Lydia hat die Gene von ihrem Vater (in der Familie sind alle dürre). Außerdem ist sie ständig in Bewegung und verbraucht so auch viel. Con daher mach ich mir da keine Sorgen.
Was witzig ist, dass ich in der SS bei ihr auch immer nur gegessen hatte (dachte schon ich hab n Bandwurm). Also was ich da verdrückt hab hätte bestimmt für 4 Personen gereicht. Bei der Kleinen genau das Gegenteil und sie isst auch wenig. Vielleicht macht sich der Stoffwechsel des Kindes schon in der SS bemerkbar?
Ich habe jeden Tag 2 Liter Kakao getrunken. Das war alles was Kalorienmäßig reingehauen hätte. Am Anfang ging es noch ganz gut. Da hab ich jeden Tag Nudeln gegessen (fast jeden Tag). Ab dem 4. Monat etwa, lag Giulia immer auf dem Magen, so dass ich zwar tierischen Hunger hatte, nach einem Bissen aber wieder satt war. Keine Ahnung warum ich da so zu zugenommen habe. War ja eigentlich auch immer auf Trab mit Lydia (die beiden sind 20 Monate auseinander). Hatte auch ständig Durst. Habe bis zu 5 Liter am Tag getrunken. Vielleicht auch so ne Art Schwangerschaftsdiabetes. Beim Arzt war aber immer alles ok. Ist ja eigentlich auch egal. Hauptsache es ist wieder weg. =)
Ich habe eine Tante, die mir sehr ählich ist (auch von der Vergangenheit her). Als ich 16 war, habe ich sie bei der Hochzeit ihrer Schwester gesehen und gedacht: SO will ich nicht sein, bzw. werden. Das war für mich ein totaler Schock. Sie hat sich total daneben benommen. Das war das eine Glück was ich hatte. Das andere war, dass sich meine Eltern getrennt haben und ich mit meiner Mutter zu ihrem jetzigen Mann gezogen bin. Das hat mich auch extrem beeinflusst und ich bin ihm dankbar, dass er "mich wieder gerade gebogen" hat. Durch ihn hab ich echtes Interesse erfahren. Oder meine Mutter ist für mich auch ein Vorbild (dass ich nicht so sein will). Ich hab sie echt lieb, aber sie hat sooooo viele Fehler gemacht, weil sie selber überhaupt kein Selbstbewusstsein hat und vor lauter Selbstschutz vor ihrer eigenen Vergangenheit, die gleichen Fehler macht wie ihre Eltern. Nach dem Motto: Wenn ich es genauso mache, dann war es auch nicht so schlimm. Ich nehme ihr das nicht übel, aber ich habe für mich daraus gelernt es anders zu machen. Sie tut mir leid und weil ich mir selber leid tun müsste, wenn ich es ähnlich mache, mach ich es anders.
Bsp: Lydia ist mal beim Balancieren auf Holzstäben ausgerutscht und links und recht mit den Beinen daneben und genau mit der Scheide drauf gefallen. Es hat geblutet. Nicht viel, aber es hat geblutet. Ich also nach Hause zu meiner Mama und gesagt wir müssen ins Krankenhaus. Ihre Reaktion darauf war: Als ich ein kleines Kind war, bin ich volle Kanne gegen den Fahrradlenker geknallt und es hatte RICHTIG geblutet! Meine Eltern sind auch nicht mit mir zum Arzt.....
Ich bin total ausgeflippt und hab sie angeschrien, wie sie DAS als Rechtfertigung nehmen kann... Ende vom Lied, sie hat total geheult. Ich stoße sie ab und an bei solchen Sachen an ihre Vergangenheit, die sie sich doch so schön zurechtgelegt hat um nicht zu sehen wie schwer sie es eigentlich auch hatte..
Für mich ist es zur "Lebensaufgabe" geworden, sowohl meine Mutter als auch mich dazu zu bringen, zu akzeptieren was passiert ist und aus den Fehlern anderer zu lernen und die eigene Vergangenheit nicht schön finden zu müssen, aber wie gesagt zu akzeptieren. So lange man das nicht verarbeitet hat, wirds einem auch nicht wirklich gut gehen.
Erst muss man sich selbst lieben, bevor man sich wirklich anderen öffnen kann. Ich bin davon zwar noch weit entfernt, habe aber schon Riesenschritte in die Richtung gemacht.
Ich mache mir immer ziemlich viel Gedanken. Möchte für alle nur das Beste und versuche alles dafür zu tun. Ab und an bleib ich dabei selber auf der Strecke. Dann versinke ich wieder und wenn ich wieder auftauche, dann mit neuem Ehrgeiz. =)