Mehr Carbs hat auch noch andere Vorteile und wenn sich das stimmiger anfühlt, wird da auch was dran sein. Ich denke, dass Alternativen, die sich nicht gut anfühlen, dann auch Entscheidungshilfen sein können.
Deine Erfahrungswerte mit Vollkorn untermauern das doch auch. Sich zu trauen, den eigenen Weg zu gehen, ist toll. Was nützen die ganzen Studien und Fallbeispiele, wenn es für einen selbst nicht zutrifft.
Mittlerweile sammelst du so viel Wissen in dir an, dass du dir Vieles auf dieser Grundlage, womöglich schon besser erklären kannst. Aber das Wichtigste ist doch, dass es für dich funktioniert ... warum auch immer.
Es gibt immer viele Unbekannte. Dass ich nicht mehr so viel abgenommen habe, könnte auch mit KH so sein und vielleicht hat ja das Antibiotikum meine Bakterien so durcheinander gebracht, dass ich zugenommen habe.
Ich habe mehrmals versucht Physiologische Insulinresistenz zu verstehen und schlicht noch nie eine so gute Beschreibung davon gefunden wie bei Ketosister, und auch, dass es dafür gleich drei mögliche Gründe geben könnte.
Ich fand das gestern bitter.
Ich habe gestern herumgesucht, was die KHs denn bringen könnten und was ich bisher gefunden habe ist ein Zusammenhang mit Schilddrüsenhormonen. Ich bleibe etwas daran kleben, dass KHs nicht lebensnotwendig sind, aber vielleicht trotzdem hilfreich, wenn man sie hat. Denn irgend etwas müssen sie bei mir helfen, anders kann ich mir das nicht erklären.
Sie rät Frauen zumindest von der Kombination low fat/low carbs/high protein ab:
https://ketosister.com/keto-problems-too-much-protein/ Es ist nicht mein Lieblingsthema, aber ich würde im Moment nicht unterschreiben, dass daraus keine metabolischen Probleme entstehen. (Das schreibe ich nur, weil Du es angesprochen hast, das sprengt meine momentanen Kapazitäten.)
Und Frauen in hormonell anspruchsvollen Situationen rät sie auch von Fettfasten und dergleichen (ich müsste nachlesen von was allem) ab. Und da sie sich mit Hormonen besser auskennt als ich, werde ich das momentan alles unterlassen.
Scheinbar profitiert das Gehirn auch von Ketonen, wenn man unter 100-120 KHs am Tag isst, und keine Ketone messbar sind. Das kommt auf mein to do.
Ich gestehe mir jetzt einfach auch zu, ein wenig erschöpft zu sein.
Mein Plan, den ich jederzeit umwerfen darf, geht ungefähr so, mal eine Woche Vollkorn und dann weiter schauen. Und wenn wieder mit weniger KHs, dann sicher nicht mehr runter auf 20. Denn es scheint ja wirklich einen Unterschied zu machen, ob man sich mehr oder weniger bewegt.
Mir geht es heute schon wieder besser als gestern. Darum glaube ich gerade nicht, dass es an der Schilddrüse liegt. Und wenn das so weiter geht, esse ich auch wieder weniger KHs, aber nicht mehr so wenig. Darum werde ich noch ein wenig dein Beispiel mit dieser für Dich unguten Mischung studieren.
Aber was das reine Abnehmen betrifft, kann ich sagen, sehe ich hier keine Leute die schneller abnehmen als ich es mit Vollkorn gemacht habe. Dass das an meiner vielen Bewegung liegt, ist gut möglich. Aber gerade darum haben mir die KHs vielleicht auch irgendwo geholfen. Nur weil sie nicht lebensnotwendig sind, haben sie vielleicht trotzdem einen Sinn. Darüber weiss ich definitiv noch zu wenig.
Sich von der Fülle an teils gegensätzlichen Infos, nicht verunsichern zu lassen, ist da manchmal schon herausfordernd.
Ich versuche bei sowas gerne, einen gemeinsamen Nenner zu finden. Manche Sachen scheinen auf den ersten Blick evtl. widersprüchlich, aber im Kern kann ich dann evtl. doch was für mich mitnehmen.
Das sehe ich auch eher wie Du, auch wenn das mit dem grössten Vielfachen auch gut klingt.
Ich denke, deine Erfahrungen sind normal für diejenigen, die sich intensiver mit ihrer Ernährung befassen. Die unterschiedlichen Erkenntnisse sind am Ende alle hilfreich. Das kann dann nur jeder für sich sortieren und zum Glück gibt es auch diese große mögliche Bandbreite.
Mich ermüden weniger die unterschiedlichen Erkenntnisse, sondern der Gedanke, dass ich mich im letzten halben Jahr falsch behandelt habe. Das gibt ein Sisiphus-Gefühl bei mir.
Und warum, weil jemand kam, meine Vollkorndiät nach Keto-Manier als untauglich darstellte und mir etwas viel Besseres versprach. Und ich habe gemerkt, ich nehme damit nicht mehr viel ab, was ist nur los, ach, zuviel Vorbelastung, na warte ich halt noch länger auf die Besserung. Und dann habe ich noch zugenommen.
Die Zunahme ging übrigens rasant, ich kam kaum nach mit Gucken. Das spricht scheinbar auch eher gegen Schilddrüsenproblem, was ja gut wäre.
Dieser ganze Prozess hat mich ermüdet. Ich finde es gerade schwierig, mich nicht zu kloppen, dass ich nicht bei meinem "running system" geblieben bin. Ich hätte ja trotzdem mit euch diskutieren können.
Das kommt mir auch sehr entgegen, damit kann ich dann fliegende Wechsel vollziehen im für mich möglichen Bereich statt zwanghaft in Irgendetwas zu verharren in der Hoffnung, dass ich mich irre. Stattdessen will ich meinen Empfindungen und Wahrnehmungen folgen und mein Vertrauen stärken.
Das klingt schön. Ich sehe nicht den Widerspruch zur Ansicht, dass die Dinge miteinander einen Sinn ergeben.
War jetzt auch gerade mit der C15:0-Studie so, da hab ich im Prinzip nur darauf gewartet, dass so etwas kommt und wieder alles, was vermeintlich so sicher seit Jahrzehnten vermarktet wird, auf den Kopf stellt. Dass das Wasser auf die Mühlen der Carnivoren ist, stört mich doch nicht. Ich hab ja nix dagegen. Gegen vegan auch nicht. Wozu? Solange mich niemand zwingen will...
Das ist wirklich spannend. Ich ess ja jetzt auch mit Vollkorn mehr Fett, ein wenig Mascarpone hat noch Platz bei mir.