Ich muss mich nicht durch fragwürdiges Tun über andere erheben. Gutmensch ist auch nur ein anderes Wort für Ar...loch.
Meh... Wenn ich mir die Alternativen anschaue, bin ich sehr gerne ein Gutmensch.
Ich brauche das aber nicht, um mich von Schlechtmenschen abzuheben, sondern um den Keinewahlmenschen zu helfen.
Übrigens habe ich meine ganz eigene Definition von Leuten, die das Wort Gutmensch als Beleidigung benutzen. Das höre ich sonst aber eher in einem politischen Zusammenhang, bislang noch nie auf Ernährung usw. bezogen. Das muss ich jetzt erstmal verdauen.
...ich kann es nicht lassen... sollte wohl mein Beitrag sein, der hat die #13.
Du hast aber schon verstanden, dass ich das Spon-Forum gemeint habe, oder? Darum habe ich ja auch einen Artikel verlinkt und extra darauf hingewiesen.
Die Aussage deiner Bekannten ist an Dummheit wirklich kaum zu überbieten, aber das dürfte eher an ihrem schlechten Charakter denn an ihrer Ernährung liegen, meinst du nicht? Fundis sind grauenhaft, egal aus welcher Richtung sie kommen.
@Michael62 Das Wort Karma benutze ich nur für Leute, die an so etwas glauben. Ich persönlich tue es nicht. Ich bin religionskritisch und eher anti-esoterisch eingestellt. Ich glaube nicht wirklich, dass es gut für uns ist, wenn wir Gutes tun. Ich glaube nur, dass es auch unsere Verantwortung ist, wenn für unseren Konsum andere Lebewesen leiden. Dabei steht bei mir trotz aller Tierliebe meine eigene Spezies weiter vorne.
@Honey108 Wenn jeder, der behauptet nur gutes Fleisch vom Metzger zu kaufen, das auch tun würde, hätten wir kein Problem mit Massentierhaltung. Es reden aber nur viele davon (will ich dir aber nicht unterstellen) und kaufen dann doch beim Discounter Hühnerfleisch für 3€/Kilo. Da kommt mir echt das Kotzen.
Wo das Problem bei dieser ganzen Veganer/Fleischesser/Ökoleben- Diskussion liegt, ist schwer zu beurteilen. Geht's da wirklich um Essen? Für mich hört es sich so an, als geht es um das Suchen nach dem Richtigen, nach Antworten, nach dem Punkt, an dem man das Gefühlt hat "jetzt mache ich alles richtig" "ich bin auf der Seite der guten" "niemand kann mir was vorwerfen"...........ähm schlicht ein bisschen nach dem "Sinn des Lebens". Wer glaubt, die Antworten gefunden zu haben, kann im menschlichen Zusammenleben ziemlich unerträglich werden.
Ich glaube auch, dass es nicht um Essen geht.
Meine Seite ist mir aber völlig egal, auch was irgendjemand von mir hält. Die Bewunderung meiner Mitmenschen? Was soll ich damit. Ich ertrage es nicht mehr die ganze ungerechte Scheiße auf der Welt zu sehen und dann auch noch so zu tun, als ginge es mir hier schlecht. Ich höre das Gejammer wie hart das Leben ist und wie viel man wieder zu schultern hat.
Verdammt nochmal, ich war in Südostasien, wo unsere T-Shirts hergestellt werden. Und nicht zum Urlaub machen. Ihr habt keine Vorstellung von dem Leid, dass die Menschen dort ertragen müssen, damit wir hier für jeden Tag der Woche ein andersfarbiges Shirt und ne billige Jeans haben. Dafür gibt es keine Ausrede. Da können wir Konsumenten uns nicht herauswinden. Ich finde auch die meisten FT-Labels produzieren eher hässliche Hippie-Flatter-Klamotten. Aber das ändert sich derzeit. Ich kaufe mir meine Basics nur noch fair. Und ich zahle dafür kaum mehr als bei h&m und Co. Für 10-15€ bekommt man ausgezeichnete, faire Shirts. Die halten auch ewig. Das wäre dann überzeugend nachhaltig.
Das einzige, was man machen muss, ist aus der Verteidigungshaltung rausgehen und akzeptieren, dass das eigene Verhalten eben nicht nur einen selbst etwas angeht, sondern dass da das Leben von Anderen mit dran hängt.
Ich stehe mit meinen (zugegeben teilweise harten und speziellen) Ansichten eh meist alleine auf weiter Flur. Ist mir schnuppe. Hasst mich, liebt mich, rutscht mir den Buckel runter. Ich brauche keine Anerkennung und bestimmt nicht die Bestätigung, dass ich ein besserer Mensch bin als irgendjemand hier.
Ich verstehe auch, warum es schwierig ist sich solche Dinge von einer wie mir anhören zu müssen. Ich bin arrogant, ich bin eine Besserwisserin, ich habe kein Verständnis für Ausreden und mache selbst Leute, die es gut meinen oft ziemlich runter. Kein guter Charakter, eher unsympathisch. Und jemand mit so einem Charakter will jetzt anderen erzählen, dass sie nicht "gut genug" leben? Wie kommt die Alte dazu?
Aber genau das ist der Witz an der Sache. Es geht nicht um mich und es geht nicht um euch. Es geht darum, dass Dritte leiden, wenn wir gedankenlos konsumieren. Keine Ausreden. Jeder ist für sein eigenes Tun verantwortlich. Und wenn durch dieses Tun Lebewesen zu Schaden kommen, dann muss man das akzeptieren. Wer damit nicht klar kommt, der versucht sein Leben fairer zu gestalten.
Scheitern ist erlaubt, es nicht mal zu versuchen ist inakzeptabel.