Lars, am Input alleine kann es aber nicht liegen.
Bei einem unbehandelten Typ1 Diabetes verhungern die Leute bei hohem Blutzucker, da das Insulin fehlt um den Zucker in die Zellen zu transportieren und weil die Fettzellen auch kein Fett speichern.
Natürlich muss die Glukose auch aus der Nahrung kommen. Wir betrachten ja kein geschlossenes System.
Isst man nun viele KHs, führt dies zu einem erhöhten Blutzucker, dieser treibt wiederum das Insulin hoch, weshalb dann die Zellen aufnahmebereit für die Energie sind. Muskelzellen speichern Glukose und Fettzellen speichern Fett.
Der Haken dabei ist, dass die Sensitivität für das Insulin nachlässt, wenn man dauerhaft viel Zucker isst und damit der Insulinspiegel dauerhaft hoch ist. In einem gewissen Bereich regelt der Körper dann nach, weil er ja den Zucker aus dem Blut in die Zellen bekommen will. Dann haben wir aber einen dauerhaft erhöhten Insulinspiegel der verhindert, dass die Fettzellen das Fett auch wieder hergeben. Die sind weiter munter am Speichern und wachsen. Der Hunger wird aber nicht über den Insulinspiegel selber gesteuert, sondern nur über dessen Änderungen. Sinkt der Insulinspiegel, wird die abgabe von Grelin angeregt und wir bekommen Hunger. Das Leptin aus den Fettzellen, mit dem diese dem Körper signalisieren, dass sie gut gefüllt sind, wird durch das Insulin maskiert.
Was ist in Ketose nun anders? Fast keine KHs => der Blutzucker sinkt, da der Nachschub fehlt => der Insulinspiegel sinkt => Grelin wird ausgeschüttet und wir bekommen Hunger. Ist der Insulinspiegel erst mal unten, verschwindet der Hunger, da er ja durch die Änderung und nicht den absoluten Wert verursacht wird und da das Leptin nicht mehr vom Insulin maskiert wird. Nun können aber auch die Fettzellen wieder ihre Energie freisetzen. Wenn wir jetzt fettreich essen, wird der Blutzucker und damit das Insulin weit weniger stark beeinflusst, als bei einer KH-reichen Ernährung. Die Leber kann das Fett durchaus verarbeiten, sie braucht es ja auch, um Ketone zu produzieren, aber die Fettzellen lagern kein Fett ein, da es am Insulin fehlt. Nebenbei produziert die Leber kein Fett mehr aus den überschüssigen KHs.
Was macht der Körper mit der Energie? Er verbrennt sie. Der Puls und die Körpertemperatur steigen, es wird mehr Adrenalin produziert und wir sind im Ganzen ausdauernder.
Zumindest bei gesunden Menschen:
Habe ich ja schon oft erwähnt. Extrem teure metabolic ward Studie, Menschen eingesperrt in Kammern die jeden Furz erfassen und genau gefüttert, high carb vs keto. Keto Gruppe viel niedrigere Insulinwerte. Haben sie schneller/mehr abgenommen?
Nein.
Die Studie war teuer, na und? War sie deshalb auch gut und hat sie die richtigen Fragen gestellt? Wurden die richtigen Parameter ermittelt? War das Testverfahren überhaupt tauglich und valide? Was ist das Ergebnis der Studie? Wie wird das Ergebnis erklärt?