@miri, ich kenne das Gefühl mit dem Brötchen. Es ist die Zufriedenheit. Man braucht sich doch nichts vormachen. Atkins hat seine Vorteile. Man fängt an und erstmal heißt es, iss dich satt, das pendelt sich schon ein, dass du weniger isst. Und es pendelt sich ein! Dann kommt der Erfolg dazu. Ich habe zwar geflucht, aber bei sechswöchigen Stillständen habe ich es trotzdem gelassen genommen, weil ich wusste, dass es weiter geht. Irgendwann setzt halt ein, dass man das Gefühl hat, einfach was anderes zu essen. Dann würzt man sich sein Fleisch mit Pizzagewürz und findet sich selbst schon merkwürdig. Und dann plötzlich ist der Leidensdruck auch nicht mehr so groß. Man gönnt sich eine Ausnahme. Die 10 kg, die "so schnell" wieder da waren (bei mir haben 12 kg 3 Wochen gebraucht), die hauen aber nicht so schnell wieder ab. Der Körper gibt die nicht so einfach wieder her. Nix 12 kg in 3 Wochen wieder weg. 2 kg. ZWEI! Und dann kam bei mir der Gedanke - wofür eigentlich? Der ganze Zauber war weg und ist bis jetzt auch nur immer für die Startphase wieder gekommen.
Der Druck? Zeitpanik? Ich bin verheiratet, habe drei Kinder, finanziell gehts mir gut, was will ich mehr? Mich wohlfühlen. Das habe ich vorher nicht. Vorher heißt in der Zeit zwischen 20 und 30. Wo die meisten mit Leichtigkeit durchs Leben rennen, sich entscheiden, wie ihr Lebensweg aussehen soll, die ersten Tiefschläge entgegen nehmen und die höchsten Glücksgefühle schon erleben dürfen, wenn sie wollen (Hochzeit, Kinder, Traumreise, Hauskauf, je nach Geschmack und natürlich vieles mehr). Ja, ich habe auch Kinder und ich hatte auch eine Hochzeit. Überschattet davon, dass ich nicht in weiß geheiratet habe, weil ich aussah wie eine Weißwurst in dem Ding. Meine Kinder, ja überschattet davon, dass ich während meiner Schwangerschaften aussah wie die Kleiderkammer für unbraubares von der Caritas. Wenn ich unterwegs war, habe ich das Bild abgegeben "fett, faul, hauptsache Kinder nicht arbeiten gehen müssen". Und mir braucht das keiner schön reden! Mode - ich bin kein Modepüppchen, trotzdem würde und hätte ich mich nie für das entschieden, was mir zur Wahl stand. Im Leben würde ich diese Klamotten nicht freiwillig anziehen. Das alles verzehrte das Weltbild ungemein. Und dann bekommt man sowas wie Torschlusspanik. Die 30 kommt näher, wird überschritten (für mich gesprochen), für andere die 40. Mit dem Alter an sich habe ich überhaupt kein Problem, stellt für mich nichtmal einen Gedankenansatz da. Aber in Hinblick, wie lange ich mein Leben noch unglücklich verbringen möchte, drückt die Zahl ohne Ende. Ich habe mein ganzes bewusstes Leben, der Punkt, wenn man biologisch fertig ist und zu leben anfängt, damit verbracht, mich schlecht zu fühlen, weil ich dick bin. Und ich habe nicht 10 Jahre "ach egal" gelebt. Sondern da schon versucht. Die unzähligen Diätabbrüche setzen die Angst im Nacken fest, dass jeder Tag ein Tag des Abbruchs sein kann, unvorhergesehene Ausstiege aus der Ernährung. Also schnell vorher den Erfolg haben, bevor man wieder einbricht und es nicht mehr schafft. Für wen? Für sich selbst? Für den Partner? Für die Gesellschaft? Nein! Einfach nur GEGEN das schlechte Gefühl, in das man sich Jahre reinversetzt hat.
Es heißt immer du hast Zeit gebraucht zuzunehmen (lachhaft gering im Vergleich zur Abnahme, obwohl ich es versuchte immer wieder aufzuhalten), jetzt braucht es Zeit, dass wieder los zu werden. Zeit, die ich nicht habe. Es geht nicht darum meine Figur zu formen, es geht darum einen neuen Körper zu bekommen!