Naja, das ist genau das, was man unter Dinner Canceling versteht. Angeblich weckt es Hormone ... :???:
Für mich ist das pure Notwehr. Ich seh das so:
Dermaleinst, als meine Vorfahren, deren genetischen Code ich geerbt habe, durch die Wälder Mitteleuropas streunten, gehörten sie vermutlich zu der etwas kleineren Rasse.
Die großen, nennen wir sie homo mammutis, ja, die hatten es einfacher. Die haben die Mammuts gejagt und wenn sie so ein Kerlchen erlegt hatten, dann gab es ein riesiges Fettessen, wo man sich die Bäuche voll schlagen konnte. Da saß man dann am Lagerfeuer und eine einzige Mammutkeule sättigte die ganze Sippe. Die mussten am andern Tag ihre Höhle nicht verlassen; das Fleisch reichte schon etwas weiter. Morgens, mittags und abends wurde richtig geschlemmt und die Zeit dazwischen gehörte der Familie und dem Herstellen der Jagdwerkzeuge etc.
Wurde ein homo mammutis dick, ließ er einfach die Handvoll Beeren weg, die die Kinder gesammelt hatten. Er machte Atkins pur – keine KH und schwups, war er wieder rank und schlank. (Aber natürlich hat es nie einen dicken homo mammutis gegeben).
Meinereiner, zur Gruppe der homo minizwergus gehörend, hatte Angst vor Mammuts (und Säbelzahntigern). Und wir waren wohl auch zu doof für harte Speerspitzen. Unsere Beute bestand in kleineren Tieren. Ehrlich, so eine Ratte sättigt nicht unbedingt lang. Beim rumstreunern und auf der Suche nach einem mageren Karnickel (in der Eiszeit waren alle Beutetiere mager) aßen wir alles, was sich am Wegrand fand. Da mal nahrhafte Knospen, dort ein paar Beeren, hier gabs Nüsse und wenn wir Pilze fanden, fand ein Festmahl statt. Wir haben mindestens alle zwei Stunden gegessen, eher öfter.
Wurde ein homo minizwergus dick (was natürlich nie geschah), nutzte Atkins nicht viel. Ließ er nämlich ein paar der wenigen KH weg, knurrte der Magen (es gab ja deshalb nicht mehr Fleisch). Aber da musste er durch – er musste wie ein mammutis essen (halt viel, aber nicht oft), wenn er was erreichen wollte.
Kurzer Einschub: die Venus von Willemdorf ist keine dicke mammutis oder minizwergus, sondern das bedauernswerte Opfer eines Feeders; also nicht wirklich eine Göttin :shock:
Zurück zur Neuzeit:
Ketose hat keine Auswirkung auf mein Gewicht (bin seit 01.11. ununterbrochen in Ketose)
Kaloriendefizit interessiert meinen Körper nicht sehr (lebe seit 10 Wochen deutlich unterkalorisch)
Täglicher KH-Verzehr liegt bei maximal 10g
Nachdem ich also nicht abnahm (außer halt das Wasser am Anfang), wollte ich meinem Stoffwechsel einen Schubs geben. Das funktioniert ja auch so weit. Nur dass ich halt jetzt eigentlich all das lebe, was ich gar nicht wollte:
Kalorien zählen (damit ich unterkalorisch bleibe)
Hungern (weil ich eigentlich ein Daueresser bin)
und dazu noch das Verkneifen von lecker Dingen, die in mir beim bloßen Gedanken daran den Sabber wecken (nicht nur ‚böse’ Sachen, sondern auch z.B. Nüsse, ne Schüssel Quark etc.).
Aber auch wenn das wirkt, halt ich das nicht lange durch und spätestens nächste Woche esse ich wieder normal atkinslike. Damit kann ich dann das bis dahin erreichte Gewicht zumindest halten.