Challenge läuft, trotz privater Probleme...
Gestern kam Post, Kindergeldzahlung wird zum August eingestellt, so wie ich es erwartet habe.
Schreiben an S weitergeleitetet... die sich, wie ebenfalls erwartet, uneinsichtig und beratungsresistent zeigte...
Haben dann telefoniert, weil schreiben zu zu vielen Missverständnissen führte...
Sie hat sich weiterhin um nichts gekümmert. Weder um das FSJ, noch um einen Minijob... zumindest war sie bei einer Beratungsstelle wegen FSJ.
Die meinten dort allerdings, dass es Mitte Juli verstammt schlecht aussieht, wenn man für August ein FSJ antreten möchte...
Ab August steht sie deshalb ohne Geld und Krankenversicherung da.
Ich hab ihr gesagt, dass ich das nicht mit Absicht machen würde, sondern dass das vom Gesetz her einfach Fakt ist.
Gut, ich könnte natürlich den Unterhalt weiter zahlen. Allerdings kümmert sie sich dann weiterhin um nix.
Deswegen lege ich diese Zahlung auf Eis. (Sehr, sehr schwere Entscheidung!!!)
Zumindest solange bis S mit ihrem Ausbildungsweg weiter macht.
Montag möchte S dann jetzt zum Arbeitsamt, damit sie wenigstens krankenversichert ist.
Bin gespannt...
Ich soll mich raushalten, weil sie erwachsen ist.
Wenn sie den Karren vor die Wand gefahren hat, soll ich ihr helfen, weil ich, laut S, schließlich für sie als mein "Kind", verantwortlich bin.
Aber helfen soll ich nur finanziell, weil der Rest mich nix angeht, weil sie schließlich erwachsen ist.
Was ist S denn nun; erwachsen oder Kind???
Sie legt sich das aus, wie sie es gerade gebrauchen kann.
Mir ist diese Entscheidung nicht leicht gefallen. Ich bin auch immernoch hin und her gerissen. Aber ich glaube, nur so kommt sie endlich in die Gänge echte Verantwortung für sich zu übernehmen.
Sie hat jetzt schon so viele Wochen frei, wieso hat sich noch keinen Minijob?
Wieso ist sie nicht mehrspurig gefahren? Gerade weil sie wusste Abi könnte nicht klappen.
Ich lauf heut durch die Altstadt. Ich wette, dass ich mindestens einen Job bekomme.
Mein Vater ist früh gestorben. Das war kurz vor meinem 12. Geburtstag. Meine Mutter musste das Haus abbezahlen und jeden Cent zusammen halten.
Ich bin mit 12 Jahren also neben der Schule schon jobben gewesen.
Mit 17 bin ich ausgezogen, hab also auch neben der Ausbildung gejobbt. Und auch noch neben einer Vollzeit Stelle jobbte ich nebenher.
Wochenlang gab's Spaghetti mit Tomatensoße zu essen.
Neue Klamotten hab ich nur durchs Schaufenster gesehen.
Haare hab ich mir selbst geschnitten.
Bin nur Uraltautos gefahren.
Ich weiß, wie es ist kein Geld zu haben. Obwohl ich immer gearbeitet hab.
Zu meiner Mutter hätte ich im Traum nicht gesagt, dass sie für mich verantwortlich ist und sie mich, laut Gesetz, finanziell unterstützen muss.
Meinen Kindern hätte ich das gern erspart. S hatte hier die besten Voraussetzungen.
Sie geht aber nun gern ihren eigenen Weg. Und das ist in Ordnung... sie muss allerdings dann auch die Konsequenzen selbst tragen.
Obwohl das gerade wieder wirklich sehr schlimm für mich ist, kann ich den Emotionen standhalten... warum auch immer... ich tröste mich nicht mit Essen.
Es kam aber auch positive Post. Die Einzelfall Betreuung wurde vom Landesamt für Soziales bis August 2025 verlängert und somit auch mein Arbeitsvertrag.