es ist ein bisschen wie "Dead Man Walking" seither - 28 Jahre.
 
Also ich hab auch gestern und in der Nacht noch ein bisschen nachgedacht, was das da sein kann, dass ich aktuell keine Ketone bilde, zumindest keine messbaren.

Es gibt 2 Dinge, die sich geändert hatten:
1. unter 20g KH
2. fast keine Bllst und Polyphenole

Da ich vorher ja nun monatelang messbar in Ketose war, zum Teil mit über 50g KH täglich, muss das der Schlüssel sein.
Es sind also die fehlenden Polyphenole/Ballaststoffe, auch wenn ich gerade gelesen habe, dass es auf die vielleicht NICHT ankommt.


Tatsächlich habe ich vorher penibel darauf geachtet, meinem Biom sein Futter zu geben zwecks Heilung und Aufbau und weil genau diese Darmbakterien die größten Mengen an BHB im Körper bilden und eben nicht die Leber. Die Leber macht vor allem Glykogen-Glucagon-Schaukel. Und ja, auch Gluconeogenese und sowas alles für den Gewebeabbau. Und die Enzymproduktion. Und auch sonst so alles.

Hauptproduzenten für SFA und MCTFA sind die Darmbakterien. Und dafür brauchen sie Polyphenole und Ballaststoffe als Substrat. Wenn ich ihnen das kurzfristig entziehe, verwerten sie die ankommenden SFA und MCTFA für sich selber. Gundry sagt, es seien locker 150-350 kcal am Tag, die nur für das Biom draufgehen und nicht im Stoffwechsel landen. Und zwar hauptsächlich eben Polyphenole.

Also? Was tun?

Ein Schritt zurück - Fettfasten mit Bllst und PPh!

Wie kann das aussehen? Was fällt mir ein?

Griech. Joghurt mit Bllst und mct-Olivenöl-Pesto
Avocado mit Oliven
Pistazien
Mascarpone mit Kakao
Kräuterbutter
Fette Blatt-Smoothies
Spinat mit Hollandaise
In Butter geschwenkte Pilze
...
 
Interessanter ARtikel:

Wieviel Protein bei Keto?​

Und warum dies für manche Menschen ein heikles Gleichgewicht ist​


https://www.virtahealth.com/blog/how-much-protein-on-keto
"Eiweiß ist ein faszinierender Makronährstoff. Von den drei Makronährstoffen muss Eiweiß mindestens 9 essenzielle Bestandteile (Aminosäuren) enthalten, während Nahrungsfette nur 2 und Kohlenhydrate keine liefern. Für den Uneingeweihten ist es verlockend, sich die Proteine im Körper als relativ stabil vorzustellen (z. B. die Struktur von Muskeln, Herz, Leber, Nieren, Gehirn), verglichen mit der Verwendung von "Brennstoff" (Kohlenhydrate und Fette) durch den Körper. In Wirklichkeit ist der Eiweißstoffwechsel des Körpers jedoch unglaublich dynamisch, und Einschränkungen bei der Eiweiß- oder Energiezufuhr aus Kohlenhydraten oder Fetten können das Gleichgewicht zwischen dem Zuwachs oder dem Verlust wichtiger Gewebe oder Funktionen kippen.

Wenn man eine gut formulierte ketogene Diät beginnt und den Prozess der Keto-Anpassung durchläuft, gibt es notwendige Veränderungen in der Art und Weise, wie der Körper die eingehenden Makronährstoffe verwendet, um Gesundheit und Funktion zu erhalten (wenn nicht sogar zu verbessern). Um dies zu erreichen, ist ausreichend Eiweiß erforderlich, aber nicht zu viel - ein ausgewogenes Verhältnis ist wichtig. Und wie Sie vielleicht erwarten, wird dieses Gleichgewicht durch andere "empfohlene Tagesdosen" erreicht als die offiziellen Empfehlungen der Regierung. Aber wenn Sie diesen Beitrag lesen, werden Sie sehen, dass sich Ihr Bedarf an Nahrungsprotein während einer gut formulierten ketogenen Diät nicht wesentlich von dem unterscheidet, was der Durchschnittsmensch in den Industrieländern derzeit zu sich nimmt - d. h. eher mäßiges als hohes Eiweiß (Fulgoni 2008).

Die Dynamik des Proteinumsatzes und warum dies wichtig ist
Eiweiß ist nicht nur ein lebenswichtiger Bestandteil der Körperstruktur (z. B. Muskeln, Sehnen, Bänder, Knochen, Haut, Haare), sondern auch der Stoff, aus dem funktionelle Moleküle wie Enzyme, Antikörper, Membranrezeptoren und -transporter sowie sauerstofftragendes Hämoglobin hergestellt werden. Jeder Schritt in Ihrem Stoffwechsel wird mit Hilfe von Proteinen vollzogen, von denen es in jeder Zelle Tausende gibt. Und während einige von ihnen monatelang halten, wenn sie einmal gebildet wurden, halten andere nur wenige Minuten, bevor sie abgebaut und ersetzt werden. Proteine sind chemische Ketten, die aus 20 verschiedenen Molekülen, den so genannten Aminosäuren, bestehen, wobei die Länge dieser Aminosäureketten zwischen weniger als 10 und mehreren hundert variiert. Je kürzer die Kette der Aminosäuren ist, desto schneller wird das Protein abgebaut und ersetzt. Dies wird als "Proteinumsatz" bezeichnet und findet täglich in jeder Zelle, jedem Gewebe und jedem Organ des Körpers statt. Um Ihre Gesundheit und Funktion zu erhalten, muss der Körper also ständig neue Proteine herstellen. Dies erfordert eine konstante Versorgung mit Aminosäuren und viel Energie, denn die Herstellung neuer Proteine (auch bekannt als Proteinsynthese) ist ein energiereicher Prozess.
Die Aminosäuren, die der Körper für die Proteinsynthese verwendet, stammen aus zwei Quellen. Die offensichtlichste ist das Nahrungsprotein, das wir täglich zu uns nehmen, aber das ist normalerweise der geringste Beitrag an Aminosäuren für die Proteinsynthese. Die Hauptquelle sind recycelte Aminosäuren, die aus dem Abbau von vorhandenem Körperprotein stammen.
An einem typischen Tag, an dem die Zufuhr von Nahrungsprotein und Energie ausreicht, um die magere Körpermasse* zu erhalten (d. h. man nimmt weder zu noch ab), stammen mehr als zwei Drittel der Aminosäuren, die in den Blutkreislauf gelangen, aus dem Abbau von vorhandenem Körperprotein, während weniger als ein Drittel aus der Verdauung und Absorption von Nahrungsprotein stammt.

*Magere Körpermasse: Die Körperzusammensetzung wird üblicherweise in zwei Bereiche unterteilt - Fettmasse und magere Körpermasse. Die Realität ist zwar nicht ganz so einfach (z. B. enthalten die Fettzellen in unserem Fettgewebe in Wirklichkeit etwa 15 % "mageres Gewebe" und 85 % gespeicherte Triglyceride), aber die meisten physiologischen Funktionen des Körpers wie Kreislauf, Atmung, Bewegung, Energiestoffwechsel, bewusste und unbewusste Gehirnaktivität, Verdauung, Absorption, Ausscheidung und Fortpflanzung werden von unserem mageren (d. h. nicht fetthaltigen) Gewebe ausgeführt. Dafür wird also der größte Teil des Körperproteins verwendet, richtig?

Falsch. Für all diese aktiven Tätigkeiten des Körpers wird etwa die Hälfte des Proteins verwendet, und der größte Teil davon befindet sich in unseren Zellen. Die andere Hälfte unserer Proteine ist strukturell und befindet sich außerhalb unserer Zellen (z. B. Sehnen, Bänder, Knochen, Haut, Haare). Aber auch bei diesen Proteinen findet ein regelmäßiger Austausch statt. So ersetzen Sie beispielsweise alle 2 Jahre Ihr gesamtes Haar, und die äußere Schicht Ihrer Haut wird alle 3 Wochen erneuert.

Alle diese Strukturen und Funktionen sind auf eine ausreichende Versorgung mit Aminosäuren angewiesen, damit sie sich ständig neu aufbauen können, und alles, was diesen Wiederaufbauprozess über nur wenige Wochen oder Monate hinweg beeinträchtigt, führt zu messbaren Einbußen bei einer Vielzahl von Funktionen.

In Abhängigkeit von zahlreichen hormonellen und umweltbedingten Faktoren baut ein gesunder Erwachsener täglich zwischen 300 und 600 Gramm Eiweiß ab und wieder auf. Wenn es sich dabei ausschließlich um Muskeln handeln würde (die zu etwa 25 % aus Eiweiß und zu 75 % aus Wasser bestehen), entspräche dies dem Ersatz von 2,5 bis 5 Pfund Muskeln pro Tag, um dies einmal in Relation zu setzen. Tatsächlich findet ein Großteil des Proteinumsatzes des Körpers in anderen Geweben als den Muskeln statt, aber diese Berechnung hilft, das Ausmaß dieses Prozesses zu verdeutlichen. Insbesondere sollte klar sein, dass jeder Faktor, der die Proteinsynthese behindert (d. h. die "Wiederaufbauseite" dieser Gleichung), zu einem schnellen und erheblichen Verlust an magerem Gewebe führen kann.


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Faktoren, die das Gleichgewicht zwischen Proteinsynthese und -abbau beeinflussen
Wie im obigen Diagramm dargestellt, werden einige der Aminosäuren, die wir mit der Nahrung aufnehmen, und einige, die aus dem Proteinabbau stammen, von der Leber, den Nieren und den Muskeln aufgenommen, wo sie zur Energiegewinnung und für andere Zwecke als die Proteinsynthese verstoffwechselt werden. Dabei werden die für Aminosäuren charakteristischen Stickstoffmoleküle freigesetzt, die meist als Abfallstickstoff mit dem Urin ausgeschieden werden. Darüber hinaus gehen täglich einige Proteine und Proteinabbauprodukte über die Haut und die Fäkalien verloren, was jedoch in der Regel nur etwa 10 % der täglichen Proteinverluste ausmacht.

In unseren Träumen würden die meisten von uns gerne schnell viele Muskeln aufbauen und viel Körperfett verlieren. Wenn wir aber in Wirklichkeit jeden Morgen mit etwa der gleichen Menge an Muskeln aufwachen wie gestern, haben wir die Proteinsynthese und den Proteinabbau in etwa im Gleichgewicht gehalten, und das ist ein gutes Ergebnis. Wenn es um Veränderungen in unserem Eiweißstoffwechsel geht, geschehen gute Dinge langsam.

Die schnellsten Veränderungen im Eiweißhaushalt treten bei Infektionen, Verletzungen, Stress und Hunger/Fasten auf. Schwere Infektionen und Traumata können zu einem Verlust von 2 bis 3 Pfund fettfreiem Gewebe pro Tag führen, während in der ersten Woche der Anpassung des Körpers an das Fasten bis zu einem Pfund pro Tag verloren gehen kann.

Auf der positiven Seite der Proteinbilanzgleichung sind die schnellsten Zunahmen an magerem Gewebe während der Erholung von längerer Auszehrung nach Krankheit oder Hunger zu sehen, wenn bis zu einem Viertelpfund mageres Gewebe täglich zugenommen werden kann. Diese Zuwachsrate tritt jedoch in der Regel im Zusammenhang mit einer energiereichen (kalorienreichen) Ernährung auf, die in der Regel auch mit einer Zunahme des Körperfetts einhergeht. Anhaltende Zunahmen an magerem Gewebe sind auch während der Wachstumsschübe von Jugendlichen und in der Schwangerschaft zu beobachten. Wenn die schwangere Mutter jedoch ein Baby mit 3 Pfund magerem Gewebe zur Welt bringt und ihrem eigenen Körper über 9 Monate 5 Pfund mageres Gewebe hinzufügt, entspricht dies 128 Unzen mageres Gewebe über 180 Tage oder weniger als eine Unze pro Tag. Weitere Faktoren, die den Eiweißhaushalt beeinflussen, sind in der nachstehenden Tabelle aufgeführt, doch führen sie allein oder in Kombination selten zu einer durchschnittlichen Zunahme des Magergewebes von mehr als einem Viertelpfund pro Tag.

Faktoren, von denen bekannt ist, dass sie die Zunahme des fettfreien Gewebes stimulieren oder erleichtern:
- Bewegung (insbesondere Widerstandstraining)
- Angemessenes Nahrungsprotein einschließlich ausreichender essenzieller Aminosäuren (in der Regel nur bei veganer Ernährung ein Problem)
- Ausreichende Energiezufuhr mit der Nahrung (aber nicht unbedingt Kohlenhydrate) (Koopman 2007)
- Erhöhter Seruminsulinspiegel (bei Vorhandensein von ausreichenden Aminosäuren) (Roy 1997, Borsheim 2004)
- Verzweigtkettige Aminosäuren
- Ausreichende intrazelluläre Mineralien (z. B. Kalium, Magnesium, Phosphor) (Dudrick 1972, WHO, 2005)
- Kreatin-Ergänzungen
- Illegale Einnahme von anabolen Steroiden und Wachstumshormonen

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die meisten positiven Veränderungen der fettfreien Körpermasse langsam erfolgen, während Verluste bei Verletzungen, Krankheiten oder unzureichender Eiweißzufuhr (einschließlich Hungern/Fasten) schnell auftreten können. Darüber hinaus können Proteine nur dann produziert werden, wenn eine Reihe von Faktoren zusammenwirken, darunter die Verfügbarkeit von Aminosäuren, die für das jeweilige Gewebe spezifischen Mineralien sowie ein entsprechender Anreiz durch hormonelle und metabolische Signale.


Ernährungsbedingte Ketose und Eiweißbilanz
Seit vielen Jahrzehnten ist bekannt, dass mit einer ketogenen Diät, die eine moderate Menge an Eiweiß enthält, magere Körpermasse und körperliches Wohlbefinden erhalten werden können. Das Stefansson-Bellevue-Experiment von 1928 zeigte, dass zwei erwachsene Männer etwa 15 % ihrer Nahrungsenergie in Form von Eiweiß zu sich nehmen und ihr Gewicht und ihre Funktion ein Jahr lang aufrechterhalten konnten (McClellan 1930). In der heutigen Zeit haben wir mehrere kürzere Studien mit strengeren Analysen der Körperzusammensetzung durchgeführt, die zu ähnlichen Ergebnissen führten (Phinney 1983; Volek 2004). Beim Übergang von einer kohlenhydratreichen Diät zu einer fettreichen ketogenen Diät kommt es jedoch zu einer leichten Verzögerung der Proteinsynthese von 1 bis 2 Wochen, da der Körper seine primären Brennstoffquellen wechselt (Teil der Keto-Adaptation).

Eine genaue Analyse der Dosis-Wirkung auf die unterschiedliche Proteinzufuhr während der ketogenen Ernährung wurde beim Menschen zwar noch nicht durchgeführt, wir haben jedoch eine Reihe von Studien durchgeführt, die darauf hindeuten, dass die meisten gesunden Menschen bei einer ketogenen Ernährung mit einer Proteinzufuhr von 1,5 bis 1,75 Gramm pro Kilogramm "Referenzkörpergewicht "* ihre fettfreie Körpermasse und -funktion beibehalten (Phinney 1983, Davis 1990). Darüber hinaus gibt es keine überzeugenden Humanstudien, die einen Nutzen von Nahrungsproteinen über 2,0 g/kg Referenzgewicht für Erwachsene im Rahmen einer ketogenen Diät belegen; und jeder potenzielle Nutzen einer höheren Proteinzufuhr muss gegen die Verringerung des Ketonspiegels im Blut abgewogen werden, die durch überschüssiges Nahrungsprotein verursacht wird (mehr dazu später in diesem Beitrag).


*Das Referenzkörpergewicht ist ein willkürlicher Wert für Männer und Frauen, der auf den mittleren Werten der "Ideal Body Weight"-Tabellen der Metropolitan Life Insurance von 1959 basiert. (Met Life, 1959) Die Verwendung dieser Werte ermöglicht es, die Proteinzufuhr grob auf die normale magere Körpermasse und nicht auf das Gesamtkörpergewicht zu beziehen. Hinweis: Das "Referenzgewicht" ist ein willkürlicher Wert, der zur Schätzung des täglichen Proteinbedarfs verwendet wird - es handelt sich nicht um ein Gewicht.

Warum liegt unsere empfohlene Proteinzufuhr über der RDA von 0,8 g/kg-Tag?
Die empfohlene Tagesdosis (Recommended Dietary Allowance, RDA) für Eiweiß wird von einem Expertenausschuss als die durchschnittliche tägliche Zufuhrmenge definiert, die ausreicht, um den Nährstoffbedarf fast aller gesunden Menschen zu decken (NIH). Dieser Wert für gesunde Erwachsene, die ihr Gewicht stabil halten, liegt bei 0,8 Gramm Eiweiß pro kg täglich. Es wurde jedoch festgestellt, dass dieser Wert weder Krankheiten, Kalorienrestriktion, Stress, Alterung noch die Minderheit, die mehr Protein benötigt, berücksichtigt (Wolfe 2017), was darauf hindeutet, dass ein ähnlicher Proteinbedarf besteht wie bei unseren Empfehlungen. Diese neue Sichtweise in Kombination mit unseren Forschungsergebnissen zeigt, dass ein etwas höherer Bereich so ziemlich alle diese zusätzlichen Bedürfnisse abdeckt, wenn Menschen eine gut formulierte ketogene Diät befolgen. Darüber hinaus liegt dieser Bereich weit innerhalb der Routinezufuhr der Menschen in den Industrieländern und stellt somit keine hohe Proteinzufuhr im Sinne des Wortes dar."
 
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Warum lässt du den entscheidenen Abschnitt aus genau diesem Artikel weg?

"But in no case should dietary protein intake be reduced below 1.2 g/kg in the context of a well-formulated ketogenic diet. This range; 1.2 g/kg at the low end and 2.0 g/kg at the upper end, with a 1.5 g/kg mid-range moderate intake target"
Oder du hast ihn doch übersetzt und ich habe ihn überlesen?"

Warum liegt unsere empfohlene Proteinzufuhr über der RDA von 0,8 g/kg-Tag?
Die empfohlene Tagesdosis (Recommended Dietary Allowance, RDA) für Eiweiß wird von einem Expertenausschuss als die durchschnittliche tägliche Zufuhrmenge definiert, die ausreicht, um den Nährstoffbedarf fast aller gesunden Menschen zu decken (NIH). Dieser Wert für gesunde Erwachsene, die ihr Gewicht stabil halten, liegt bei 0,8 Gramm Eiweiß pro kg täglich. Es wurde jedoch festgestellt, dass dieser Wert weder Krankheiten, Kalorienrestriktion, Stress, Alterung noch die Minderheit, die mehr Protein benötigt, berücksichtigt (Wolfe 2017), was darauf hindeutet, dass ein ähnlicher Proteinbedarf besteht wie bei unseren Empfehlungen.
Unsere Empfehlung (die von WFKD) ist eben 1,2g bis 2,0g
 
Mojenn!

Wollt nur kurz meine Freude kundtun:
Gestern ABend vor dem Schlafengehen AK 300, heute morgen vor dem Kaffee AK 499!

Heißt was?
- Das Substrat erlaubt die Aufnahme und Produktion von BHB, das dann gerne abgearbeitet wird.
- Ohne Substrat klappt es noch nicht. Anscheinend kommt es noch nicht bis zur Leber sondern die EX-Ket versacken im Biom als Eigenbedarf.
- Der Darm bedarf weiterer Unterstützung mit PoPh und Bllst.
- Fasten ist vorerst nur als IF drin und einzelne Tage - oder mit Bllstmg in zb Brühe für 3 Tage.
- Sardinen-Challenge nur mit Bllst

Ansonsten? Was Genaues weiß man nicht.
 
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