Da unten im Keller ist das lauwarme Bad, das Einzige, was sich gut anfühlt.
Alles andere schien mir ohne Sinn, Perspektive und wirklich fühlen konnte ich auch nichts.
Eine suizidale Situation, aber ohne solche Gedanken zu haben ... und doch würde es irgendwie den Tod auf Raten bedeuten.
Im Prinzip eine Variante der Selbsttötung, man hat sich selbst aufgegeben, kein Ziel in Sicht das sich lohnt.
Das hast das so treffend benannt und es deckt sich auch mit dem, wie ich es wahrgenommen hatte.
Bei mir lief es so, dass ich es eine Zeitlang bewusst dabei belassen habe. Ich hatte auch keine Eile da rauszukommen.
Der großen Zeitrahmen, den Essen einnahm, ließ nicht viel Zeit für anderes übrig und praktisch war auch, dass ich auf nichts anderes Lust hatte.
Mein Verhalten schien mir selbst unlogisch und darin habe ich mich gedanklich immer wieder verstrickt.
Die Frage, was ich mir denn alternativ wünschen würde, brachte auch bei mir keine Antworten.
Ich fühlte danach jedoch Traurigkeit, statt Ärger. Traurig darüber, dass mir das Leben häufig Zitronen gab und ich verlernt hatte, es zu genießen.
Aber mir wurde auch klar, nur Jetzt im Leben ist die Gelegenheit, all die Fülle wahrnehmen zu können.
Und ich hatte meine Sinne nur auf diese eine Wahrnehmung gerichtet, nämlich zu essen. Essen war der Platzhalter für einfach Alles geworden. Es schien so, dass ich nichts anderes brauchte und es war dann auch nicht mehr viel Raum für andere Dinge, denn die Zeit ist schließlich begrenzt.
Bei mir hat die ausgelöste Traurigkeit auf meine Wunschfrage, in meinem Inneren etwas in Wallung gebracht.
Wahrscheinlich weil ich das Gefühl mal zugelassen hatte, statt es mit Essen zu
ersticken.
Angst machte sich ebenfalls breit. Angst darüber, wie ich mir selbst schade. Dabei war das doch sinnlos, denn warum sollte ich diesen Zustand aufrecht halten wollen. Das war nicht lebenswert oder -bejahend gewesen. Also brauchte ich doch keine Angst haben, dieses Leben möglicherweise durch mein Verhalten vorzeitig zu verlieren. Aber da war sie und hat mir gezeigt, dass ich wohl doch mehr vom Leben haben will. Auch, wenn ich noch nicht wusste, was es ist. Aber vorzeitig enden soll es auch nicht.
Dann doch lieber unerwartet früh
vom Bus überfahren werden und das Leben genossen zu haben, statt selbst gegen einen Baum zu fahren, weil ich nichts fühlen wollte.