Persönlich kenne ich auch Leute, die trotz Magenbypass wieder **** wurden, weil die Ursache noch vorhanden war.
Ich denke, du hast alles Rüstzeug, was es braucht, um dein Gewichtsproblem korrigieren zu können.
Für die ursächlichen Gründe, ist es vielleicht auch hilfreich für dich, eine spezifische Therapie zu machen. Davon bin ich aber noch nicht mal überzeugt.
Aber da ist auch Jeder anders gestrickt und wenn dir das besser helfen kann, empfinde ich den Schritt als mutig und womöglich auch notwendig.
Ich hatte aber gerade diese Nacht, als ich nicht wieder einschlafen konnte, ein paar Gedanken diesbezüglich, und zwar ganz speziell wegen dir.
Mir war in den Kopf geschossen, dass deine Achterbahnfahrt mit dem Gewicht nach oben, ziemlich zeitnah mit deinen Besuchen beim Therapeuten bzgl. Essstörung war.
Wir hatten noch darüber geschrieben, dass deine Symptome, die du geschildert hattest, auch als Binge Eating benannt sind, was dir zuvor noch kein Begriff war. Mein Eindruck war, nach deiner Recherche zu dem Thema fühltest du dich bestätigt, therapeutische Hilfe dafür in Anspruch zu nehmen. Möglich, dass sich der Eindruck gefestigt hat, das es nämlich so ein Riesen-Thema sei, das man vermutlich nicht alleine stemmen kann.
Deine Zweifel, ob OMAD als Art wie du dein Gewicht kontrollierst, überhaupt richtig sei, wurden größer.
Möglicherweise auch deshalb, weil im Raum stand, das OMAD eine Art Binge darstellt, nur eben in "gut" für den Körper. ^^
Der Therapeut hatte dir dann empfohlen, du solltest das besser lassen und stattdessen regelmäßige Mahlzeiten wieder einführen. Was du ja dann auch umgesetzt hast.
Kurz darauf hattest du dich zurückgezogen.
Was war passiert?
Mir scheint es so, dass du mit der Diagnose Binge, dir eine Erklärung gegeben hast für eine nur schwer kontrollierbare Sucht. Eine Sucht, die vermutlich auch ohne Hilfe von Außen nicht zu kontrollieren sei.
Dazu kommt noch, dass dein vorheriges System, wie du dich wohl und sicher gefühlt hast (Keto & OMAD), angezweifelt wurde und das hat dir evtl. die Selbstsicherheit und Handlungsfähigkeit in Sachen Ernährung genommen.
Durch das Aufnehmen der Therapie hast du dann vielleicht auch einen Großteil der Verantwortung an den Therapeuten abgegeben und fertig war die Grundlage, dass der wilde Ritt der Sucht-Symptome wieder aufleben konnte.
Gut möglich, dass meine Theorie nicht vollständig passt oder auch gar nicht stimmt.
So wirkt es jedoch auf mich und ich denke, du darfst dich nicht mit einem Standard messen, der als "normal" deklariert wird.
Es gibt mMn keine einheitliche Norm oder Definition für normal. Wenn du Etwas wie z.B, OMAD machst, das für dich passt, du dich wohl fühlst und dir nicht schadest und sogar noch deine ungewollten "Special Effects" in Schacht halten kannst, entspricht das doch eher deinem Normal.
Ausgehend von deinem Normal hast du dann dennoch Spielraum für Veränderungen, wenn du welche willst.
Aber doch nicht, mit einem Ess-Muster, das in etwa so auf dich wirkt, wie bei einem Esel, den man ständig die Karotte vor die Nase hält.
Dass das die Suchtsymptome triggert, ist aus meiner Sicht ganz offensichtlich.
Was ich geschrieben habe, kommt von Herzen und stellt keinerlei Kritik dar (auch nicht am Therapeuten oder Therapie im Allgemeinen).
Es sind lediglich meine Überlegungen, deine Situation nachvollziehen zu können und vielleicht kannst du damit was anfangen.