Das hat Mutti früher immer gesagt und wenn man auf dem Bau oder als Schienenleger arbeitet,
und auf KH läuft, dann stimmt das auch. In Ketose ist es Quatsch.
In Ketose klappt IF prima. Beides befeuert sich gegenseitig.
Natürlich brauchst du ein Defizit um abzunehmen. Aber wenn du deinen Bedarf nicht kennst, und der schwankt um weit mehr als 500 kcal/Tag, ist es eher schwer einen Wert für das Defizit zu ermitteln. In der Kombination mit IF hast du aber immer Zeiten, in denen der Körper an die Reserven gehen muss. Ketone lassen sich nunmal nur im Blutstrom speichern und werden dort von den Nieren wieder entfernt.
Ohne (viel) Insulin tut sich dein Körper aber schwer, Vorräte anzulegen, also Fett in die Fettzellen zu transportieren.
Dabei sendest du deinem Körper aber zu jeder Mahlzeit das Signal: Ich habe so viel Nahrung/Energie, ich muss gar nicht groß was speichern und im Verbrauch muss ich auch nicht sparen.
Das sind zwei gaaanz unterschiedliche Blickwinkel.
Wenn man alles sehr genau trackt und jede Kleinigkeit beachtet, lernt man sehr viel über Nahrung und die eigenen Gewohnheiten.
Es ist aber auch so, dass sich manche Leute dadurch verunsichern und meinen, dass sie Fehler machen und dadurch den kompletten Erfolg gefährden. Das bedeutet Stress und der ist nicht gut.
Du musst nicht alles gleichzeitig beachten.
KH unter 20 g/Tag solltest du beachten => dafür muss man am Anfang sehr genau tracken.
Mehr Fett als Eiweiß ist ein Richtwert. Wenn das mal gleich oder fast gleich ist, wird dir deshalb nicht der Hintern abfallen
Durch das Tracking erkennst du hier aber die Richtung in die es geht.
Was passiert, wenn du anhaltend zu viel isst? Ohne KH wirst du dann gaaanz langsam zunehmen. Für eine schnelle Zunahme brauchst du viel Insulin und ohne KH wird dein Körper nicht viel Insulin produzieren.
Du willst/sollst/musst abnehmen, das ist klar. Aber dazu musst du deine Ernährung umstellen. Wenn du das geschafft hast, klappt das mit der Abnahme nebenher.
Die strikte Einhaltung der Ernährungsregeln ist schwierig genug. Konzentriere dich erstmal darauf. Das kostet Kraft und diese Kraft hast du kaum, wenn du nicht genug isst.
Wir haben ja gegenüber den Mädels einen Vorteil: Wir verbrennen immer deutlich mehr Energie. Darum müssen wir eher darauf achten genug zu essen.
Man kann sich seinen Stoffwechsel kaputthungern, was im
Minnesota Starvation Experiment recht anschaulich belegt wurde.
In diese Richtung will keiner.
Also lass es ruhig angehen. Du musst Gewicht verlieren, aber das muss nicht schnell erfolgen, sondern nachhaltig.
Du hast dich auf einen Weg gemacht, der für dich nicht enden wird. Wenn man aber einen so langen Weg vor sich hat, muss man nicht mit einem Sprint beginnen. Langsam warmlaufen, wenn das erreicht ist, macht man Strecke und irgendwann läuft man gemütlich vor sich hin. Den Endspurt gibt es nicht, denn ans Ende willst du nicht.
Der Weg ist das Ziel.