Also Karneval ohne ein bißchen spriten ist schon doof. Zum Glück bin ich aber so beknallt, dass es zumindest den anderen nicht auffällt, ob ich nu mitgetrunken hab oder nicht. Ich habe die letzten zwei Jahre jeweils nüchtern zugesehen.
Vorteile:
-wesentlich billiger
-es ist auch nüchtern egal seinen Massen zu bewegen, weil alle anderen ja eh einen im Tee haben, für die ändert sich nix
-man sieht auch auf dem Nachhauseweg noch ansehnlich aus
Nachteile:
-geselliges "ich geb ne Runde" setzt man dreimal aus, bevor das nächste Wasser bestellt wird (oder coke light)
-Karneval kann nüchtern sehr befremdlich wirken
-Man bekommt alles mit und wird sicher nix vergessen
Für mich war es schon komisch. Ich gehe den Karnevalsumzug mit, der schon mit "Proviant" eingeläutet wird. Unterwegs gibt es unzählige Leute, die einem ein Fläschchen in den Mund schieben wollen, zum gemeinsamen schleckern und man lehnt ab. Wenn man lieber ein bißchen im Hintergrund bleibt, so wie ich, ist es manchmal ähnlich eines Spießrutenlaufs. Man geht den Umzug mit, ergo man ist im Mittelpunkt, das noch mehr oder weniger mit Situationskomik, je nach Kostüm. Das Grußzurufen fällt etwas schwerer und das ausgelassen Tanzen auf der Straße ist auch nicht 100%ig überzeugend. An Weiberfastnacht gehts. Die anderen Weiber kippen sich die Birne weich, da ham die es auch nicht so mit der Stutenbissigkeit. Vor allem, wenn man das weite sucht, sobald etwas männliches den Saal betreten darf. Dann werden die Mädels, die gerade noch mit einem geschunkelt haben, nett getanzt und fein gefeiert haben zu Furien. Ja, ja, der liebe Konkurrenzkampf beim buhlen um die männliche Gunst.
Nichtsdestotrotz fühlt sich zunehmen schlimmer an, wie nüchtern Karneval feiern.