Betos Büchlein

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Das klingt toll!
Du kommst richtig gut mit Keto zurecht.
 
Meine Beobachtung der letzten Tage: ich führe eine Blutmessung durch und es befinden sich keine Ketone in meinen Fingern. Dann esse ich fettig oder trinke einen Sahne-Keto-Kakao und messe ca. eine Stunde später -> Wert steigt von 0,5 auf 1,5 oder höher.
Auch wenn das hier für viele keinerlei Bedeutung hat, für mich zeigt sich aber, dass sich was tut.
Bin dann jetzt seit meiner ersten Messung am 01.10 definitiv durchgängig in Ketose. Ich kriege langsam ein bessere Gespür für meinen Körper und es geht mir gut. Sport ist noch so la la, aber ich trainiere wo ich kann und bin mir sicher auch da erlange ich wieder bessere Kondition, je mehr ich übe.

Am Wochenende bin ich zu Besuch bei meiner Mutter. Sie hat gefragt ob sie mir ein Bananenbrot backen dürfte, das sei doch Keto. Sehr süss, sie ist bemüht. Jetzt habe ich durchgegeben, dass es nur Fleisch mit Mayo und Eiern geben soll, hat sie alles besorgt und isst gerne mit. Mal sehen wie das wird :)
 
Was du aus deinen Messungen deuten kannst, dass du dich nicht sorgen brauchst, wegen niedriger Werte.
Dein Körper macht, was er soll, sonst würde der Wert nicht so schnell in die Höhe gehen, nach dem fettreichen Essen.

Auch wenn das hier für viele keinerlei Bedeutung hat, für mich zeigt sich aber, dass sich was tut.
Ich denke, dass die Reaktionen bzgl. dem Thema Messen eher darin begründet waren, dass du gleich so aufgeregt warst, wenn die Werte nicht dem entsprachen, was du erwartet hast. Das ist nämlich meist das Problem, dass die Werte als Maßstab genommen werden und mögliche Abweichungen dann schwer zu ergründen sind. Aber schön, dass dein Gespür nun besser wird und du vertrauen zu dem Prozess bekommst.
 
Was du aus deinen Messungen deuten kannst, dass du dich nicht sorgen brauchst, wegen niedriger Werte.
Dein Körper macht, was er soll, sonst würde der Wert nicht so schnell in die Höhe gehen, nach dem fettreichen Essen.


Ich denke, dass die Reaktionen bzgl. dem Thema Messen eher darin begründet waren, dass du gleich so aufgeregt warst, wenn die Werte nicht dem entsprachen, was du erwartet hast. Das ist nämlich meist das Problem, dass die Werte als Maßstab genommen werden und mögliche Abweichungen dann schwer zu ergründen sind. Aber schön, dass dein Gespür nun besser wird und du vertrauen zu dem Prozess bekommst.
Ja, damit hast du recht und damit kann ich auch etwas anfangen.
Ich habe begriffen, dass nur weil mein Gerät just im Moment nicht wirklich etwas anzeigt, dass das nicht bedeuten muss, dass ich aus der Ketose gefallen bin.

Wobei ich mich da natürlich doch schon frage, wie man das merkt, wenn man nicht durch Blut, Atem oder Urin misst, dass man nicht mehr drin ist?

Und gleichzeitig sehe ich aber ganz deutlich, dass fettiges Essen und Trinken eine hohe Ketonausschüttung zur Folge hat und sich damit einfach was tut. Ich denke das ist die Kernaussage, die ich eigentlich damit treffen wollte - und nicht ob ich mal 0,2 oder 2,8 habe.

Danke für deine Richtigstellung :)

Für den Mittag habe ich heute (kalten) Fleischkäse mit Mayo gegessen und heute Abend gibts dann warmen Fleischkäse mit Käse überbacken und Mayo. Meine Ketone machen sicherlich einen Freudentanz :rofl:
 
Wobei ich mich da natürlich doch schon frage, wie man das merkt, wenn man nicht durch Blut, Atem oder Urin misst, dass man nicht mehr drin ist?

Wenn du eine Weile richtig ketogen gelebt hast, dann ist das mit dem einfach mal eben rausfallen nicht mehr dein Problem.
Warum?
Der Körper favorisiert dann weiter die nun gängigen Abläufe, weil er da alles parat hat, alle Enzyme und Zwischenschritten laufen dann reibungslos. Und zwar so reibungslos, dass er murrt, wenn er mal Carbs bekommt und sofort zurückkehrt, bzw. beides gleichzeitig laufen lässt in der Hoffnung, dass das mit den Carbs nur wenig und kurz ist.

Deshalb ist die Fettadaption so wichtig - es dauert halt.

Richtig aus der Ketose fallen ist dann der Fall, wenn du wirklich mti Carbs über die Stränge schlägst über einige Tage und mit vielen Snacks, so dass du in kurzer Zeit wieder eine Insulinresistenz entwickelst, die wieder erst abgebaut werden muss. Und die vorherigen prima eingespielten Fettstoffwechselkreisläufe sind dann wieder an den A. gebombt und müssen wieder neu aufgebaut werden.

Das bedeutet:
1. je kürzer die Ausrutscher sind, umso leichter bist du wieder voll drin.
2. je länger du drin bist, umso mehr kannst du deine Carb-Schwelle ausreizen - heißt: herausfinden bis wieviel Carbs pro Tag/Mahlzeit du noch locker in Ketose bist. Bei mir war die Schwelle mal 35g und hat sich später auf über hundert verschoben.
3. Das kommt auch drauf an, wieviel Bewegung du hast oder sonstige Zipperlein wie Stress. Denn wenn dir was den BZ hochfährt, reduzieren sich die Ketone.
4. Es gibt technische Hilfsmittel, mit denen man Ausrutscher planen und abmildern kann - MCT und BHB. Aber das ist später mal Spielzeug.
 
Ist halt aber auch die Frage, ob es erstrebenswert ist sein Leben komplett nach Keto auszurichten. Bin da noch unschlüssig, auch wenn’s bei mir mittlerweile gut geht und ich beginne mich zu adaptieren.
 
Wobei ich mich da natürlich doch schon frage, wie man das merkt, wenn man nicht durch Blut, Atem oder Urin misst, dass man nicht mehr drin ist?

Wissen kannst du es nicht. Wenn du jedoch deutlich weniger Carbs isst, als du im Laufe des Tages verbrauchen könntest. passiert das zwangsläufig.

Über das Blut misst du Beta-Hydroxybutyrate als Ketone, sozusagen sind dass die noch unbenutzten Ketonkörper. Daraus entsteht Acetoacetat, das, wenn es verbraucht wird, du zu diesem Zeitpunkt, im Atem als Aceton, mit einem Ketonmessgerät, nachgewiesen werden kann. Zu diesem Zeitpunkt werden Ketonkörper verstoffwechselt und als Energieträger genutzt.

Wenn Beta-Hydroxybutyrat umgewandelt wird, befindet sich im Blut zunächst eine niedrigere Konzentration davon und du könntest nun denken, du wärest rausgefallen. Stattdessen würdest du jedoch hohe Werte beim Atemketontest feststellen können, weil du zu diesem Zeitpunkt aktiv Acetoacetat verwertest. Was du nicht von dem Acetoacetat verbrauchst, muss dein Körper ausscheiden und das ist dann später im Urin als Ketonkörper nachweisbar.

Es ist möglich, dass der Körper Acetoacetat zu großzügig produziert hat, dann wird diese Energie sprichwörtlich ausgepieselt. Anfangs ist es so, dass du noch nicht ausreichend Keto geeignete Enzyme produzierst und deswegen sind deine Organe nicht in der Lage das gesamte Acetoacetat zu verwenden, obwohl sie evtl. gerne würden.
Die Enzyme sind nämlich der Schlüssel, mit dem die Zellen geöffnet werden, um die Energie aufzunehmen und verarbeiten zu können. Deshalb stehen anfangs höhere Mengen Ketonkörper, sprichwörtlich vor verschlossenen Türen. Bis dann nach einigen Wochen/Monaten genügend Schlüssel (Enzyme) zur Verfügung stehen, läuft dieser Stoffwechselweg noch sehr ineffektiv und produziert reichlich Ausschuss.

Je mehr Schlüssel vorhanden sind, bilden sich auch neue Mitochondrien, die den neuen, überwiegend vorhandenen Treibstoff auch noch besser verwerten können. Der Ausschuss an Acetoacetat wird rückläufig und nun kann auch mehr Beta-Hydroxybutyrat verwertet werden, weshalb diese auch in höheren Mengen verfügbar gemacht werden und dann auch, deutlicher im Test nachgewiesen werden können.

Die höchsten Ketonwerte hat man im Fastenzustand, wenn der Körper hungert und ausschließlich auf Selbstversorgung angewiesen ist.
Da gibt es dann auch keine störenden Carbs, die bei deren Verfügbarkeit auch Oxalacetat zur Verfügung stellen würden. Das wiederum ist nämlich die Grundlage, dass eine Stoffwechselsituation bevorzugt werden kann, wo bei Energiemangel, Fettsäuren über die normale Fettoxidation auch verbraucht werden können. Erst, wenn wieder alles Oxalacetat verbraucht wurde, werden auch erneut vermehrt Ketonkörper produziert.

Diese Wechsel sind normal und wünschenswert für einen flexiblen Stoffwechsel. Bei kranken Menschen, die darauf angewiesen sind, wirklich hohe Ketonwerte zu haben, muss der Hungerzustand so optimal wie möglich nachgeahmt werden. Das geschieht darüber, dass die Carbs dann maximal eingeschränkt werden. Für Normalos ist es ggf. nicht so von Bedeutung. Da kann man sich ein paar Keto-Enzyme züchten, damit diese dann im Bedarfsfall möglichst viele Zellen öffnen können und die Enzyme für Carbs kann man sich auch noch erhalten, wenn es nicht anders erforderlich oder gewünscht ist. Dann läuft der Hybridmodus optimal.

Wenn du vollständig fettadaptiert sein willst, geht das zu Lasten deines Kohlenhydratstoffwechsels. Den kannst du allerdings auch jederzeit wieder aktivieren. Das wäre dann der gesamte Prozess rückwärts, sozusagen wieder in die umgekehrte Richtung.

Hier in diesem Thread habe ich den Hybridmodus noch etwas genauer erklärt.

Edit:
Link zur Darstellung der Lipolyse, Ketogenese und Ketolyse.
Link zur Beschreibung Keto Adaption, Glukosebedarf & Ketonkörerverwertung
Link zu einer Zusammenfassung zum Thema Gluconeogenese, Glucose und Ketone
 
Ist halt aber auch die Frage, ob es erstrebenswert ist sein Leben komplett nach Keto auszurichten.

Das weißt du erst, wenn du es versucht hast, nicht vorher.
Aber solche Entscheidungen sind doch nix für die Ewigkeit? Du bist doch völlig frei, soviele Carbst und was auch immer zu essen, wie du willst? Nur bist du dann eben nicht keto. That's it.

Solange du Keto nicht für deine Gesundheit brauchst, ist das ja nicht relevant.
 
Das weißt du erst, wenn du es versucht hast, nicht vorher.
Aber solche Entscheidungen sind doch nix für die Ewigkeit? Du bist doch völlig frei, soviele Carbst und was auch immer zu essen, wie du willst? Nur bist du dann eben nicht keto. That's it.

Solange du Keto nicht für deine Gesundheit brauchst, ist das ja nicht relevant.
Na, ich bin ja grad dabei. Das war mehr so eine philosophische Frage die ich mir laut gestellt habe :giggle:
 
Wissen kannst du es nicht. Wenn du jedoch deutlich weniger Carbs isst, als du im Laufe des Tages verbrauchen könntest. passiert das zwangsläufig.

Über das Blut misst du Beta-Hydroxybutyrate als Ketone, sozusagen sind dass die noch unbenutzten Ketonkörper. Daraus entsteht Acetoacetat, das, wenn es verbraucht wird, du zu diesem Zeitpunkt, im Atem als Aceton, mit einem Ketonmessgerät, nachgewiesen werden kann. Zu diesem Zeitpunkt werden Ketonkörper verstoffwechselt und als Energieträger genutzt.

Wenn Beta-Hydroxybutyrat umgewandelt wird, befindet sich im Blut zunächst eine niedrigere Konzentration davon und du könntest nun denken, du wärest rausgefallen. Stattdessen würdest du jedoch hohe Werte beim Atemketontest feststellen können, weil du zu diesem Zeitpunkt aktiv Acetoacetat verwertest. Was du nicht von dem Acetoacetat verbrauchst, muss dein Körper ausscheiden und das ist dann später im Urin als Ketonkörper nachweisbar.

Es ist möglich, dass der Körper Acetoacetat zu großzügig produziert hat, dann wird diese Energie sprichwörtlich ausgepieselt. Anfangs ist es so, dass du noch nicht ausreichend Keto geeignete Enzyme produzierst und deswegen sind deine Organe nicht in der Lage das gesamte Acetoacetat zu verwenden, obwohl sie evtl. gerne würden.
Die Enzyme sind nämlich der Schlüssel, mit dem die Zellen geöffnet werden, um die Energie aufzunehmen und verarbeiten zu können. Deshalb stehen anfangs höhere Mengen Ketonkörper, sprichwörtlich vor verschlossenen Türen. Bis dann nach einigen Wochen/Monaten genügend Schlüssel (Enzyme) zur Verfügung stehen, läuft dieser Stoffwechselweg noch sehr ineffektiv und produziert reichlich Ausschuss.

Je mehr Schlüssel vorhanden sind, bilden sich auch neue Mitochondrien, die den neuen, überwiegend vorhandenen Treibstoff auch noch besser verwerten können. Der Ausschuss an Acetoacetat wird rückläufig und nun kann auch mehr Beta-Hydroxybutyrat verwertet werden, weshalb diese auch in höheren Mengen verfügbar gemacht werden und dann auch, deutlicher im Test nachgewiesen werden können.

Die höchsten Ketonwerte hat man im Fastenzustand, wenn der Körper hungert und ausschließlich auf Selbstversorgung angewiesen ist.
Da gibt es dann auch keine störenden Carbs, die bei deren Verfügbarkeit auch Oxalacetat zur Verfügung stellen würden. Das wiederum ist nämlich die Grundlage, dass eine Stoffwechselsituation bevorzugt werden kann, wo bei Energiemangel, Fettsäuren über die normale Fettoxidation auch verbraucht werden können. Erst, wenn wieder alles Oxalacetat verbraucht wurde, werden auch erneut vermehrt Ketonkörper produziert.

Diese Wechsel sind normal und wünschenswert für einen flexiblen Stoffwechsel. Bei kranken Menschen, die darauf angewiesen sind, wirklich hohe Ketonwerte zu haben, muss der Hungerzustand so optimal wie möglich nachgeahmt werden. Das geschieht darüber, dass die Carbs dann maximal eingeschränkt werden. Für einen Normalos ist es ggf. nicht so von Bedeutung. Da kann man sich ein paar Keto-Enzyme züchten, damit diese dann im Bedarfsfall möglichst viele Zellen öffnen können und die Enzyme für Carbs kann man sich auch noch erhalten, wenn es nicht anders erforderlich oder gewünscht ist. Dann läuft der Hybridmodus optimal.

Wenn du vollständig fettadaptiert sein willst, geht das zu Lasten deines Kohlenhydratstoffwechsels. Den kannst du allerdings auch jederzeit wieder aktivieren. Das wäre dann der gesamte Prozess rückwärts, sozusagen wieder in die umgekehrte Richtung.

Hier in diesem Thread habe ich den Hybridmodus noch etwas genauer erklärt.

Edit:
Link zur Darstellung der Lipolyse, Ketogenese und Ketolyse.
Link zur Beschreibung Keto Adaption, Glukosebedarf & Ketonkörerverwertung
Link zu einer Zusammenfassung zum Thema Gluconeogenese, Glucose und Ketone
Hab’s mir jetzt alles durchgelesen, DANKE :inlove:

Ich bin leider nicht so lange im Thema und weniger informiert als du, als dass ich eine lange Nachricht darauf antworten könnte. Ich bin aber extrem dankbar für die Art und Mühe der Erklärung !
 
Mach' dir keine Gedanken, passt doch alles. :*
Wenn du länger dabei bist, werden die Zusammenhänge klarer und die Fragen weniger. :)
 

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