Deshalb möchte ich gern meine Gedanken dazu mit dir teilen.
Liebe mee,
vielen vielen Dank für all Deine Gedanken und Dir so viel Mühe gemacht hast, mir das alles zu schreiben.
Ich weiß aus Erfahrung, dass meine Haltung nicht von jedem geteilt wird und vielen radikal erscheint.
Ich weiß, wie viel Mühe es macht, sich schriftlich so ausführlich mir derartigen Themen zu befassen - und deshalb nochmal ganz ganz herzlichen Dank an Dich!
Ich werde es noch mehrmals lesen und es weiter auf mich wirken lassen / darüber nachdenken.
Dieses Wochenende gehe ich nicht zu den Eltern. Auf meine schriftliche Frage, wie es geht und ob sie etwas brauchen/ob ich etwas helfen kann, antworten sie nicht. Das muss ich dann wohl so ertragen. es wirkt auf mich wie eine Strafe oder ein Machtspiel.
Sich gegenseitig zu unterstützen, ist im Grunde eine Selbstverständlichkeit in Familien.
so sehe ich das auch. Aber hier ist irgend etwas sehr schräg.
Du hast natürlich die Wahl, ihnen vieles zuzugestehen. Und du hast auch die Wahl, sie zu unterstützen. In einem Umfang, der dir nicht schadet.
Ja. Das ist wichtig. Ich werde versuchen, es zu bemerken und ernst zu nehmen, wenn ich merke, dass es mir schadet. Bei den Notwendigkeiten, während meine Mutter im Krankenhaus war, wurde diese Grenze natürlich meilenweit überschritten. Ich hätte es nicht mit mir vereinbaren können, zu sagen, "nö, ist mir egal". Aber nun, da sie wieder zu Hause ist und behauptet, "wieder die Alte zu sein", sehe ich es als unvermeidbar, mich erst einmal nicht mehr dort hinzubewegen.
Am kommenden Freitag hat meine Nichte Geburtstag, da prallen dann leider alle wieder aufeinander, aber zum Glück wenigstens auf neutralem Boden.
Wenn das jedoch nicht der Fall ist und der andere immer nur nimmt, nimmt, nimmt und ich dann feststelle, dass ich überhaupt nichts zurückbekommen, dass der andere meine Energie raubt oder mir sogar emotional schadet (verbal oder nonverbal), dann hat diese Person meine Liebe und meine Loyalität verwirkt. Und da ist ist egal, ob das ein Freund oder ein Verwandter ist.
Ich stimme Dir absolut zu. Danke, dass Du es so glasklar formuliert hast. was mir oft Schwierigkeiten macht: wenn ich nicht erklären oder rechtfertigen kann, dass mir das schadet - ich habe seit meiner Kindheit den Stempel, überempfindlich zu sein, so dass Herr und Frau Doktor dann jegliche Renitenz oder Widerstand, Sträuben, Probleme etc., nutzen konnten, um mich zu pathologisieren. Also sie sind prinzipiell im Recht und die Probleme kommen angeblich nur daher, dass ich kein ausreichend dickes Fell habe oder nicht normal bin. Das ist dann sozusagen der Freibrief für alle Urteile und sogar Übergriffigkeiten.
deshalb schadet es mir ganz schlimm, an mehreren Tagen hintereinander Kontakt mit der Mutter zu haben - auch wenn ich sie nur ins Krankenhaus bringe oder ihr etwas dort hinbringe/einen Besuch mache oder sie zu einer Untersuchung bringe. Einfach nur die Begegnung. Ich habe noch nicht geschafft, mich wieder davon zu erholen.
Liebe Jum, ich meine du schriebst auch mal von einem toxischen Umfeld.
Ja, genau. In der Wirkung ist es toxisch. Wenn ich ab und zu dort 1,5 Std bin, das geht. Aber ich muss sehr aufpassen. Die Dosis macht das Gift.
Stress, den deine Familie verursacht, kann durchaus auch (mit)verantwortlich für dein problematisches Essverhalten sein.
Klar. das sehe ich auch so. Allein schon die Probleme, Fleisch zu kaufen und zuzubereiten. Das hängt ganz sicher damit zusammen. Aber auch das Auswählen-dürfen oder in sich hineingehören, was mag ich, was möchte ich, was tut mir gut.
Vielen Dank an alle, die mir hier geschrieben haben und ihre Gedanken mit mir geteilt haben.
Und danke, liebe mee, dass Du mir so viel dazu geschrieben hast. Es tut gut, das zu lesen.