Schön, dass du Unterstützung hast und die Umstände auf der Arbeit auch entgegenkommend sind.
So eine lebensbeeinflussende Entscheidung für jemanden zu treffen, der dir auch so nahe steht, ist schon ein starke Belastung.
Du trägst diese Verantwortung und scheust dich nicht. Dafür wäre dir dein Bruder bestimmt dankbar, wenn er es ausdrücken könnte.
Ich habe auch darüber nachgedacht, wie es wohl für mich wäre, in so einer Situation zu sein. Dabei kam mir der Gedanke, dass die Tatsache, dass er bei Bewusstsein, die Entscheidung treffen konnte, wie verfahren werden soll, eine echte Hilfe und auch Entlastung von möglichen empfundenen Zweifeln, für einen selbst ist. Schließlich hat er genau für so einen Fall entschieden, wie er es wünscht und nun hängt es davon ab, dass ihr seinem Wunsch auch respektiert und umsetzt.
Das macht den Vorgang bestimmt nicht leichter. Ich würde mich jedoch damit selbst trösten, dass es um ihn geht und seine Anweisung. Diese zu respektieren, ist auch Ausdruck der Liebe für ihn. Wenn ihm anders nicht mehr zu helfen ist, dann ist eure Entscheidung, die Hilfe, die dein Bruder möglicherweise jetzt braucht, um den Weg so gehen zu können, wie er es will.
Sicher ist es hilfreich, nun beherrscht und gefasst zu sein. Du darfst aber auch deine Schwäche und Verletzlichkeit zeigen. Deinem Schwager wird es ähnlich ergehen und, ob du ihm damit hilfst, dich stärker zu geben, als du bist, weißt du nicht mit Gewissheit. Die Ärzte sind auch Menschen, die bestimmt gut nachvollziehen können, wenn es euch schwer fällt, die Fassung zu wahren. Also, wenn dir danach ist, drück' deine Gefühle lieber aus und erschwere dir die Situation nicht noch zusätzlich, weil du vielleicht denkst, das wäre für Andere besser so.
Ich hoffe, ich trete dir mit meiner Aussage nicht zu nahe.
Das Schönste wäre, wenn tatsächlich noch ein Wunder geschieht. Das wünsche ich euch von Herzen!
Und falls es leider nicht so sein sollte, dann wünsche ich euch die notwendige Kraft, auszuhalten, was euch auferlegt ist!