Ich bin Atheist. Vor meiner Entstehung war da NICHTS, nach meinem Tod ist da auch NICHTS.
Ich stimme dir voll und ganz zu, ich bin selbst Naturwissenschaftlerin,
nur bei dem Sinn widerspreche ich.
Wenn man mit seinen Bemühungen unsterblich werden könnte , würde ich sie
gerne unternehmen. Auch ich würde gerne erleben, wie sich das Universum weiterentwickelt, auch wie die Evolution weiter geht. Aber was sind die paar Jährchen, auch wenn es 100 sind, im Vergleich zu den Jahrmillionen, die man vorher und nachher tot ist?
Was ist an meiner Ansicht destruktiv? Sie ist einfach realistisch.
Das heißt nicht, dass ich das Leben nicht auch genieße und versuche,
das Beste daraus zu machen, was immer das Beste ist. Arten ohne diesen Überlebenswillen sind eben ausgestorben. Aber einen Sinn kann
ich darin nicht sehen.
Natürlich finde ich den Ausblick auf deinem Bild traumhaft schön,
ich wandere viel und erfreue mich an den Wundern der Natur.
Es scheint schon in der Materie immanent zu sein, Leben hervorzubringen, sogar Leben mit Bewusstsein. Warum das so ist, verstehen wir (noch) nicht, so wie wir auch andere Eigenschaften der Materie und des Universums
noch nicht verstehen.
Vielleicht wird die Forschung demnächst den Alterungsprozess aufhalten können,
vielleicht wird man Zellen funktionsfähig erhalten können, die Reparaturmechanismen perfektionieren so dass wir ewig jung bleiben. Ich bin überzeugt, dass die Biologie das irgendwann können wird. Aber du und ich werden davon leider nicht mehr profitieren, so schnell wird das nicht gehen.
Vielleicht sind wir ja auch mit KI und Robotern, die schon Anfänge von Bewusstsein zeigen,
am Beginn einer anorganischen Evolution? Diese Individuuen sind dann unsterblich.
Es gibt übrigens Lebewesen, die zumindest potentiell unsterblich sind:
Bakterien und Einzeller. Sie Vermehren sich durch Teilung, es gibt keine Leiche.
Potentiell, weil sie natürlich auch aufgefressen oder sonst wie getötet werden können.
Zusammenfassend: Ich stimme dir zu, nur Sinn hat das Leben für mich keinen. Deshalb ist es für mich nicht erstrebenswert, alt zu werden.